BVET: Erste Bilanz der BSE-Einheit Verstärkte Kontrollen sind notwendig
(ots)Nach einem Jahr Kontrollarbeit präsentierte die BSE- Einheit heute erste Resultate. Eine erfreuliche Entwicklung zeigte sich bei der Amtlichen Futtermittelkontrolle. Die Verunreinigungen mit tierischem Material sanken um die Hälfte auf 1,5%. Die inspizierten neun Laboratorien, die BSE-Tests durchführen, weisen durchwegs einen hohen Qualitätsstandard auf. Kontrollen in den Schlachthöfen, Zerlegereien und Entsorgungsbetrieben zeigten hingegen, dass die BSE- Massnahmen noch nicht konsequent umgesetzt sind.
Um sicherzustellen, dass die in der Schweiz getroffenen Massnahmen zur Bekämpfung von BSE wirksam und konsequent umgesetzt werden, beschloss der Bundesrat im Februar 2001, die BSE-Einheit des Bundes zu schaffen. Mitte 2001 wurden die rund 20 Leute rekrutiert, die Ende 2001 ihre Aufgabe aufnahmen.
Anlässlich einer Medienkonferenz hielt heute Ulrich Kihm, Direktor des Bundesamtes für Veterinärwesen, eine Rückschau auf die Gründung der BSE-Einheit und erinnerte an deren Strategie und Aufgaben. Da bei BSE von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit im Durchschnitt vier bis sechs Jahre vergehen, könne der Erfolg einer Massnahme erst nach dieser Zeitspanne beurteilt werden. Erklärtes Ziel bleibt die Ausrottung von BSE.
Paul Boss, Leiter der BSE-Einheit, stellte das im vergangenen Jahr erarbeitete Kontrollhandbuch der BSE-Einheit vor, in dem für alle BSE-relevanten Kontrollpunkte einheitliche Kriterien - sogenannte Standards - erarbeitet wurden. Er präsentierte erste Resultate aus den Kontrollen, die nach diesen Standards durchgeführt werden. Die Ergebnisse zeigen auf, dass in verschiedenen Bereichen nach wie vor Mängel in der Umsetzung der BSE-Massnahmen bestehen. Ausserdem machen die Ergebnisse klar, dass der Bund seine Aufsichtspflicht aktiv wahrnehmen muss, um sicherzustellen, dass die Bundesmassnahmen in den Kantonen einheitlich umgesetzt werden.
Ein erfreuliches Resultat zeigte sich bei den Stichprobenkontrollen von Futtermitteln: Hier wurden erneut weniger Proben gefunden, die mit Tiermehl verunreinigt waren - das vollständige Tiermehlverfütterungsverbot von Anfang 2001 wirkt sich somit aus.
Bei den Kontrollen in Schlachthöfen zeigte sich jedoch, dass die Tiere vor der Schlachtung oft ungenügend untersucht und die Untersuchungen nicht vorschriftgemäss dokumentiert wurden. Ein weiterer Schwerpunkt bei den BSE-Massnahmen in Schlachtanlagen bildet die konsequente Entfernung von Rückenmark und Rückenmarkhaut, die teilweise ungenügend vorgenommen wurde.
Im laufenden Jahr sollen deshalb die Kontrollen intensiviert werden, wobei das Schwergewicht auf jene Bereiche gelegt wird, wo im vergangenen Jahr systematische Fehler erkannt wurden. Nebst der Kontrolle wird grosses Gewicht auf die Beratung und Schulung der Kontrollpersonen und verantwortlichen Berufsleute gelegt. Die Zertifizierung der BSE-Einheit ist in diesem Jahr geplant.
Den Jahresbericht 2002 der BSE-Einheit des Bundes mit den detaillierten Resultaten aus den beratenden Kontrollen finden Sie im Internet unter www.bse-einheit.ch / Aktuelles.
BSE-Einheit des Bundes: Medien- und Informationsdienst
Auskunft: Paul Boss, Leiter 031 / 324 22 12 Rosmarie Neeser, Kommunikation 031 / 324 04 52