Dialog für mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel
Zürich (ots) Für mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel braucht es ein besseres Zusammenspiel aller beteiligter Akteure aus Privatwirtschaft, Zivilgesellschaft und Staat. Dieses Fazit wurde an einer Veranstaltung über sozialverantwortliche Unternehmensführung und Armutsreduktion gezogen. Das zweitägige Fachtreffen in Olten mit prominenter, internationaler Teilnehmerschaft wurde von Helvetas im Auftrag von DEZA und seco durchgeführt.
Initiativen von sozialverantwortlicher Unternehmensführung Corporate Social Responsibility (CSR) müssen mehr sein als gut fürs Image von Unternehmen und das Gewissen von Konsumierenden in den Industrienationen: Sie sollen entlang der Handelsketten zur Verbesserung der Lebensumstände in den Partnerländern führen. Voraussetzung dafür ist, dass sich in CSR-Initiativen alle beteiligten Akteure langfristig gemeinsam engagieren: Privatwirtschaft, NGOs und Behörden. Dies wurde an der Tagung Corporate Social Responsibility (CSR) und Armutsreduktion Chancen und Herausforderungen für Multi-Stakeholder-Initiativen klar. CSR-Initiativen dürfen zudem nicht einseitig durch die Optik des Nordens geprägt sein, sondern müssen die Gegebenheiten und Bedürfnisse des Südens einbeziehen. Die Herausforderung liegt darin, das gegenseitige Vertrauen der Akteure zu verbessern sowie Plattformen und Instrumente zu schaffen, um den Dialog verstärken und ausweiten zu können. Es kann erwartet werden, dass der an der Tagung erfolgte Gedankenaustausch positive Auswirkungen auf diesen Prozess haben wird.
Die Tagung Corporate Social Responsibility (CSR) und Armutsreduktion fand am Dienstag und Mittwoch, 16./17. September, im Kongresszentrum Arte in Olten statt. Teilgenommen haben rund 80 Personen aus Wirtschaft, NGOs und Behörden. Die Veranstaltung wurde von der Entwicklungsorganisation Helvetas im Auftrag der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA und des Staatssekretariats für Wirtschaft seco durchgeführt.
Weniger Kinderarbeit in der Textilindustrie der Dritten Welt, sozialverträglich angebauter Tee in den Produktionsländern, Fairtrade-Standards für den Absatzmarkt bei uns: Solche und andere Beispiele von CSR-Initiativen wurden an der Tagung vorgestellt. Im Zentrum standen die konkreten und langfristigen Auswirkungen auf die Bevölkerung in den Entwicklungsländern. Dabei wurden nicht nur Einschätzungen des Nordens, sondern auch Erfahrungen des Südens berücksichtigt. Bisherige Initiativen und das Zusammenspiel der Beteiligten wurden kritisch aufgearbeitet. Das Programm umfasste Referate, Workshops und Diskussionsrunden. Repräsentanten des Bundes waren ebenso zugegen wie Vertreter/innen von internationalen Wirtschaftsakteuren und NGOs aus Europa und Asien.
Kontakt:
Andreas Friolet
Medienbeauftragter Helvetas
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