Erfolgreiches Luzerner Jus-Team am Regionalfinal des European Law Moot Court in Zagreb
Luzern (ots)
Erneut hat ein Studierenden-Team der Universität Luzern erfolgreich an einem internationalen Moot Court teilgenommen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Sebastian Heselhaus, Assistenzprofessor für Europarecht, Völkerrecht und öffentliches Recht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät und seiner Assistentin Marleen Zoeteweij haben die Studierenden Fabienne Helfenstein, Kathrin Achermann und Ruedi Ackermann als erstes Team der Universität Luzern am European Law Moot Court teilgenommen. Bereits 2005 hat ein Luzerner Team erfolgreich an einem anderen internationalen Moot Court teilgenommen, am Willem C. Vis Moot Court in International Arbitration in Wien, dem sog. Wiener Moot.
Nach der Publikation des Falles auf der Website der Organisatorin, der European Law Moot Court Society, am 1. September 2006, mussten die jungen Luzerner Juristinnen und Juristen den gestellten Fall in schriftlicher Form in einer der beiden offiziellen Sprachen Englisch und Französisch bearbeiten. Jedes Jahr wird für den European Law Moot Court eine neue Fragestellung aus dem Bereich Europarecht gestellt. Dieses Jahr handelte es sich um Fragestellungen aus dem Bereich des Sportrechts, zurzeit ein sehr aktuelles Rechtsgebiet, da ein entsprechender Fall beim Europäischen Gerichtshof in Luxemburg hängig ist. Die Aufgabe war, in Bezug auf die vier gestellten europarechtlichen Fragen sowohl eine Klageschrift im Namen von verschiedenen fiktiven Fussballclubs und Fussballern als auch parallel dazu eine Klageantwort im Namen der FIFA und der UEFA zu verfassen. Bereits am 15. November 2006 war Abgabetermin. Dazwischen lag für die Studierenden eine intensive Recherche- und Schreibtätigkeit.
Die eingereichten Schriften wurden von internationalen Professorenteams bewertet. Von den 83 teilnehmenden Teams aus aller Welt wurden danach die 48 besten Teams für die Teilnahme an den vier Regionalfinals ausgewählt, welche an vier Wochenenden im Februar in vier verschiedenen Städten stattfanden, dieses Jahr in Maastricht, Zagreb, Pecs und Kiew.
Am 15. Januar 2007 wurde bekannt, dass das Luzerner Team für das Regionalfinal in Zagreb selektioniert worden ist. Dort galt es, sowohl ein Plädoyer für den Kläger, als auch für den Beklagten zu halten. Zudem musste ein Statement der Europäischen Kommission als neutralem Gutachter abgegeben werden. Das Regionalfinal in Zagreb fand vom 8. bis 11. Februar 2007 statt, wo das Luzerner Team gegen elf weitere Juristen-Teams (u.a. gegen Georgetown, Lund, Aix-en-Provence, Columbia, Leiden oder Bayreuth) antreten musste. Das Luzerner Team erreichte nach drei sowohl in Englisch als auch in Französisch gehaltenen Runden den hervorragenden zweiten Rang hinter den Gewjnnern aus Aix-en-Provence. Damit gehört das Luzerner Team zu den weltweit besten acht Teams. Betreuer, Dekan und Universitätsleitung gratulieren zu dieser ausgezeichneten Leistung, die zum guten Renommée der Universität über unsere Landesgrenzen hinaus einen wertvollen Beitrag leistet.
Der Moot Court
Ein Moot Court ist ein fiktives Gericht oder Schiedsgericht, vor dem Streitfälle ausgetragen werden. An den Universitäten werden sog. Moots als Lehrveranstaltungen angeboten, bei denen Teams von Studierenden derselben oder verschiedener Universitäten in gespielten Gerichtsverhandlungen gegeneinander antreten und dort die Streitparteien des konkreten, in der Regel frei erfundenen Falles anwaltlich vertreten. Bereits im Mittelalter wurden solche juristischen Diskussionsübungen an den Inns of Court zu Ausbildungszwecken durchgeführt. Moot Courts haben in Ländern mit Common Law-Hintergrund (Australien, Grossbritannien, Indien, USA) eine lange Tradition und geniessen einen hohen Stellenwert in der juristischen Ausbildung. In Kontinentaleuropa erfreuen sie sich allmählich zunehmender Beliebtheit, so seit einiger Zeit auch in der Schweiz. Organisiert wird der European Law Moot Court seit 1988 von der European Law Moot Court Society. www.elmc.org
Bildlegende:
v.l.n.r.: Ruedi Ackermann, Fabienne Helfenstein, Kathrin Achermann und, Assistentin Marleen Zoeteweij
Anhänge http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/4654_Moot_Heselhaus.JPG
Kontakt:
Prof. Dr. Sebastian Heselhaus
E-Mail: sebastian.heselhaus@unilu.ch
Tel.: +41/41/228'74'11
Fabienne Helfenstein
Jus-Studentin und Hilfsassistentin
Mobile +41/79/262'03'28
Judith Lauber-Hemmig
Leiterin Kommunikation Universität Luzern
Mobile +41/79/27'75