Altersleitbild 2001 fordert positiven Umgang mit dem Alter
Luzern (ots)
"Das Alter geht uns alle an": Unter diesem Motto steht das Altersleitbild 2001 der Kantonalen Kommission für Altersfragen, das am Mittwoch, 17. Juli 2001, offiziell vorgestellt wurde. Bei einer ersten Kommentierung der aufgezeigten Perspektiven und postulierten Massnahmen plädierte Regierungsrat Dr. Markus Dürr für einen positiven, konstruktiven Umgang mit dem Alter.
Weil mindestens alle zehn Jahre eine Standortbestimmung in der Altersversorgung nötig ist, beauftragte das Gesundheits- und Sozialdepartement des Kantons Luzern die Kantonale Kommission für Altersfragen mit einer Neuauflage des Altersleitbildes. Diese Kommission hat laut Präsidentin Bernadette Kurmann Condrau die Aufgabe, sich mit den langfristigen Perspektiven der älteren Bevölkerung zu befassen und die Meinungsbildung zu aktuellen Themen zu prägen.
In verschiedenen Bereichen ist das neue Altersleitbild eine Fortschreibung der Ausgabe 1991, wie Dr. Marcel Sonderegger, Autor des Altersleitbilds, vor den Medien feststellte. Zahlenmässig ist mit einer starken Zunahme der älteren Bevölkerung auch im Kanton Luzern zu rechnen. Zwischen 2000 und 2020 wird die Zahl der über 80-Jährigen um 45 Prozent von 12'852 auf 18'659 Personen ansteigen. Überdurchschnittlich wird die ältere Bevölkerung in folgenden Regionen ansteigen: Agglomeration Luzern, Michelsamt, Sursee/Sempachersee, Unteres Wiggertal, Wauwilermoos, Hitzkirch.
15 Empfehlungen
Klar herausgestellt (oder bestätigt) hat sich im Rahmen des Altersleitbildes 2001, dass der Heimeintritt immer später erfolgt (85jährig und mehr), dass die Aufenthaltsdauer in den Spitälern kürzer wird, und dass die grösste Kostenintensivität in der letzten Lebensphase vor dem Tod anfällt.
Das Altersleitbild macht insgesamt 15 Empfehlungen zur Verbesserung der Lebenssituation der Betagten. Viele der Empfehlungen beschäftigen sich mit der Wohnsituation - zum Beispiel mehr Alterswohnungen - aber auch mit der Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen für Betreuungs- und Pflegepersonal. Weitere wichtige Herausforderungen sind gemäss Altersleitbild die Betreuung dementer Menschen, die noch bessere Vernetzung von Angeboten und die Schaffung einer Stelle für Altersfragen.
Chancen des Alters erkennen
Gesundheitsdirektor Dr. Markus Dürr als Auftraggeber nahm das Altersleitbild 2001 mit Interesse zur Kenntnis. Gleichzeitig beauftragte er die Kommission für Altersfragen, konkrete Vorschläge mit Prioritäten auszuarbeiten. "Das Altersleitbild ist eine ultimative Aufforderung an die Luzerner Gesellschaft, das Alter positiv zu sehen", sagte Dürr in einem ersten Kommentar. Politik, Gesellschaft und Wirtschaft müssten endlich aufhören, das Alter in der Öffentlichkeit als Phase der ungelösten Probleme zu sehen, "sondern als Chance und Bereicherung".
Das Altersleitbild bestätigt erfreulicherweise die Beobachtung, dass die heutigen Senioren gesünder und finanziell besser abgesichert seien. Massnahmen drängen sich laut Dürr insbesondere in den Bereichen Lebenssinn, optimale Betreuung, genügend und richtige Wohnformen sowie die gesellschaftliche Mitgestaltung und das politische Mitwirkungspotenzial auf.
Kontakt:
Das Altersleitbild 2001 kann zum Preis von 10 Franken
bestellt werden bei:
Kantonales Sozialamt
Hirschengraben 36
6002 Luzern
Tel. +41 41 228 68 78