Kampagne: Häusliche Gewalt kommt bei uns nicht in die Tüte
Luzern (ots)
Zu vierten Mal beteiligen sich Luzerner und Zuger Institutionen, Beratungsstellen und Projekte mit Aktionen und Veranstaltungen an der internationalen Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen. Diesmal setzen auch Bäckereien ein Zeichen.
Gewalt gegen Frauen in der Schweiz ist auch in diesen Tagen traurige Realität - die Tötungsdelikte von Pfäffikon, St. Gallen und St. Leonard sind nur die Spitze des Eisberges. Nach wie vor wird in der Schweiz jede fünfte Frau in ihrer Beziehung von ihrem Partner bedroht, geschlagen oder sexuell missbraucht. In der Schweiz sterben monatlich zwei Frauen an Häuslicher Gewalt. Auch in der Zentralschweiz passieren also täglich Menschenrechtsverletzungen.
Bereits zum vierten Mal findet die internationale Kampagne dieses Jahr in der Schweiz statt. Zwischen dem 25. November, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, und dem 10. Dezember, dem internationen Tag der Menschenrechte, beteiligen sich verschiedene lokale Frauen-, Männer- und Friedensorganisationen, Beratungsstellen, Vereine, kantonale Stellen, Schulen und Kirchgemeinden mit vielfältigen Aktivitäten und Veranstaltungen an der Kampagne. Sie alle machen mit ihrem Engagement auf diese alltägliche Form von Menschenrechtsverletzung aufmerksam.
Papiertüten als Botschaftsträger
Am kommenden Freitag, 25. November, startet die Luzerner Kampagne mit einer speziellen Lancierungsaktion. Rund um den Bahnhof Luzern werden frühmorgens eigens hergestellte Kampagnenbrötchen in Schleifen-Form in Papiertüten mit dem Aufdruck "Häusliche Gewalt kommt bei uns nicht in die Tüte" an Passantinnen und Passanten verteilt. 1000 dieser mit Brötchen gefüllten Papiertüten setzen am ersten Kampagnentag ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und listen Notfalladressen im Raum Luzern für betroffene Frauen auf. 50'000 Papiertüten werden in den kommenden 16 Tagen in allen Luzerner und Zuger Filialen der Confiserie Bachmann und verschiedener Bäckereien im Kanton Zug im Verkauf eingesetzt. Damit erreicht die Kampagne über 50'000 Personen unterschiedlicher sozialer Herkunft und jeglichen Alters.
Die Plakat- und Postkartenaktion "Decken sie auf, was andere abdecken" der kantonalen Dienststelle Soziales und Gesellschaft in Zusammenarbeit mit LîP - Koordination Gewaltprävention und der Bildungsstelle Häusliche Gewalt setzt im ganzen Kanton ein weiteres Zeichen gegen Gewalt. Mit grossformatigen Plakaten soll Gewalt in Beziehungen und Familien verurteilt, aber nicht tabuisiert werden. Damit betroffene Paare und Familien die Gewaltspirale durchbrechen können, brauchen sie Hilfe. Gewaltbetroffenen Frauen fällt es oft schwer, sich vom gewalttätigen Partner zu trennen. Dadurch droht ihnen noch mehr Gewalt, oder sie geben sich selbst die Schuld an der Situation. Die Gesellschaft muss den Betroffenen ein Umfeld bieten, an das sie sich offen mit ihrer Not wenden können und Schutz und Unterstützung finden, ohne verurteilt zu werden. Die gewalttätigen Personen, in den meisten Fällen sind dies Männer, müssen die Verantwortung für ihre Taten übernehmen und die Gewalt als Ausdruck und Verstärkung ungleicher Machthierarchien erkennen. Am Mittwoch, 30. November, präsentieren sich in der Altstadt von Luzern alle lokalen Hilfs- und Unterstützungsangebote an Informationsständen und stehen für Auskünfte vor Ort zur Verfügung.
Weitere Veranstaltungen wie das Frauenpalaver des SAH Zentralschweiz, das Männerpalaver im Rathaus Luzern, die Filmveranstaltung über gewaltbetroffene Kinder des Frauenforums Root, der Hörsessel "Dass Dir das Hören nicht vergeht" an der Uni Luzern sind nur einige Highlights des diesjährigen Programms, welches im Raum Luzern von über 15 verschiedenen Kampagnenpartnern angeboten wid. Dabei ist die weisse Kampagnenschleife verbindendes Symbol. Sie wird während den 16 Kampagnentagen in der Zentralschweiz und auf der ganzen Welt ein notwendiges Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen.
Weitere Informationen: Programm, PartnerInnen, Bilder Zentralscheiz auf www.gewaltpraevention.lu.ch . Infos zur nationalen Kampagne auf www.16tage.ch .
Legenden zu den Bildern: Häusliche Gewalt kommt bei uns nicht in die Tüte (Bildquelle: velvet.ch). Kampagnenlogo
Anhänge:
http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/9505_20111118_gewaltA.JPG
http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/9505_20111118_gewaltB.JPG
http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/9505_20111118_gew_karte.pdf
Kontakt:
Andrea Wechlin (Raum Luzern)
Leiterin LîP-Koordination Gewaltprävention Departementsstab JSD
Tel.: +41/41/228'59'29
Mobile: +41/79/629'26'82
E-Mail: andrea.wechlin@lu.ch
Internet: www.gewaltpraevention.lu.ch
Marie-Therese Elsener (Raum Zug) Stellenleiterin Opferberatung,
eff-zett das fachzentrum
Tel.: +41/41/725'26'50
E-Mail: marie-therese.elsener@eff-zett.ch
Internet: www.eff-zett.ch