Bessere Hilfe für Jugendliche mit Problemen
Luzern (ots)
Mit der Eröffnung einer Jugendpsychiatrischen Therapiestation im Saleshaus Kriens ermöglicht der Kanton Luzern, dass Jugendlichen mit psychischen Problemen besser geholfen werden kann. Damit wird eine grosse Lücke im Gesundheitswesen endlich geschlossen", sagte Regierungsrat Dr. Markus Dürr an einer Medienkonferenz.
Es gibt auch im Kanton Luzern immer mehr Kinder und Jugendliche mit suizidalen Krisen, schweren Depressionen, Zwangsstörungen, psychosomatischen Problemen (Anorexie) oder anderen psychischen Störungen. Grundsätzlich soll am bisherigen Prinzip festgehalten werden, dass Kinder und Jugendliche ambulant betreut werden. Das ist aber nicht immer möglich. Vielfach ist eine gezielte Behandlung während einer intensiven Phase von einigen Wochen oder Monaten nötig. Für diese stationäre Phase gab es aber bisher im Kanton Luzern kein Angebot. Betroffene Jugendliche und Kinder mussten entweder in Erwachseneninstitutionen oder ausserkantonal untergebracht werden.
Altes Anliegen Dieser Zustand war unbefriedigend", sagte Gesundheitsdirektor Markus Dürr vor den Medien. Letztlich auch unwürdig und ungerecht, weil die Jugend immer ein Spiegelbild der Gesellschaft ist. Deshalb wollen wir als Gesellschaft, als Staat den Jungen gegenüber unsere Verantwortung wahrnehmen."
Mit dieser Einschätzung steht der Luzerner Gesundheitsdirektor nicht alleine da. Seit Jahren wird von Fachleuten und auf der politischen Ebene ein stationäres Angebot in der Jugendpsychiatrie postuliert. Dass da in erster Priorität etwas geschehen muss, habe ich kurz nach meinem Amtsantritt vor zwei Jahren festgestellt." Seither ist ein Konzept erarbeitet worden und es mussten geeignete Räumlichkeiten gesucht werden. Gefunden hat man diese in Kriens im Saleshaus. Der Orden der Oblaten des heiligen Franz von Sales ist bereit, an der Fenkenstrasse 15 einen Teil der Räumlichkeiten für die Jugendpsychiatrie zu vermieten.
14 Plätze für Jugendliche zwischen 13 und 18
Die Jugendpsychiatrische Therapiestation für Jugendliche in Kriens umfasst 14 Plätze für Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren. Sicher werden hier nicht Jugendliche versorgt, weil sie sonst nirgends tragbar sind", bekräftigte Dr. med. Thomas Heinimann, Chefarzt Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst. Vielmehr geht es darum, die Jugendlichen mit einer intensiven Behandlung während maximal eines Jahres zu stabilisieren, ihre psychische und soziale Entwicklung zu fördern, damit sie in ihr angestammtes Umfeld zurückkehren oder in eine sozialpädagogische Institution übertreten können. Die Jugendlichen werden hier durch ein Team von verschiedenen Fachpersonen behandelt; Fachleute, die individuell auf die jeweiligen Schwierigkeiten eingehen können. Integriert in der Station ist eine IV-Sonderschule.
Der Stellenplan sieht 22 Stellen von Fachleuten der verschiedenen Bereiche vor. Die Nettokosten belaufen sich auf jährlich 995'000 Franken. Die Umbau- und Investitionskosten werden rund eine Million Franken ausmachen. Der Mietvertrag läuft ab 2002, die Eröffnung ist auf anfangs Schuljahr 2002/2003 programmiert.
Kontakt:
Dr. Thomas Heinimann, Chefarzt Kinder- und Jugendpsychaitrischer
Dienst, Tel. +41 41 205 3440.