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Staatskanzlei Luzern

Benchmarking Volksschule: Was wir daraus machen, ist wichtig

Luzern (ots)

Seit Anfang Jahr läuft im Kanton Luzern das Projekt
„Benchmarking Volksschule. Inzwischen liegen die Daten von über 20
Gemeinden vor. An einer gemeinsamen Tagung wurden Fragen und erste
Erkenntnisse ausgetauscht. Die Hauptaufgabe haben die Gemeinden aber
erst noch zu leisten: den Datenberg in ihren Fachgremien zu
analysieren und interpretieren.
Wie finden wir uns im umfangreichen Datenmaterial über
Schulleistungen, Kosten und Zufriedenheit von Schülern, Lehrern und
Eltern zurecht? Das war eine häufig gestellte Frage an der
Veranstaltung unter der Federführung der Gemeindereform 2000+ und dem
Institut für Betriebs- und Regionalökonomie IBR. „Was im
statistischen Durchschnitt Gültigkeit hat, muss im Einzelfall nicht
gelten", sagte Bruno Keel, wissenschaftlicher Mitarbeiter der
Gemeindereform 2000+. Es könne also nicht darum gehen, die allgemein
gültige Wahrheit zu finden. Jede Gemeinde kann sich mit den andern
vergleichen und muss ihre eigenen Schlüsse ziehen. Aber wie?
Die Unterlagen bieten die Möglichkeit, Schlüsselpunkte zu
erkennen, sagte ein Gemeindevertreter. Sie geben Hinweise auf
mögliche Stärken die es zu bewahren gilt und Mängel die
verbesserungswürdig sind: „Die Zahlen im Detail sind nicht so
entscheidend, wichtig sind die Trends und was wir daraus machen."
Diese Knochenarbeit ist erst noch zu leisten. Gemeinde- und
Schulbehörden müssen sich nun gemeinsam an die Arbeit machen. Es gilt
Schlüsse zu ziehen und an den einzelnen Themenbereichen zu arbeiten.
Der Vergleich mit einer ähnlichen Gemeinde bringt vielleicht neue
Erklärungs- und Lösungsansätze.
Schliesslich sollen Gemeinde- und Schulbehörden eine gemeinsame
Strategie festgelegen. Eine „drei-B Strategie" wurde von einer
Gemeindevertreterin vorgeschlagen: Be-wahren, was gut und richtig
ist, Be-stätigen, was wir an Schwächen schon kennen und B-linde
Flecken finden, die wir bis jetzt nicht erkannt haben. Wo haben wir
Handlungsbedarf und welche Massnahmen können wir uns leisten, denn
Kosten sind ein entscheidender Faktor.
Ein wichtiger Faktor ist die Kommunikation, darin sind sich die
beteiligten Gemeinde- und Schulbehörden einig. Die Erhebung zeigt
beispielsweise in einigen Gemeinden unterschiedliche Werte für
Zufriedenheit mit der Infrastruktur bei den befragten Eltern,
Schülern und Lehrerpersonen. Sie basieren vermutlich auf
Meinungsverschiedenheiten. Eine gemeinsame Strategie ist nur möglich,
wenn sich diese ausräumen lassen. Die Verantwortlichen in den
jeweiligen Gemeinde werden sich nun auch überlegen, wie sie zu einer
gemeinsamen Strategie kommen und in welcher Form sie zu kommunizieren
ist. Aber noch braucht es Zeit. Denn vorerst heisst es: „Die ganz
eigene Wahrheit finden".
Was ist Benchmarking?
„Von einander lernen" ist der wichtigste Grundgedanke des
Benchmarking. Der gegenseitige Austausch von Know-how und gemeinsam
erhobenen Daten über erbrachte Leistungen macht einen Vergleich
möglich. Entscheidend dabei ist, dass die statistischen Daten einer
Analyse und Interpretation durch die eigenen Fachleute unterzogen
werden. Werden nur die Daten genommen, drohen Fehlschlüsse. Ein
Beispiel: Niedrige Kosten als alleiniges Kriterium haben keine
Geltung. Möglicherweise ist das Angebot schlecht. Werden nur die
Kosten verglichen, fehlen entscheidende Teile.
Ziel des „Benchmarking Volksschule" ist es, ein ganzheitliches
Bild der Volksschule im Kanton Luzern zu erhalten: Welche Angebote
erbringt sie? Was kosten einzelne Bereiche? Wie ist die Zufriedenheit
der Kundinnen und Kunden? Die Gemeinden sollen Orientierungspunkte
erhalten, wo sie mit ihrem Angebot und den Kosten stehen. Wesentlich
ist, dass die Gemeinden ihre Ergebnisse diskutieren. Die Diskussion
unter Fachleuten - im vorliegenden Beispiel: Schulleitungen,
Schulpflegen und Schulverwaltungen - soll angeregt werden. Letztlich
wird das der Schule als Ganzes zugute kommen.

Kontakt:

Bernadette Kurmann, Gemeindereform 2000+,
Tel. +41 41 228 64 83.

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