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Staatskanzlei Luzern

Erdnüsschen sind gefährlich für kleine Kinder

Luzern (ots)

Samichläuse, Eltern und Grosseltern aber auch
Kleinkinder-Erzieherinnen in Kinderkrippen seien gewarnt: Erdnüsschen
gehören nicht in die Nähe von kleinen Kindern! Die Nüsschen können
aspiriert werden und grosse Atemnot verursachen. Unter Vollnarkose
müssen sie in heiklen Operationen entfernt werden.
Während der Advents- und Weihnachtszeit sind Erdnüsschen sehr
beliebt, aber für kleine Kinder sehr gefährlich. Von November bis
Januar müssen an der HNO-Klinik des Kantonsspitals Luzern gehäuft
Kleinkinder notfallmässig in Vollnarkose untersucht und behandelt
werden, welche Erdnüsschen in die Atemwege aspiriert haben.
Tabu für kleine Kinder
Das folgende Beispiel zeigt einen typischen Fall: Der zweijährige
Fabian spielt vergnügt im Wohnzimmer mit seinem Rennauto,
zwischendurch greift er in die Schale, nimmt einige Erdnüsschen
heraus und isst sie. Er rennt freudig umher, einige Nüsschen noch im
Mund. Dieser Vorfall wird von der Mutter nicht wahrgenommen.
Plötzlich beginnt er heftig zu husten, wird blau im Gesicht und
schnappt nach Luft. Da Fabian ununterbrochen hustet, ist sie sehr
beunruhigt. Schliesslich bemerkt sie die Schale mit den Nüsschen.
Sofort hat sie den Verdacht, Fabian könnte ein Nüsschen verschluckt
haben. Sie meldet sich daher notfallmässig im Spital.
Die Abklärungen bestätigen die Vermutung der Mutter. In einer
heiklen Operation kann schliesslich das Nüsschen vom
Hals-Nasen-Ohren-Arzt aus der Luftröhre entfernt werden.
Atemnot und Husten häufige Symptome
Fremdkörperaspirationen bei Kindern sind äusserst gefährlich! Aus
Neugierde stecken sich ein- bis vierjährige Kinder vieles in den Mund
und rennen umher. Nüsse, Münzen und Sonnenblumenkerne gehören zu den
häufigsten Fremdkörpern, die aspiriert werden. Plötzliche Atemnot mit
Husten sind typische Symptome. Innerhalb von Stunden sollten die
weiteren Abklärungen erfolgen, um die Fremdkörper (oft sind es
mehrere!) möglichst frühzeitig zu entfernen. Je länger zugewartet
wird, umso schwieriger wird die Entfernung in einer Vollnarkose und
umso häufiger treten gefürchtete Komplikationen wie eine
Lungenentzündung oder gar ein Ersticken des Kleinkindes auf. Da die
Kleinkinder die Nüsschen oft unbemerkt einnehmen, sollte auch bei
anhaltendem Husten der Verdacht aufkommen.
Deshalb seien die Samichläuse, Eltern und Grosseltern aber auch
Kleinkinder-Erzieherinnen in Kinderkrippen gewarnt: Erdnüsschen
niemals Kleinkindern anbieten und unbedingt unerreichbar für
Kleinkindern aufbewahren.
Tipps:
1. Erdnüsse für Kleinkinder unerreichbar aufbewahren
2. Bei akuter Atemnot :
  • Kopf vornüber und aushusten lassen
  • Eventuell Kind von hinten umfassen und auf den Oberbauch drücken um das Aushusten des Fremdkörpers zu unterstützen (Heimlich-Manöver)
3. Bei bleibendem Husten (auch nach ausgehusteten Erdnüssen)
unbedingt einen Arzt aufsuchen, da weitere Nüsschen die Atemwege
verlegen können.

Kontakt:

Dr. med. Marcel Gärtner
Oberarzt HNO-Klinik
Tel. +41/41/205'50'51
E-Mail: hno@ksl.ch

PD Dr. Thomas Linder
Chefarzt HNO-Klinik
Tel. +41/41/205'49'51
E-Mail: hno@ksl.ch

Text im Internet abrufbar unter: www.ksl.ch/medien

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