Untersuchungsbericht Heimbach liegt vor
Luzern (ots)
Das Luzerner Berufsschulhaus Heimbach geriet diesen Frühling in die Schlagzeilen, als ein lange schwelender Konflikt eskalierte und als Folge davon gegen fünf Lehrer Personalmassnahmen ergriffen wurden. Nun liegt ein externer Untersuchungsbericht vor, der die getroffenen Personalentscheide stützt und festhält, dass der Schulleitung keine Führungsfehler vorgeworfen werden können.
Im Berufsschulhaus Heimbach, das zum Berufsbildungszentrum Luzern gehört, schwelte schon seit mehreren Jahren ein Konflikt zwischen der Schulleitung und einer kleinen Gruppe von Lehrpersonen, welche die Tendenz entwickelte, sich selber führen zu wollen und grosse Schwierigkeiten hatte, die ordentlichen Führungshierarchien zu akzeptieren.
Die Berufsschulen waren im Jahre 2003 unter kantonale Obhut gekommen und die Schulleitung des Berufsbildungszentrums Luzern unter neuer Führung hatte zunächst versucht, den Konflikt mit Gesprächen, Moderationen und Schlichtungsverhandlungen zu lösen. Nach dem Scheitern dieser Versuche hatte sie im Februar 2008 drei Lehrpersonen eine Versetzung in ein anderes Schulhaus und einer vierten Lehrperson die Auflösung des Anstellungsverhältnisses in Aussicht gestellt. Anfang Mai entliess die Schulleitung ausserdem fristlos einen Abteilungsleiter, als sich herausstellte, dass dieser ein massives Droh-Mail selber verfasst hatte.
"Personalentscheide wichtig und richtig"
Nun liegt der Untersuchungsbericht zum Konflikt im Schulhaus Heimbach vor. Der Auftrag zur Administrativuntersuchung war am 15. Mai 2008 vom Bildungs- und Kulturdirektor an eine externe Untersuchungsperson ergangen. Die Untersuchung sollte abklären, ob die Schulleitung bei ihrem Krisenmanagement Führungsfehler begangen habe. Der Bericht stützt sich auf eingehende Befragungen aller am Konflikt direkt beteiligten Personen, aber auch auf Aussagen von Drittpersonen und auf umfangreiche Aktenbestände.
Der Bericht hält fest, dass es sich beim Konflikt im Schulhaus Heimbach um einen seit langer Zeit schwelenden Konflikt handelt, der anfangs 2008 im Zusammenhang mit dem oben erwähntem Drohmail heftig und rasch eskalierte. Der Bericht kommt zum Schluss, dass angesichts der speziellen personellen Konstellation die getroffenen Personalentscheide notwendig und richtig waren. Ebenso richtig gewesen sei das Festhalten an diesen Entscheiden, als die Urheberschaft des Drohmails offen wurde. Die Frage, ob das Vorgehen der Schulleitung auch in formalrechtlicher Hinsicht in allen Details vollkommen richtig war, werden die Beschwerdeinstanzen entscheiden. Diese hängigen Verfahren zu Teilaspekten haben keinen Einfluss auf die Gesamtbeurteilung des Falles und die Kernaussagen des Berichtes. Der Bericht hält fest, dass der Schulleitung keine Führungsfehler vorgeworfen werden können und ein Einschreiten der vorgesetzten Behörde bzw. das Anordnen von dienstrechtlichen Massnahmen nicht notwend ig sei.
Günstige Voraussetzungen für Neustart
Die Leitung des Bildungs- und Kulturdepartementes BKD hat den Bericht am 14. August 2008 mit dem zuständigen Ausschuss der kantonsrätlichen Aufsichts- und Kontrollkommission AKK analysiert und der Kommission volle Akteneinsicht gewährt. Eine Publikation des Berichtes ist aus Gründen des Personenschutzes nicht möglich.
Für einen erfolgreichen Start ins neue Schuljahr haben die Verantwortlichen im Schulhaus Heimbach in der Zwischenzeit günstige Voraussetzungen geschaffen. Die Departementsleitung und die zuständige Dienstellenleitung werden den Neuanfang begleiten und auch sicher stellen, dass kleinere Mängel im kommunikativen und administrativen Bereich, welche der Bericht aufgezeigt hat, behoben werden. Ausserdem wurde eine externe Begleitung installiert, welche eine sorgfältige Aufarbeitung des Geschehenen ermöglichen und Schulleitung und Teams nach Bedarf begleiten soll.
Da unterdessen drei betroffene Lehrpersonen aus eigenem Antrieb neue Stellen angetreten haben, ist aktuell noch eine Lehrperson vom Versetzungsentscheid betroffen.
Die Mitarbeitenden des Schulhauses Heimbach sind am Montag durch den Departementssekretär des Bildungs- und Kulturdepartementes über den Stand des Verfahrens und die Kerninhalte des Untersuchungsberichtes informiert worden. Die in die Untersuchung einbezogenen und befragten Personen sind vorgängig schriftlich von der Departementsleitung orientiert worden.
Hinweis an die Medien:
Bitte beachten Sie für diese Mitteilung eine Sperrfrist bis 18. August 2008, 17 Uhr.
Kontakt:
Regierungsrat Dr. Anton Schwingruber
heute Montag, 18. August 2008 erreichbar von 14 bis 16 Uhr
Tel.: +41/41/228'52'03
Departementssekretär Dr. Hans-Rudolf Burri
heute Montag, 18. August 2008 erreichbar von 14 bis 16 Uhr
Tel.: +41/41/228'52'02