Digitalfunk startet im Ruhrgebiet
Essen (ots)
Schlechte Sprachqualität, sperrige Geräte, veraltete Technik und nicht abhörsicher: Analoge Funknetze gehören bald der Vergangenheit an. Im kommenden Jahr beginnen Polizeibehörden und andere Sicherheitsorgane ein digitales Funknetz aufzubauen. Schon in den nächsten Monaten will die STEAG encotec GmbH ein entsprechendes System im Ruhrgebiet für die Privatwirtschaft etablieren.
Vor drei Jahren wurde der neue, europaweite Standard für erdgestützen Bündelfunk (TETRA, "Terrestrial Trunk Radio") definiert. Er beschreibt eine Verbindungsleitung mit sehr hoher Leistung und gleichzeitiger Übertragung von Sprache und Daten. Bei den Olympischen Spielen in Athen war das System schon im Einsatz. Die Bundesregierung forciert den Aufbau eines Rumpfnetzes zur Fußball-WM - jedoch nur für Sicherheitsorgane.
Das System biete aber auch für die Privatwirtschaft enorme Vorteile, erläutert Ralf Clemens, Leiter der Nachrichtentechnik bei STEAG encotec GmbH: "Analoge Funkgeräte entsprechen schon lange nicht mehr dem Stand der Technik, haben funktionale und qualitative Defizite. Dazu gehört insbesondere auch die mangelhafte Abhörsicherheit der unverschlüsselten Übertragung" Dies sei gerade in sicherheitsintensiven Bereichen ein Manko: vom Chemiewerk über den Energieversorger bis zum Wachdienst. "Wer auf eine gesicherte und hochverfügbare Kommunikation angewiesen ist, kommt über kurz oder lang nicht an Digitalfunk vorbei."
Betreiber von Flughäfen, einzelne Verkehrsunternehmen und Betreiber von Stadien haben das schon erkannt. Sie alle setzen jedoch auf "Insellösungen" für den Eigenbedarf. Bislang fehlt ein Netz, in dem sich auch andere Nutzer einklinken können. Die STEAG encotec GmbH geht jetzt den ersten Schritt: Die Tochtergesellschaft der STEAG AG will die neue Technik Anfang 2006 im mittleren und westlichen Ruhrgebiet zum Einsatz bringen. An den Kraftwerksstandorten der STEAG AG und weiteren Sendestandorten sollen die dafür nötigen Basisstationen aufgebaut werden. Damit würde eine Fläche von rund 2000 Quadratkilometern von Voerde bis Bergkamen abgedeckt. Andere Firmen könnten sich in dieses Netz einbinden.
Die Vorteile des neuen Systems sind überzeugend. Neben modernen, betriebsgerechten Endgeräten und der hohen Verfügbarkeit gibt es weitere Pluspunkte: Das Hin- und Herschalten zwischen Sender und Empfänger entfällt, man kommuniziert unmittelbar miteinander. Außerdem kann der Nutzer auch in andere, private und öffentliche Fest- und Mobilfunknetze telefonieren. Der Digitalfunk nutzt auch weitere Vorteile der neuen Technologie, zum Beispiel das GPS-Ortungssystem in Verbindung mit Notruffunktionen zur Personensicherung.
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