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Aids-Hilfe Schweiz

Soziales und ökonomisches Machtgefälle macht Frauen anfälliger für eine HIV-Ansteckung

Zürich (ots)

Je grösser das soziale und ökonomische Machtgefälle
zwischen Frauen und Männern, desto höher das Risiko von Frauen, sich
mit HIV zu infizieren. Auch bei uns ist die Zahl HIV-infizierter
Frauen gestiegen, da Frauen in der Schweiz zum Teil unter Bedingungen
leben, die eine HIV-Infektion begünstigen. Die Aids-Hilfe Schweiz AHS
machte an einer Medienkonferenz in Bern auf das diesjährige Thema des
Welt-Aids-Tages vom 1. Dezember aufmerksam.
HIV/Aids hat weltweit ein zunehmend weibliches Gesicht. Frauen
können oft weniger frei als Männer darüber entscheiden, mit wem und
unter welchen Bedingungen sie Sex haben. Es gibt zwar auch
biologische Gründe für ein hohes Ansteckungsrisiko von Frauen.
Trotzdem kann man daraus nicht einfach auf ein grundsätzlich höheres
Risiko von Frauen bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr schliessen.
"Mangelnde körperliche und sexuelle Selbstbestimmung verstärkt durch
soziale und wirtschaftliche Ungleichheit macht Frauen und Mädchen
anfälliger für eine HIV-Infektion", betonte Roberto Induni, Direktor
der Aids-Hilfe Schweiz. Die AHS ist der Dachverband der 21 kantonalen
und regionalen Aids-Hilfen.
Heute werden 54% aller HIV-Infektionen durch heterosexuellen
Geschlechtsverkehr erworben. Bei gleich bleibendem prozentualen
Anteil der Frauen beim heterosexuellen Ansteckungsweg erhöhen sich
daher die absoluten Zahlen der Neuinfektionen von Frauen. Bei den
Frauen ist heterosexueller Geschlechtsverkehr DER Infektionsweg.
Armut und Arbeitslosigkeit, Sexwork sowie Gewalt an Frauen und
deren Abhängigkeit von Männern nannte die Geschäftsleiterin der
Aids-Hilfe Bern, Béatrice Aebersold Krähenbühl, als  Faktoren, die
das Risiko von Frauen, sich mit dem HI-Virus anzustecken,
begünstigen. Sie machte auf den Zusammenhang zwischen sexuell
übertragbaren Krankheiten und HIV aufmerksam: "Das Risiko einer
HIV-Infektion erhöht sich bei einer vorliegenden sexuell
übertragbaren Krankheit."
Die Zahlen der letzten Jahre zeigen eine steigende Tendenz
neuinfizierter Migrantinnen und Migranten, vorwiegend aus Ländern
südlich der Sahara. Als Antwort auf diese Tatsache hat die Aids-Hilfe
Bern das Projekt "Multicolore" lanciert. Sogenannte Mediatorinnen und
Mediatoren können eine Brücke zwischen unserer und der afrikanischen
Kultur schlagen. Hierfür bildete die Aids-Hilfe Bern drei Frauen und
zwei Männer afrikanischer Herkunft aus, die HIV-Präventionsarbeit in
ihrer Community leisten.
Für die Tatsache, dass immer mehr Frauen Trägerinnen des HI-Virus
werden, sind Männer verantwortlich, sagte Florian Hübner,
Geschäftsleiter der Groupe Sida Genève. Die Genfer Aids-Hilfe hat
dieses Jahr grosse Anstrengungen unternommen, das Kondom für die Frau
bekannter zu machen, z.B. mit einer Verteilaktion am Paléo-Festival.
"Das Femidom ist die grosse Unbekannte in der HIV-Prävention",
betonte Hübner. Erste Reaktionen von Frauen, die das Femidom noch
nicht kannten, wertet Hübner als vielversprechend.
Mit verschiedenen Aktionen in den schweizerischen Kantonen wird ab
der letzten Novemberwoche der Welt-Aids-Tag vom 1. Dezember begangen.
Rund hundert Veranstaltungen thematisieren die Problematik von
HIV/Aids in der Öffentlichkeit und stellen nationale und regionale
Angebote vor; oft jene, die speziell für Frauen entwickelt wurden.
Eine Übersicht findet sich auf www.aids.ch.
Medienmitteilung zum Herunterladen: www.aids.ch-> Unsere
Organisation->Media Relations

Kontakt:

Roberto Induni
Direktor Aids-Hilfe Schweiz
Tel. +41/(0)1/447'11'22
Mobîle +41/(0)78/710'20'62

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