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Staatskanzlei Luzern

Regierung legt Hochschulplanungsbericht vor: Luzerner Hochschulpolitik ist auch Wirtschaftspolitik und Standortpolitik

Luzern (ots)

Die Luzerner Regierung will mit einer dynamischen Hochschulpolitik den Kanton Luzern vorwärts bringen. Diese Strategie prägt den Planungsbericht über die Hochschulentwicklung im Kanton Luzern, den die Regierung am Donnerstag präsentiert hat. Bildungsdirektor Reto Wyss brachte es so auf den Punkt: «Die Luzerner Hochschulpolitik ist auch Wirtschaftspolitik und Standortpolitik.» Die Regierung will die Fachhochschule (Hochschule Luzern) und die Pädagogische Hochschule Luzern stärken und an der Universität Luzern eine neue Fakultät für Wirtschaftswissenschaften sowie einen Ausbau der Gesundheitswissenschaften schaffen.

Der Regierungsrat will Luzern als Hochschulplatz stärken. Denn Bildung ist die wichtigste Ressource der Schweiz. «Also wäre es unklug, wenn wir als Kanton Luzern daraus nichts machen und die Entwicklung anderen Regionen überlassen würden», sagte Bildungsdirektor Reto Wyss in einer gesamtheitlichen Beurteilung. Entsprechend formuliert der Planungsbericht vier hochschulpolitische Grundsätze:

1. Luzern bekennt sich zum Hochschulstandort.

2. Luzern führt Hochschulen mit eigenständigem Profil.

3. Die Konzentration auf fachliche Schwerpunkte an den Hochschulen setzt strategische Akzente in Kanton und Region.

4. Luzern setzt auf Wachstum mit Qualität.

Mehrwert für Bevölkerung und Wirtschaft

In Übereinstimmung mit der schweizerischen Bildungssystematik will der Kanton Luzern seine drei Hochschulen Universität, Fachhochschule, Pädagogische Hochschule weiter führen. Es sind je eigene Institutionen mit eigenen Zugangswegen und Ausrichtungen. Der Regierungsrat hält in seinem Bericht fest, dass es bei den drei Hochschulen nicht nur um Bildung geht. Bildungsdirektor Reto Wyss: «Die Schulen sind Motoren und Impulsgeberinnen für die Entwicklung des Kantons. Sie stehen im Dienst der Gesellschaft, der Kultur und der Wirtschaft und bringen somit der Luzerner Bevölkerung materiell und immateriell Mehrwerte.» Die Weiterentwicklung sieht für die drei Bildungsinstitutionen folgende Perspektiven vor:

Fachhochschule Luzern

Die Fachhochschule (Hochschule Luzern) soll ihre weitherum geschätzte praxisorientierte Ausrichtung fortführen. Einen besonderen Akzent wird die Fachhochschule gemäss Planungsbericht in den Bereichen Wirtschaft sowie Technik und Architektur setzen. Insbesondere letzterer soll weiterhin gestärkt werden. Ein Entwicklungspotenzial sieht der Regierungsrat im Fachbereich Informatik. Ihre exzellente Stellung im Bereich der Weiterbildung soll die Fachhochschule weiterpflegen.

Pädagogische Hochschule Luzern

Die Pädagogische Hochschule Luzern sichert mit ihrem erfolgreichen Konzept einer sorgfältigen und praxisnahen Ausbildung den Nachwuchs an Lehrpersonen vor allem für die Luzerner Schulen. Sie strebt allerdings keinen Ausbau an. Das bisherige Wachstum der Studierendenzahlen ist mit Blick auf den Bedarf an Lehrpersonen begründet und erwünscht, wenn die Qualität weiterhin hoch gehalten werden kann. Nach dem Ausstieg aus dem interkantonalen Konkordat wird die Pädagogische Hochschule Zentralschweiz zur Pädagogischen Hochschule Luzern und erhält dafür die entsprechende Rechtsgrundlage.

