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Staatskanzlei Luzern

Koordinierter Hochwasserschutz entlang der Reuss: Die Kantone Aargau, Luzern, Zug und Zürich erarbeiten ein Gesamtkonzept

Luzern (ots)

Die aussergewöhnlichen Hochwasser entlang der Reuss
von 2005 und 2007 sind noch in frischer Erinnerung. Wie solche 
Ereignisse künftig besser bewältigt werden können, zeigt ein 
gemeinsames Konzept der Kantone Aargau, Luzern, Zug und Zürich.
Die Hochwasser der Jahre 2005 und 2007 haben entlang der Reuss 
Schäden in Millionenhöhe verursacht. Jetzt haben die Kantone Aargau, 
Zürich, Luzern und Zug ein hydrologisches Gesamtkonzept erarbeitet, 
um die Region künftig besser vor Hochwasser zu schützen. Das 
koordinierte Vorgehen umfasst die Kleine Emme, das Luzerner Seebecken
sowie die Reuss von Luzern bis zur Mündung in die Aare. Eine wichtige
Rolle spielen dabei die optimierte Regulierung des 
Vierwaldstättersees, verschiedene Entlastungsmassnahmen entlang der 
Kleinen Emme sowie der Aufbau eines Hochwasserwarnsystems im ganzen 
Gebiet.
Regulierung des Vierwaldstädtersees Zurzeit wird in Luzern das 
Reusswehr ausgebaut. Im Gesamtkonzept "koordinierter Hochwasserschutz
entlang der Reuss" ist vorgesehen, über dieses Wehr den Spiegel des 
Vierwaldstättersees vorbeugend abzusenken, wenn ein Hochwasser droht.
Um dies rechtzeitig zu erkennen, ist im Konzept ein Frühwarnsystem 
vorgesehen. Fallen dann grosse Regenmengen, hat der See mehr 
Kapazität, um einen Teil des Wassers zurückzubehalten. Daraus 
resultiert ein deutlich verbesserter Hochwasserschutz der 
Seeanstösser und der Gebiete entlang der Reuss. Das Gesamtkonzept 
enthält auch erste Überlegungen zu Machbarkeit und Wirkung von 
zusätzlichen technischen Reguliermassnahmen beim Ausfluss des 
Vierwaldstättersees. Es zeigt sich, dass das Gewässersystem komplex 
reagiert und die verschiedenen Massnahmen gut aufeinander abzustimmen
sind.
Entlastungsstollen und Hochwasserrückhaltebecken für die Kleine 
Emme Entlang der Kleinen Emme wurden im Rahmen der Konzepterarbeitung
verschiedene Massnahmen zur Abflussreduktion untersucht. Dabei hat 
sich gezeigt, dass sowohl ein Entlastungsstollen in den 
Vierwaldstättersee wie auch Hochwasserrückhaltebecken im 
Einzugsgebiet der Kleinen Emme machbar wären - als Alternative zu 
Reguliermassnahmen direkt am Seeabfluss bei Luzern.
Auch die Wirksamkeit von sogenannten Flutkorridoren im Raum Emmen 
und Schiltwald sowie von Rückhalteräumen in der Reussebene der 
Kantone Aargau, Zug und Zürich wurde untersucht. Damit liessen sich 
unkontrollierte Flutungen der Talebenen verhindern und Gebiete mit 
höherem Schadenpotenzial besser schützen. Die Kantone werden die 
Planung dieser Flutkorridore und Rückhalteräume weiter vorantreiben.
Hochwasserwarnsystem soll aufgebaut werden Die verschiedenen 
Optionen für einen besseren Hochwasserschutz entlang der Kleinen Emme
und der Reuss werden in den beteiligten Kantonen zurzeit intensiv 
diskutiert. Die Koordination erfolgt auf Ebene der Baudirektionen, wo
auch festgelegt wird, welche Teilprojekte aus dem Gesamtkonzept 
weiter geplant werden. Ein vom Kanton Luzern bereits beschlossenes 
Projekt aus der Gesamtplanung ist der Bau einer 
Schwemmholz-Rückhalteanlage an der Kleinen Emme. Baubeginn ist im 
Januar 2010. In Sins, Kanton Aargau, wurde ein Generelles Projekt 
aufgelegt, das zusammen mit der Auenrenaturierung ebenfalls 
Massnahmen zum Rückhalt von Schwemmholz in der Reuss vorsieht. Weiter
vorangetrieben wird auch die Planung des Hochwasser- Frühwarnsystem 
zur rechtzeitigen Vorabsenkung des Vierwaldstättersees. Im 
Einzugsgebiet der Kleinen Emme wird ausserdem untersucht, welche 
zusätzliche Rückhaltekapazität in den grossflächigen Moorlandschaften
aktiviert werden könnte. Über den Verteilschlüssel für die finan 
zielle Beteiligung der Kantone werden sich diese unter der 
Federführung des Bundes verständigen. Der Bund selbst trägt rund 
einen Drittel der Kosten.
Kontakt:
Kanton Aargau: Markus Zumsteg, Departement Bau, Verkehr und 
Umwelt, Telefon: 062 835 34 50 (erreichbar 10.00 - 11.30 Uhr)
Kanton Luzern: Albin Schmidhauser, Dienststelle Verkehr und 
Infrastruktur, Telefon: 041 318 11 20
Kanton Zürich: Christian Marti, AWEL Wasserbau Zürich, Telefon: 
043 259 43 42
Kanton Zug: Urs Kempf, Baudirektion, Telefon: 041 728 53 35

Kontakt:

Staatskanzlei Luzern Rückfragen
Tel.: +41/41/228'60'00

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