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Bundesamt f. Umwelt, Wald und Landschaft

BUWAL: Bundesgelder für Tessiner Kehrichtverbrennungsanlage

Bern (ots)

Der Bundesrat ist bereit, die Tessiner
Kehrichtverbrennungsanlage mitzufinanzieren. Das schreibt der 
Bundesrat in einer Stellungnahme zuhanden der Ständeratskommission 
für Umwelt, Raumplanung und Energie (UREK-S). Über die notwendige 
Änderung des Gewässerschutzgesetzes muss das Parlament entscheiden.
Auf rund 50 Millionen Franken dürften sich die Bundesbeiträge für 
die geplante Tessiner Kehrichtverbrennungsanlage belaufen. Der Bund 
beteiligt sich mit 25 Prozent an den so genannten 
beitragsberechtigten Kosten; diese betragen im Fall der KVA Tessin 
schätzungsweise 200 Mio. Fr., bei Investitionskosten von insgesamt 
250 Mio. Fr.
Das Gewässerschutzgesetz sieht allerdings vor: Eine Subventionierung 
ist nur für Anlagen möglich, für welche vor dem 1. November 1999 
eine Baubewilligung vorlag. Damit will der Bund die Subventionierung 
von Abfallanlagen beenden, die seit 1971 praktiziert wird und die 
praktisch allen Kantonen zugute gekommen ist. Der Bau der so 
genannten Thermoselect-Anlage im Tessin wurde zwar im September 1999 
bewilligt, das Projekt jedoch im Jahr 2000 gestoppt. Deshalb kann 
das heute vorliegende neue Projekt einer konventionellen KVA nach 
geltendem Gesetz nicht subventioniert werden.
In einer parlamentarischen Initiative, die auf einen Vorstoss des 
Tessiner Ständerats Filippo Lombardi zurück geht, schlägt die UREK-S 
nun vor, das Gewässerschutzgesetz so zu ändern, dass auch das neue 
Tessiner KVA-Projekt subventioniert werden kann. Die Kommission 
begründet dieses Anliegen mit dem Tessiner Spezialfall: Das 
Thermoselect-Projekt habe aus technologischen Gründen gestoppt 
werden müssen, die ausserhalb des Einflussbereichs des Kantons 
gelegen haben.
Ökonomisch und ökologisch sinnvoll An seiner heutigen Sitzung hat 
der Bundesrat zu einem entsprechenden Bericht der UREK-S positiv 
Stellung genommen. Der Bau einer KVA im Kanton Tessin ist für die 
Landesregierung aus ökologischen und ökonomischen Gründen sinnvoll: 
Es können Abfall-Transportkosten eingespart werden, und die damit 
einhergehende Belastung der Umwelt wird vermieden. Heute werden die 
Tessiner Abfälle in der Ostschweiz entsorgt. Der Tessin rechnet 
damit, dass innerhalb von 25 Jahren Transportkosten entstehen 
würden, die praktisch den Investitionskosten der KVA Tessin 
entsprechen. Im übrigen war der Bau einer Tessiner 
Verbrennungsanlage seit jeher Bestandteil der schweizweiten 
KVA-Planung des Bundes.
Der Bundesrat weist allerdings auf die heutige, kritische Lage der 
Bundesfinanzen hin. Da eine erste Zahlung voraussichtlich erst 2007 
fällig werden dürfte und sich über die folgenden Jahre erstreckt, 
rechnet der Bundesrat jedoch mit genügend Mitteln, trotz 
Entlastungsprogramm 03.
Ball liegt nun beim Parlament Die Ständeratskommission hatte sich 
einstimmig für die Vorlage ausgesprochen. Nach der Stellungnahme des 
Bundesrats ist es nun am Parlament, über die Fristverlängerung 
zugunsten des Tessins zu entscheiden.
Bern, 19. November 2003
UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation
Presse- und Informationsdienst
Auskünfte: Bruno Oberle, Vizedirektor BUWAL, 031 322 24 94
Beilagen: Stellungnahme des Bundesrats zur Parlamentarischen 
Initiative Kehrichtverbrennungsanlage des Kantons Tessin

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