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Staatskanzlei Luzern

Kooperationslösung für mehr Eigenverantwortung bei Grosstanklagern

Luzern (ots)

Die strengen Umweltanforderungen an Grosstanklager
werden inskünftig weitgehend von der Branche selber überprüft.
Grundlage bildet eine Kooperationsvereinbarung zwischen den
Umweltbehörden von fünf Kantonen, der Erdöl-Vereinigung und der
Carbura. Damit wird in Zukunft ein einheitlicher Vollzug
gewährleistet. Sowohl die Betriebskontrollen als auch die Überwachung
des gesetzmässigen Zustandes der Grosstanklager gehen von den
Kantonen an die Branche über. Die Behörden beschränken sich auf das
Controlling.
Der Anstoss für die Kooperationsvereinbarung kam vom Kanton
St.Gallen, auf dessen Gebiet insgesamt 13 Grosstanklager bestehen.
Unterzeichnet wurde die Vereinbarung mit der Branche bisher von den
Kantonen St.Gallen, Graubünden, Luzern, Schaffhausen und Zürich.
Zurzeit laufen auch Verhandlungen mit dem Kanton Genf. Ein baldiger
Beitritt ist absehbar.
Vielfältige und strenge Anforderungen als Schutz vor Störfällen
Im Gebiet der beteiligten Kantone lagern an über 25 Standorten
insgesamt mehr als drei Millionen Kubikmeter Benzin, Diesel- und
Heizöl sowie Flugpetrol. Aufgrund des Gefährdungspotenzials hat der
Gesetzgeber eine Vielzahl von strengen Sicherheitsanforderungen für
solche Anlagen festgelegt. Bisher lag der Vollzug bei den kantonalen
Umweltschutzämtern. Aufgrund der Komplexität der Aufgabe und der
hohen technischen Anforderungen haben die kantonalen Stellen beim
Vollzug stets eng mit der Branche zusammengearbeitet. Der hohe
Sicherheitsstandard, der mit diesem Vorgehen erreicht wurde, wird nun
mit einer Kooperationslösung weitergeführt und gefestigt werden. Dies
entspricht der Zielsetzung des im Jahre 1997 revidierten
Umweltschutzgesetzes sowie des Gewässerschutzgesetzes, welche eine
Zusammenarbeit zwischen Behörden und Wirtschaft vorsehen. Gestützt
darauf können die Vollzugsbehörden öffentlichrechtliche
Körperschaften oder Private mit Vollzugsaufgaben betrauen.
Branche nimmt Eigenverantwortung wahr
Partner der Kantone innerhalb dieser Vereinbarung ist die Branche,
vertreten durch die Erdöl-Vereinigung und die Carbura (Schweizerische
Zentralstelle für die Einfuhr flüssiger Treib- und Brennstoffe). Die
Vereinbarung verpflichtet die Branche zu gewährleisten, dass alle
relevanten Gesetze und Verordnungen im Umweltbereich bei den
Grosstankanlagen eingehalten werden. Zu diesem Zweck beauftragt die
Branche einen ausgewiesenen Fachingenieur, der regelmässig
systematische Kontrollmassnahmen durchführt. In einer ersten Phase
wird der Zustand der Anlagen überprüft. Wo nötig werden Sanierungen
eingeleitet. In einer zweiten Phase werden periodische Kontrollen
durchgeführt. Die Ergebnisse werden den Behörden jährlich mitgeteilt.
Für die Vollzugsbehörden der beteiligten Kantone sowie für die
Anlagenbetreiber ist die Branche alleiniger Ansprechpartner.
Behörden lenken und kontrollieren
Im Rahmen der Vereinbarung fungiert ein Lenkungsteam, dem
Vertreter der Branche sowie der Bundes- und Kantonsbehörden
angehören. Dieses Gremium erarbeitete, gestützt auf die gesetzlichen
Rahmenbedingungen, die Grundlagen für die Kontrolle der Tankanlagen
und überwacht künftig die Umsetzung. Die Behörden übernehmen das
Controlling der Vereinbarung und werden zu diesem Zweck
Stichkontrollen durchführen. Weiterhin bleibt es Aufgabe der
kantonalen Vollzugstellen, bei Bedarf die vom Branchenverband
ausgearbeiteten Sanierungsverfügungen in Kraft zu setzen.

Kontakt:

Kanton Luzern
Daniela Burkart
Abteilung Abwasser und Risiko
Tel. +41/41/228'65'76

Erdöl-Vereinigung
Herr Armin Heitzer
Leiter Treibstoffe und Umwelt
Tel: +41/44/218'50'10

Carbura
Herr Martin Rahn
Vizedirektor
Tel. +41/44/217'41'69

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