Internationale Auszeichnung für Luzerner Jus-Team am Willem C. Vis Moot Court in Wien
Luzern (ots)
Erneut hat sich ein Studierenden-Team der Universität Luzern erfolgreich an einem internationalen Moot Court mit Studierenden anderer Universitäten gemessen. Unter der Leitung der Rechtsprofessoren Andreas Furrer und Daniel Girsberger sowie der Juristin Dr. Dorothee Schramm haben die Studierenden Irma Ambauen, Bettina Flütsch, Christoph Meier, Andrea Meule, Flavio Peter am Willem C. Vis Moot Court in International Arbitration (internationales Handelsrecht) in Wien teilgenommen.
Die Studierenden hatten die Aufgabe, eine englischsprachige Klageschrift zu schreiben. Anschliessend mussten sie auf eine Klageschrift eines indischen Teams eine Klageantwort entwerfen. Schiesslich hielten Sie in Wien als Parteivertreter auf englisch ihre Plädoyers vor renommierten Experten aus aller Welt, welche die Rollen von Schiedsrichtern übernahmen. Inhaltlich ging es um eine Lieferung von Hauptsicherungen für eine Überbauung. Die Parteien stritten sich über die Frage, ob die gelieferten Sicherungen den vertraglichen Vorgaben entsprachen. Das Luzerner Team erhielt eine "honorable Mention" (= besondere Auszeichnung) für die Klageantwort und Flavio Peter erhielt eine "honorable Mention" für seine Plädoyers. Damit setzte sich das Luzerner Team an die Spitze der schweizerischen Teams aus Genf ("honorable Mention" für Klageschrift), Zürich ("honorable Mention" für Klageschrift), Fribourg, Bern, Basel und St.Gallen.
Die Beteiligungen am Wiener Willem C. Vis Moot sind auch in diesem Jahr gestiegen: 186 Teams aus aller Welt haben daran teilgenommen. Damit haben gut 900 Studierende plädiert, was die Leistung des Luzerner Teams und auch diejenige von Flavio Peter in ein besonderes Licht rückt.
Bereits 2006 hat ein Luzerner Team eine Auszeichnung am Willem C. Vis Moot (Wiener Moot) erhalten. Dieser ist der renommierteste Moot Court im Bereich des Internationalen Handelsrechts. Jedes Jahr trifft sich dort in der Karwoche nicht nur die stetig wachsende Zahl von universitären Teams, inzwischen hat sich diese Veranstaltung auch zu einem wichtigen Treffen von Vertretern des internationalen Handelsrechts und der Schiedsgerichtsbarkeit entwickelt. Damit haben die Studierenden die Möglichkeit, weltweit wichtige berufliche Kontakte für die Zukunft zu schaffen und zu pflegen. Für die teilnehmenden Professoren ergibt sich die Möglichkeit, das Beziehungsnetz der Luzerner Rectsfakultät zu erweitern und zu vertiefen. Die doppelte Auszeichnung in diesem internationalen Kreis von Akademikern und Praktikern ist für die junge Fakultät von besonderer Bedeutung.
Der Moot Court
Ein Moot Court ist ein fiktives Gericht oder Schiedsgericht, vor dem Streitfälle ausgetragen werden. An den Universitäten werden sog. Moots als Lehrveranstaltungen angeboten, bei denen Teams von Studierenden derselben oder verschiedener Universitäten in gespielten Gerichtsverhandlungen gegeneinander antreten und dort die Streitparteien des konkreten, in der Regel frei erfundenen Falles anwaltlich vertreten. Bereits im Mittelalter wurden solche juristischen Diskussionsübungen an den Inns of Court zu Ausbildungszwecken durchgeführt. Moot Courts haben in Ländern mit Common Law-Hintergrund (Australien, Grossbritannien, Indien, USA) eine lange Tradition und geniessen einen hohen Stellenwert in der juristischen Ausbildung. In Kontinentaleuropa erfreuen sie sich allmählich zunehmender Beliebtheit, so seit einiger Zeit auch in der Schweiz.
Originaltext: Staatskanzlei Luzern Internet: www.presseportal.ch
Kontakt:
Prof. Dr. Daniel Girsberger, Ordinarius an der Universität Luzern
Email: daniel.girsberger@unilu.ch
Prof. Dr. Andreas Furrer, Ordinarius an der Universität Luzern
Email: andreas.furrer@unilu.ch
Judith Lauber-Hemmig, Leiterin Kommunikation Universität Luzern
Tel: ++41/79/755'27'75