AUDI AG - Ein Messestand wird "beschleunigt": Der Auftritt von Audi auf der IAA 2003
Frankfurt/Ingolstadt (ots)
- 4'500 Quadratmeter grosser Audi Stand erstmals in Halle 3.0 - 130 Lkw transportierten 800 Tonnen Material nach Frankfurt - 32 Autos, ein Technikparcours, 35 Kilometer Kabel und 1'300 Scheinwerfer
Für Klaus Kubossek ist es "wie ein Hausbau im Zeitraffer". Als Projektleiter ist er bei der AUDI AG für den Aufbau des Audi Messestandes auf der 60. Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) 2003 in Frankfurt. Nach einem Jahr der Vorbereitung vollbringen er und das gesamte Messe-Team derzeit in nur neun Tagen Aufbauzeit eine organisatorische und logistische Meisterleistung: 130 Lkw transportieren insgesamt 800 Tonnen Material "just in time" nach Frankfurt, das von 300 Monteuren verbaut wird. Heraus kommt dabei ein 4'500 Quadratmeter grosser und gestalterisch anspruchsvoller Stand mit 32 perfekt in Szene gesetzten Fahrzeugen, einem Technikparcours, einem "Lichtdach" sowie einem neuen Showcar als, im wahrsten Sinne des Wortes, "Speerspitze" des Messeauftritts in Frankfurt.
Die Konzeptstudie wird an der Spitze einer in Pfeilform angelegten Ausstellungsfläche stehen, die sich diagonal über den Stand zieht. Über diesem Pfeil wird ein "Lichtdach" installiert, das der Standarchitektur zusätzliche Dynamik verleiht. "Auf diese Art wird unser Messestand optisch regelrecht beschleunigt. Und schliesslich stehen unsere Produkte für Bewegung und Mobilität auf sportliche Weise", so Bernhard Neumann, Leiter Internationale Messen bei Audi.
Die Ausmasse, die da beschleunigt werden müssen, sind gewaltig. Der Audi Stand erstreckt sich über eine Länge von 115 und eine Breite von 43 Metern. Rund 35 Kilometer Kabel sorgen dafür, dass alles unter Strom steht. Kubossek: "Allein der Kabelbaum der Deckenbeleuchtung hat einen Durchmesser von 1,50 Meter." Apropos Deckenbeleuchtung: An der 60 Tonnen schweren Beleuchtungskonstruktion, der sogenannten "Rigg", die in einer Höhe von 8,45 Meter über dem Stand schwebt, hängen 1'300 Scheinwerfer. Die erhellenden Elemente benötigen mehr als 1'300 Kilowatt Strom.
Jedes einzelne der 32 Ausstellungsfahrzeuge wird von jeweils acht Strahlern ins rechte Licht gerückt. Damit dabei keine unerwünschten Reflexionen entstehen und die Fahrzeugpositionen entsprechend ausgerichtet werden, um Farben und Konturen der Autos perfekt in Szene zu setzen, planen die Messe-Experten von Audi bereits Monate im Voraus und auf den Millimeter genau.
Ebenso wie die tonnenschweren Stahlaufbauten des Stands, die in nur 36 Stunden von Vermessungstechnikern und per Laservermessung bereits exakt platziert wurden. Kubossek: "Das muss alles 100-prozentig passen." Und das nicht nur aus Zeit-, sondern auch aus Sicherheitsgründen: Zur IAA 2003 werden rund 850'000 Messebesucher erwartet - da muss eine Standkonstruktion schon einiges aushalten können.
Der IAA-Stand von Audi wird in neun Tagen von 300 Monteuren im Dreischicht-Betrieb - also Tag und Nacht - aus dem Messeboden gestampft, um den engen Zeitplan einhalten zu können. Für Klaus Kubossek und seine Mannschaft ist dabei die Logistik eine besondere Herausforderung. "Wir transportieren rund 800 Tonnen Material mit 130 Lkw nach Frankfurt. Und da noch zahlreiche andere Hersteller zeitgleich ihre Stände in der Halle aufbauen, muss die Anlieferung minutiös geplant sein. Es ist exakt vorgegeben, wer, was, wann und wo anliefern darf", so der Messebau-Experte.
Das meiste davon, vom Audi Pylon bis zum Papierkorb, wird aus der Audi-eigenen und 17'000 Quadratmeter grossen Messe-Lagerhalle in Ingolstadt herangeschafft. Alles, was an Material an der Halle 3.0 in Frankfurt eintrifft, muss auch sofort verbaut werden. Möglichkeiten, etwas zwischen zu lagern, gibt es nicht. Ein einziger verspäteter Lkw und der gesamte Zeitplan wird durcheinandergeworfen. "Unter diesen Voraussetzungen einen zeitgerechten und gleichsam qualitativ hochwertigen Aufbau des Messestandes hinzubekommen, ist schon schwierig", sagt Kubossek.
