Tiefbahnhof Luzern: Baumethoden weitgehend bestimmt
Luzern (ots)
Die Resultate der geotechnischen Grossversuche, die derzeit im Rahmen der Vorprojektierung des Tiefbahnhofs Luzern auf der Zentralrampe beim Güterbahnhof durchgeführt werden, bestätigen die Machbarkeit und ermöglichen die Entwicklung der notwendigen Baumethoden und Bauabläufe für das Vorprojekt. Nach Vorliegen des Vorprojekts für den Tiefbahnhof Luzern Mitte 2013 soll die Ausarbeitung eines Auflageprojektes angestrebt werden, wie Regierungsrat Robert Küng bei der Besichtigung des Versuchsschachtes erklärte.
Die geotechnischen Erkundungen beim Bahnhof Luzern laufen seit rund einem halben Jahr. Für den Versuch wurde ein 4 Meter breiter, 12 Meter langer und 18 Meter tiefer Schacht ausgehoben. Im Zentrum der Untersuchungen standen die Grundwasserstockwerke, da eine im Untergrund liegende Anlage den Fluss des Grundwassers gewährleisten muss. Mit Bohrungen, Kegeldrucksondierungen, Laboruntersuchungen des Probematerials und Pumpversuchen konnte ein verlässliches, räumliches Baugrundmodell erarbeitet werden, das die Basis für die Berechnungen der Baugruben und Bauten darstellt und sehr entscheidend zur Optimierung der gewählten Baumethode beigetragen hat.
Baugrundverhältnisse geklärt
Bereits früher wurden mit Drucksondierungen die Baugrundverhältnisse im Luzerner Seebecken und mit seismischen Untersuchungen und Sondierbohrungen das rechte Seeufer erforscht. Mit Bagger- und Rammsondierungen wurden auch die Baugrundverhältnisse in Ebikon abgeklärt, so dass die Baumethoden, die bei der Realisierung des Tiefbahnhofs angewendet werden sollen, weitgehend bestimmt sind.
Tiefbahnhof mit Durchmesserlinie
Das Projekt Tiefbahnhof Luzern besteht aus einer neuen unterirdischen Direktverbindung der Luzern-Zug-Zürich-Linie zwischen Luzern und Ebikon und ? als Ausbauschritt ? aus einer Fortsetzung als Durchmesserlinie zu den andern nationalen Bahnstrecken in die Nord- und Westschweiz. Der Tiefbahnhof entsteht zirka 14 Meter unter den heutigen Gleisen. In diesem neuen untersten Perrongeschoss sind zwei Mittelperrons und vier Haltekanten von 420 Metern Länge sowie sechs Aufgangsgruppen mit Rolltreppen und Treppen vorgesehen. Die Erweiterung zum Durchgangsbahnhof ist ebenfalls vertieft abgeklärt worden. Die neue unterirdische Linie führt vom Tiefbahnhof Luzern in einer Schlaufe zwischen Gütschtunnel und Schönheimtunnel in die bestehende Linie Bern/Westschweiz und Basel/Nordschweiz.
Dem Vorprojekt folgt das Auflageprojekt
Wie Regierungsrat Robert Küng vor den Medienschaffenden ausführte, wird das Vorprojekt für den Tiefbahnhof Luzern Mitte 2013 vorliegen. Bereits jetzt wisse man, dass und wie der Tiefbahnhof technisch machbar sei. Auch sei erwiesen, dass mit dem Tiefbahnhof die erforderlichen Kapazitäten für die wachsende Nachfrage bereitgestellt werden könnten und dass der Weiterausbau zum Durchgangsbahnhof den grössten Nutzen ausweise. "Die bisherigen Arbeiten bestätigen, dass wir mit unserem Projekt auf dem richtigen Weg sind und sie haben die Position des Tiefbahnhofs Luzern landesweit gestärkt", sagte Robert Küng. Nach Vorliegen des Vorprojektes soll als nächster Schritt das Auflageprojekt anvisiert werden.
Bild - Blick in den Versuchsschacht:
http://www.lu.ch/download/sk/mm_photo/10459_20121115_TiBa.JPG
Kontakt:
Werner Wandeler
Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement
Tel.: +41/41/228'53'52