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Staatskanzlei Luzern

Planungsbericht zum Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnogien an den Luzerner Schulen

Luzern (ots)

Der Regierungsrat unterbreitet dem Grossen Rat den
Planungsbericht zum Einsatz der neuen Informations- und
Kommunikationstechnologien an den Volksschulen und den Schulen der
Sekundarstufe II des Kantons Luzern. Darin werden die Zielsetzungen
und die aktuelle Situation sowie die noch zu realisierenden
Massnahmen für die einzelnen Stufen vorgestellt. Vorgesehen ist, den
Computer über alle Stufen hinweg als Lern- und Unterstützungsmittel
einzusetzen.
Computer werden bereits heute über alle Schulstufen hinweg als
Lernhilfen und Werkzeuge eingesetzt. Sie dienen sowohl zur
Unterstützung von Lernprozessen als auch bei der Informationssuche
und -verarbeitung. Es bestehen aber noch Lücken bei diesem Einsatz.
Die Luzerner Regierung ist gewillt, diese Lücken zu schliessen und
den Computer in der gesamten Volksschule und den Schulen der
Sekundarstufe ll als Lern- und Unterstützungsmittel einzusetzen. Der
Einsatz soll sich grundsätzlich nach den Zielen der Ergänzung zu den
Lehrplänen der Bildungsdirektoren-Konferenz Zentralschweiz aus dem
Jahre 2003 richten, welche einen systematischen Einsatz des Computers
ab der dritten Primarklasse vorsehen. Zur Erreichung dieser Ziele
müssen die Lehrpersonen über die notwendige Ausbildung und die
Schulen über eine ausreichende Infrastruktur verfügen. Den
Lehrpersonen sollen in den nächsten Jahren zudem zahlreiche
Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten werden.
Der nun vorliegende regierungsrätliche Planungsbericht an den
Grossen Rat wurde in einer Motion von Erna Müller-Kleeb vom Juli 2000
verlangt. Der erste, im Frühjahr 2001 zugestellte Planungsbericht
wurde vom Grossen Rat mit dem Auftrag an den Regierungsrat
zurückgewiesen, den Zeitplan zu überarbeiten und eine Koordination
mit anderen Schulentwicklungsvorhaben anzustreben.
Bereits 3000 Computer in der Primarschule im Einsatz
In der Zwischenzeit haben sowohl die Gemeinden als auch der Kanton
viele Mittel in die Schulinformatik investiert, und zwar sowohl bei
der Beschaffung der notwendigen Hardware als auch bei der Aus- und
Weiterbildung der Lehrpersonen. Auf kommunaler Ebene hat sich die
Zahl der an den Primarschulen zur Verfügung stehenden Geräte in den
letzten vier Jahren von 600 auf 3000 erhöht. Die meisten
Primarschulen verfügen denn auch bereits über eine genügende
Ausrüstung; Lücken bestehen vor allem noch in mehreren grossen
Gemeinden. Auch sind zahlreiche Lehrpersonen für den Einsatz des
Computers im Unterricht weitergebildet worden.
Im Hinblick auf die weiterführenden Ausbildungen an den
Hochschulen wird der Umgang mit den neuen Informations- und
Kommunikationsmitteln an den Gymnasien gezielt gefördert. Die
Gymnasien verfügen über eine gute Ausrüstung mit Informatikmitteln.
Der Informatikunterricht wird von Lehrpersonen erteilt, die
Informatik studiert oder sich für diesen Bereich nachqualifiziert
haben. Damit die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien
noch wirksamer in den Unterricht aller Fächer integriert werden
können, soll der Weiterbildung der Lehrpersonen vermehrt Beachtung
geschenkt werden. Diese soll vor allem im Rahmen der bestehenden
ICT-Nachdiplomkurse der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz
vermittelt werden.
Mit wenigen Ausnahmen wird die Informatik an den Berufsfachschulen
