Helvetas fordert: «Toiletten für alle!»
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Zürich (ots)
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Zürich - Rund 40 Prozent der Weltbevölkerung leben ohne Toiletten. Die Folgen sind fatal. Wegen miserablen hygienischen Verhältnissen sterben jährlich 1,8 Millionen Menschen. Die Entwicklungsorganisation Helvetas trägt den Skandal mit ihrer diesjährigen nationalen Kampagne im Uno-Jahr der sanitären Grundversorgung auf die Schweizer Strassen.
2,6 Milliarden Menschen fehlt, was für uns im 21. Jahrhundert selbstverständlich geworden ist: das «stille Örtchen». Wo Toiletten oder eine Latrine fehlen, wird das tägliche Geschäft auf dem offenen Feld oder um die Häuser und die Siedlungen herum verrichtet. Krankheitserreger gelangen so direkt in Gewässer, in offene Trinkwasserstellen und damit in die Nahrungskette. Die Folgen dieser prekären hygienischen Bedingungen sind fatal. 1,1 Milliarden Menschen leben mit verschmutztem Trinkwasser. 1,8 Millionen Menschen sterben jährlich an Durchfallerkrankungen, 90 Prozent davon sind Kinder unter 5 Jahren. Ein Skandal, der seit 1945 mehr Menschenleben gefordert hat als Aids oder alle bewaffneten Konflikte. Trotzdem wird kaum darüber gesprochen.
Für Helvetas sind Fäkalien kein Tabu
Helvetas trägt den Skandal mit ihrer diesjährigen nationalen Kampagne im Uno-Jahr der sanitären Grundversorgung auf die Schweizer Strassen. Mit Plakaten, Inseraten und Strassenaktionen in der ganzen Schweiz informiert Helvetas die Bevölkerung über die prekären Folgen fehlender Toiletten und Latrinen. Gleichzeitig zeigt Helvetas wie mit einfachen Massnahmen die Situation verbessert werden kann. Beispiel Händewaschen: Bereits regelmässiges Händewaschen halbiert die Zahl der Infektionen! Helvetas setzt deshalb auf Aufklärungskampagnen, die der Bevölkerung in einigen der ärmsten Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas die Zusammenhänge zwischen Hygiene und Krankheit erklären. Darüber hinaus unterstützt Helvetas die Bevölkerung beim Bau von Latrinen und geschützten Trinkwasserbrunnen. Als einzige Schweizer Organisation engagiert sich Helvetas zudem in der internationalen Koalition «End Water Poverty» gegen die globale Wasserkrise und für eine menschenwürdige sanitäre Grundversorgung.
Saubere Toiletten sind ein Menschenrecht
Ohne Toiletten sind eine nachhaltige Entwicklung und ein menschenwürdiges Dasein nicht möglich. Menschen, die keinen Zugang zu einer Toilette haben, müssen ihr Geschäft im Freien verrichten. Frauen und Mädchen sind immer wieder sexueller Gewalt und Missbrauch ausgesetzt, weil sie ihre Notdurft an unsicheren, abgelegenen Orten verrichten müssen.
10 Milliarden Dollar: das ist der jährliche Aufwand, den es bis 2025 braucht, um den nachhaltigen Zugang zu Trinkwasser und einfachen sanitären Anlagen für alle Menschen zu ermöglichen. Soviel, wie in Europa jährlich für Eiscreme ausgegeben wird. Helvetas fordert von den Regierungen im Süden, dass sie ihre Prioritäten stärker auf die sanitäre Grundversorgung ihrer Bevölkerung ausrichten. Von den Regierungen im Norden erwartet Helvetas, dass sie die im Rahmen der Millenniums-Entwicklungsziele versprochenen Mittel dafür bereitstellen.
Pressebilder zum Herunterladen: www.helvetas.ch/medien
Kontakt:
Stefan Stolle, Leiter Kommunikation und Fundraising
044 368 65 22, 079 676 28 78
stefan.stolle@helvetas.org