Dennoch wird das Abenteuer Messeaufbau IAA auch 2003 klappen: 12 Stunden bevor die Internationale Automobil-Ausstellung ihre Pforten öffnet, wird der Audi Stand fertig sein und vom Vorstand abgenommen. "Da unser Messekonzept für die IAA bereits frühzeitig vom Vorstand abgesegnet worden war, müssen wir uns auf keine grösseren Änderungswünsche mehr gefasst machen. Die Standabnahme dient dann noch dazu, diesen Segen auch zu bestätigen", so Neumann.
Neben den gezeigten Fahrzeugen steht auf dem IAA-Stand von Audi auch ein Technikparcours im Mittelpunkt: 17 Exponate sowie die Showcars "Audi Pikes Peak quattro" und der "Audi Nuvolari quattro" ermöglichen "Vorsprung durch Technik" zum Anfassen. Allgemeinverständlich erklärt und anschaulich dargestellt, werden dort Features vom quattro-Antrieb und TDI-Motor über das Sportgetriebe DSG oder den Audi Space Frame (ASF) aus Aluminium bis zur Nanotechnologie mit wasser- und schmutzabweisenden Scheiben gezeigt.
Damit die Besucher umfassend beraten werden können, stehen 150 Audi Mitarbeiter sowie 100 Hostessen auf dem Stand bereit. Die vollklimatisierte, auf drei Meter hohen Säulen ruhende und 560 Quadratmeter grosse Lounge mit ihrem weissen Lichtrahmen ist bereits ein markantes Erkennungszeichen der Audi Messestände geworden. Allein im Cateringbereich bietet die Lounge 300 Sitzplätze. Eine Tribüne gibt den Besuchern zusätzlich Gelegenheit, eine kleine Pause einzulegen und die Fahrzeuge in Ruhe zu betrachten.
Erstmals hat Audi seinen Auftritt bei der grössten Automobilausstellung der Welt in Halle 3.0 auf dem Frankfurter Messegelände (vorher Halle 5.0). In der 18'600 Quadratmeter grossen Halle präsentieren sich alle Marken des Volkswagen-Konzerns unter einem Dach. Audi ist dabei mit einem sehr puristischen Stand vertreten. "Wir verzichten bewusst auf ornamentale oder rein bauliche Elemente und konzentrieren uns vielmehr auf klare Strukturen, die eine schnelle Orientierung ermöglichen. Unsere Kommunikationsfarbe Orange setzt zudem einen warmen, menschlichen Akzent. Wir schaffen damit ganz gezielt einen Gegenpol zur Reizüberflutung des Messebetriebs", erläutert Reinhard Pütz, Leiter Event Marketing bei Audi. Und ergänzt: "Es ist unser Anspruch, jede Messe als perfektes Markenerlebnis zu inszenieren."
Das schafft die Marke mit den vier Ringen dank eines Messekonzeptes, dass ebenso effizient wie preisgekrönt ist. So wurde unter anderem das Audi Konzept für internationale Messeauftritte in Frankfurt und Tokio 2001 sowie Genf 2002 in diesem Jahr vom Design Zentrum Nordrhein-Westfalen mit dem "red dot design award 'best of the best': product design" ausgezeichnet - einem der weltweit wichtigsten Designpreise.
Gleichzeitig realisiert Audi ein Messekonzept, dessen Investitionsvolumen deutlich unter dem der strategischen Wettbewerber liegt. So wird beispielsweise ein grosser Teil des verwendeten Materials nach einer Messe nicht einfach entsorgt, sondern für weitere Automobilausstellungen wieder verwendet. Audi bedient sich also einer modularen Messestruktur - einer Art Baukastenprinzip. Die Strategie leuchtet ein, wenn man einen Blick auf die Messepräsenz von Audi wirft. So wird der Ingolstädter Automobilhersteller allein in diesem Jahr auf 35 Ausstellungen rund um den Globus vertreten sein - von Athen bis Zagreb. Von den sogenannten "Big Five"-Events (Frankfurt, Genf, Detroit, Tokio und Paris) ganz zu schweigen.
Pütz abschliessend: "Audi war mit seinem Stand auf der IAA 2001 einer der ersten Hersteller, der die immer weiter nach oben gehende Preisspirale durch-brach. Im Vergleich zum Invest für den IAA-Stand 1999 sparten wir zwei Jahre später 25 Prozent der Kosten ein. Beim aktuellen IAA-Stand in Frankfurt gelang uns nochmals eine Kostenreduzierung um zehn Prozent. Dem innovativen und hochwertigen Messeauftritt von Audi tut das überhaupt keinen Abbruch."
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