im Unterricht aller Berufe angewandt. Von einem "integrierten
Informatik-Unterricht" kann dennoch nicht gesprochen werden, da die
Möglichkeiten noch zu wenig systematisch genutzt werden. In
absehbarer Zeit wird kein Beruf mehr ohne Informatikanwendungen
auskommen. Folglich muss auch hier die entsprechende Ausbildung der
Lehrpersonen verstärkt werden. Zudem soll der Nachholbedarf bei der
bestehenden Informatikinfrastruktur ausgeglichen werden.
Weitere Investitionen nötig
Damit der Computer auf allen Stufen als Lern- und
Unterstützungsmittel wirklich eingesetzt werden kann, müssen aber
trotz der genannten grossen Investitionen einige Lücken geschlossen
werden. Insbesondere bei den Primarschulen und den Berufsfachschulen
sind noch Ergänzungen bei der Ausrüstung notwendig. Zudem ist auf
allen Stufen die Ausbildung von Betreuungspersonen für den
schulinternen Einsatz weiterzuführen. Ebenso müssen weiterhin
Weiterbildungsangebote für die Lehrpersonen für den Computereinsatz
im Unterricht gemacht werden, damit die gute Ausrüstung noch vermehrt
genutzt wird.
Kosten bei Kanton und Gemeinden
Für einen erfolgreichen Informatikeinsatz müssen Lehrpersonen und
Schulen sowohl technisch als auch pädagogisch-didaktisch unterstützt
werden. Dies soll gemäss dem regierungsrätlichen Willen durch ein
Konzept erreicht werden, das in erster Linie die Unterstützung vor
Ort durch entsprechend qualifizierte Personen ("First-Level-Support")
und ergänzende Unterstützung durch professionelle kantonale
Leistungen ("Second-Level-Support") vorsieht. Insbesondere bei den
Primarschulen und den Berufsfachschulen fallen für die Realisierung
der dargestellten Ziele bis im Sommer 2008 Projekt- und
Investitionskosten in der Höhe von rund 2,25 Millionen Franken beim
Kanton, 3,25 Millionen Franken bei den Gemeinden an. Anschliessend
ist beim Kanton mit jährlichen Betriebskosten von 2'325'000 Franken
zu rechnen, bei den Gemeinden mit 4,8 Millionen Franken. Diese Kosten
fallen allerdings sowohl beim Kanton als auch bei den Gemeinden nicht
alle zusätzlich an, da vor allem die kantonalen Projekt- und
Unterstützungskosten bereits i n den Budgets der zuständigen Stellen
enthalten sind. Ebenso sind bei den Gemeinden bereits wesentliche
Teile der Betriebskosten budgetiert, da in zahlreichen Gemeinden der
integrierte Computereinsatz schon realisiert ist.
Kommission beantragt Kenntnisnahme
Die grossrätliche Kommission Erziehung, Bildung und Kultur EBKK
(Vorsitz Ruth Keller-Haas, FDP, Kriens) beantragt nun dem Parlament,
vom vorliegenden Planungsbericht Kenntnis zu nehmen. Einzelfragen der
Kommission betrafen den Einsatz von privaten Geräten im Unterricht,
den Schutz der Lernenden vor Strahlen bei
Wireless-LAN-Installationen, die Nutzungsdauer von Geräten, die
mögliche Abhängigkeit von Anbietermonopolen im Software-Bereich, die
Notwendigkeit der pädagogischen und technischen Betreuung für den
Informatikbereich sowie die finanziellen Auswirkungen der
Informations- und Kommunikationstechnologien auf die vom Kanton an
die Gemeinden zu leistenden Pro-Kopf-Beiträge.
Der Planungsbericht soll in der September-Session vom Grossen Rat
behandelt werden.

Kontakt:

Dr. Charles Vincent
Vorsteher Gruppe Volksschulen im Bildungs- und Kulturdepartement
Tel. +41/(0)41/228'52'12

Erreichbar heute von 10-12 und von 15-16 Uhr

Ruth Keller-Haas
Präsidentin EBKK
Tel. +41/(0)41/311'11'60
Mobile +41/(0)79/322'10'12

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