Universität Luzern

Für die Universität stellt sich die Frage nach der Weiterentwicklung. Schweizweit besteht die grösste Nachfrage in den Bereichen Wirtschaftswissenschaften und Psychologie. Deshalb will die Regierung auf diese Nachfrage eingehen. Vorgesehen ist die Schaffung einer vierten Fakultät für Wirtschaftswissenschaften (bisher: Theologie, Rechtswissenschaften, Kultur- und Sozialwissenschaften). Mit der Wirtschaftswissenschaft beginnt die Universität Luzern nicht beim Nullpunkt. Schon heute besteht im Rahmen der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften ein Ökonomisches Seminar mit über die Landesgrenzen hinaus anerkannten Professorinnen und Professoren. Zusätzlich plant die Universität den Ausbau der forschungsorientierten Gesundheitswissenschaften.

Muss denn die Universität Luzern überhaupt wachsen? Zu dieser Kardinalsfrage lautet die Antwort des Planungsberichts: Ohne Wachstum wird die Universität Luzern schon in einigen Jahren an Attraktivität verlieren, die Studierendenzahlen gehen zurück und damit steigen die Kosten pro Studienplatz. Deshalb sagte Regierungsrat Reto Wyss: «Die Universität Luzern braucht Klasse und Masse.» Selbst mit einer Wirtschaftsfakultät wäre Luzern im nationalen Vergleich immer noch eine kleine, aber feine Universität.

Luzerner Zweierticket für Wirtschaft

Die Hochschule Luzern und die Universität Luzern haben unterschiedliche Profile und Ziele, ebenso eine unterschiedliche Herkunft der Studierenden und unterschiedliche Bedürfnisse der Abnehmer. Deshalb sind Wirtschaft an der Hochschule und Wirtschaft an der Universität für die Regierung keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung. Luzern erhält damit sogar die Chance, sich als Cluster Wirtschaft in der Bildungslandschaft Schweiz zu positionieren. Weil im Bahnhof Luzern die Universität links und die Hochschule Luzern ? Wirtschaft rechts vom Bahngeleise stehen, greift Regierungsrat Reto Wyss zu folgendem Bild: «Luzern bietet der Jugend ein Zweierticket in die Welt der Wirtschaft an.»

Schwerpunkte Luzern und Horw

Der Regierungsrat strebt eine räumliche Konzentration der Hochschulen an. Neben dem Schwerpunkt am Bahnhof Luzern soll in Horw ein zweiter, eigentlicher Hochschulcampus aufgebaut werden. Diese Pläne sind nichts Neues, sie wurden bereits im Planungsbericht über die Immobilienstrategie des Kantons Luzern im Januar 2010 festgelegt.

Brückenbau in die Zentralschweiz

Da die Hochschulen mit ihren Aktivitäten auch in die Region Zentralschweiz ausstrahlen, will der Kanton weiterhin mit den anderen Zentralschweizer Kantonen kooperieren. Die Formen der Kooperation sollen zweckmässig und schlank sein.

Gemessen am volkswirtschaftlichen Nutzen lohnen sich nach Auffassung der Regierung Investitionen in die Hochschulbildung. Abgesehen davon führt das Wachstum an Studierendenzahlen nicht zu einem linearen Anstieg der Kosten. Es ist eine finanzielle Basis zu schaffen, die es den Hochschulen erlaubt, ihre Leistungsaufträge zu erfüllen und ihnen einen angemessenen Entwicklungsspielraum gewährt, die aber zugleich die finanziellen Möglichkeiten des Kantons berücksichtigt. Gemessen an den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Vorteilen hält der Regierungsrat die notwendigen Investitionen für verkraftbar.

Der Planungsbericht wird nun dem Kantonsrat zur Kenntnisnahme vorgelegt. Die Behandlung im Parlament ist für die Mai-Session vorgesehen.

Der Planungsbericht kann heruntergeladen werden: www.lu.ch/bildung_kultur/downloads

Anhang: Foto Bildungsdirektor Reto Wyss mit dem Zweierticket «Wirtschaft für Universität und Hochschule»

Anhänge

http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/9725_pb-hse.jpg

Kontakt:

Regula Huber
Informationsdienst BKD
Tel.: +41/41/228'64'86
E-Mail: regula.huber@lu.ch

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