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Staatskanzlei Luzern

«Liste säumige Prämienzahler»: Vernehmlassung eröffnet

Luzern (ots)

Im Kanton Luzern sollen in Zukunft säumige
Prämienzahler auf einer Liste erfasst werden. Die Regierung hat die 
Vernehmlassung zur entsprechenden Botschaft eröffnet. 
Zahlungsunwillige Versicherte sollen erfasst und nur noch im Notfall 
von medizinischen Leistungen profitieren können. Nicht aufgeführt 
werden hingegen Versicherte, die Ergänzungsleistungen zur AHV/IV, 
wirtschaftliche Sozialhilfe oder Mutterschaftsbeihilfe beziehen. «Es 
geht nicht um jene, welche ihre Prämien nicht zahlen können. Es geht 
nur um jene, die nicht wollen», sagt Gesundheits- und Sozialdirektor 
Guido Graf.
Unbezahlte Krankenkassenprämien belasten die öffentliche Hand mit 
jährlich mehreren Millionen Franken. Die Luzerner Regierung will 
deshalb eine «Liste säumiger Prämienzahler» einführen. Auf der Liste 
sollen zahlungsunwillige Versicherte erfasst werden, die wegen 
Ausständen betrieben wurden. Diese sollen nur noch im Notfall 
medizinische Leistungen beanspruchen können. Begleichen sie ihre 
Ausstände, werden sie wieder von der Liste gestrichen.
Auf keinen Fall auf der Liste aufgeführt werden Versicherte, die 
Ergänzungsleistungen zur AHV/IV, wirtschaftliche Sozialhilfe oder 
Mutterschaftsbeihilfe beziehen, wie auch Kinder und Jugendliche unter
18 Jahren. «Mit der Liste wollen wir nur jene erfassen, welche ihre 
Prämie nicht zahlen wollen», erklärt Gesundheits- und Sozialdirektor 
Guido Graf.
Die Möglichkeit der Einführungen einer «Liste säumiger 
Prämienzahler» sieht das neue Krankenversicherungsgesetz (KVG) vor. 
Der Bund hat im Jahr 2010 die Vorschriften über unbezahlte Prämien 
und Kostenbeteiligung der Grundversicherung geändert. Die 
Krankenkassen müssen Versicherte betreiben, die trotz Mahnung fällige
Prämien und Kostenbeteiligungen der Grundversicherung nicht bezahlen.
Endet das Betreibungsverfahren mit einem Verlustschein, müssen die 
Kantone neu einen Grossteil dieser Kosten übernehmen.
Gemäss den Schätzungen des Gesundheits- und Sozialdepartements ist
im Kanton Luzern jährlich mit 4'200 Verlustscheinen zu rechnen, dies 
mit einem geschätzten Gesamtbetrag von rund 5 Millionen Franken. Mit 
der Einführung der «Liste säumiger Prämienzahler» soll die 
Zahlungsmoral verbessert werden. Regierungsrat Guido Graf: «Mit dem 
Leistungsstopp wollen wir die Menschen dazu motivieren, ihre 
Prämienrechnungen zu begleichen. Dies hat letztlich mit Fairness zu 
tun.»
Mit der Einführung der «Liste säumiger Prämienzahler» setzt die 
Regierung eine Forderung des Kantonsrates um, welcher vergangene 
Woche eine entsprechende Motion von Romy Odoni, FDP überwiesen hatte.
Das Gesundheits- und Sozialdepartement hatte bereits vorher aus 
eigener Initiative entsprechende Abklärungen zur Liste gemacht.
Der Vorschlag des Gesundheits- und Sozialdepartements geht nun in 
die Vernehmlassung.

Kontakt:

Guido Graf
Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements
Tel.: +41/41/228'60'85
(erreichbar am Mittwoch: 15.30 bis 16.30 Uhr)

Dr. iur. Rolf Frick
Leiter Rechtsdienst GSD
Tel.: +41/41/228'60'87

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