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Staatskanzlei Luzern

Schutz gegen Gebärmutterhalskrebs - Luzerner Kantonsärztin zieht positive Bilanz

Luzern (ots)

In den vergangenen zwei Schuljahren wurden rund
20'000 HPV-Impfungen verabreicht. Die HPV-Impfung bleibt auch in den 
Schuljahren 2010/2011 und 2011/2012 Pflichtleistung im Rahmen des 
kantonalen HPV-Impfprogramms.
Die HPV-Impfung schützt Mädchen und junge Frauen vor einer 
Ansteckung durch HP-Viren 16 und 18, die Gebärmutterhalskrebs 
auslösen können. Das Risiko, an Krebs zu erkranken, ist für geimpfte 
Mädchen und Frauen viel kleiner als für nicht geimpfte. In der 
Schweiz erkranken rund 250 Frauen pro Jahr an Gebärmutterhalskrebs, 
etwa 90 Frauen sterben daran. Bei den regelmässigen frauenärztlichen 
Kontrollen findet man bei etwa 5000 Frauen jährlich eine Veränderung 
des Gewebes im Gebärmutterhals, die zu einem Krebs werden könnte 
(Krebsvorstufe) und behandelt werden muss. Fast alle Fälle von 
Gebärmutterhalskrebs werden durch so genannte humane Papillomaviren 
(HPV) ausgelöst. Manche dieser HP-Viren verursachen auch Haut- oder 
Schleimhautwarzen. Es gibt mehr als 100 verschiedene Virentypen. Bei 
über 70 Prozent der Frauen mit Gebärmutterhalskrebs sind die HP-Viren
16 und 18 die Auslöser: Deshalb wurde eine Impfung gegen diese beiden
Typen entwickelt. Die Impfung wird in drei Dosen über eine n Zeitraum
von sechs Monaten verabreicht.
Evaluation Luzerner HPV-Impfprogramm
In den vergangenen zwei Schuljahren wurden rund 20'000 
HPV-Impfungen vorgenommen. Damit liegt der Kanton Luzern im 
interkantonalen Vergleich der bestellten Impfdosen im schweizerischen
Durchschnitt und deutlich über dem Deutschschweizer Durchschnitt. Die
Auswertung des ersten Impfjahres/Schuljahres 2008/2009 zeigte bei der
Oberstufe der Volksschule (Sekundarstufe I) flächendeckend über alle 
drei Schulklassen rund 50% Durchimpfung. Ein entsprechendes Resultat 
konnte bei der Hepatitis-B-Impfung im Kanton Luzern erst nach 10 
Jahren erreicht werden. Bei den Kantonsschulen und Gymnasien zeigten 
sich rund 40% Durchimpfung, bei den Berufsschulen knapp 20%.
Nach zwei Jahren konnte die Durchimpfung weiter gesteigert werden,
je nach Ort im Kanton Luzern aber unterschiedlich. Der Grossteil der 
Impfungen (rund 94%) wurde im Rahmen von Schulimpfungen durch rund 
100 Impfärzte und Impfärztinnen durchgeführt. Schulbasierte 
Impfprogramme führen zu einer besseren Durchimpfung. Zudem 
ermöglichen sie den gleichen und gerechten Zugang für alle 
schulpflichten Kinder und Jugendlichen.
HPV-Impfprogramm im Schuljahr 2010/2011 und 2011/2012
Auch im laufenden Schuljahr werden die schulpflichtigen Mädchen 
der drei Oberstufenklassen (Sekundarstufe I) der Volks-, Sonder- und 
Privatschule durch die Schulen über die Impfung gegen 
Gebärmutterhalskrebs (HPV) informiert und ein Impfangebot erhalten. 
Junge Frauen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren werden auch nach der 
obligatorischen Schulzeit via Schulen (Kantonsschule/Gymnasien und 
Berufsschule) erfasst und erhalten ein Impfangebot. Die übrigen 
jungen Frauen (schätzungweise 6%), welche keine Schule mehr besuchen,
können sich bei einem berechtigten Impfarzt/einer berechtigten 
Impfärztin in der Arztpraxis impfen lassen.
Fazit
Die Luzerner Kantonsärztin zieht nach zwei Impfjahren eine 
positive Bilanz: «Will man die Mädchen früher schützen und eine noch 
bessere Durchimpfung erreichen, muss man bereits Ende Primarschule 
die HPV-Impfung anbieten. Es ist erwiesen, dass Schulimpfungen eine 
bessere Durchimpfung auch gegen andere Infektionskrankheiten 
ermöglichen. Die Wiedereinführung der Schulimpfung ist deshalb sehr 
zu empfehlen.»

Kontakt:

Dr. med. A. Marty-Nussbaumer, MPH
Kantonsärztin
E-Mail: annalis.marty(at)lu.ch

Telefonisch erreichbar: Donnerstag, 18. November 2010, 13 00 - 14 00
Uhr, Tel. +41/079/677'13'39

Kantonsärztliche Dienste Luzern
Meyerstrasse 20
6002 Luzern

Internet: www.kantonsarzt.lu.ch
Internet: www.hpv-impfung.lu.ch

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