Ausstellung von Objekten der Lackkunst in den Schweizer Niederlassungen von BSI - Russia Nostalghia, Meister der Lackmalerei des 19. Jahrhunderts
Lugano (ots)
Im Rahmen des Projekts BSI Album wird in den Schaufenstern von BSI in Bellinzona, Chiasso, Genf, Locarno, Lugano, St. Moritz und Zürich vom 24. September 2008 bis zum 12. Januar 2009 eine bedeutende Ausstellung von hohem dokumentarischem Wert zu sehen sein: Russia Nostalghia, Meister der Lackmalerei des 19. Jahrhunderts. Die Sammlung aus Schweizer Privatbesitz umfasst um die hundert Schatullen, Tabakdosen, Handschuhkästchen, Zündholzbehälter und andere kleinformatige Gebrauchsgegenstände aus Papiermaché, die mit Lack überzogen und kunstvoll dekoriert sind.
Die verschiedenen Ausstellungen der letzten Jahre, die wertvollen Sammlungen gewidmet waren und von BSI in den Schaufenstern ihrer Schweizer Niederlassungen gezeigt wurden, sind Teil des Projekts BSI Album. Der Name des Projekts ist an das Konzept des Sammelns und Katalogisierens angelehnt und soll in erster Linie das Entdecken, Zusammentragen, Sammeln und Teilen vermitteln. Die Schaufenster können im Vorbeigehen gleichsam wie ein Album früherer Zeiten "durchgeblättert" werden. Zu jeder Ausstellung gibt es einen zweisprachigen didaktischen Dokumentationskatalog, der reich illustriert ist. Das Projekt BSI Album konzentriert sich auf drei grosse Themenkreise: Kulturen und Geschichtsbewusstsein (Archäologie und verwandte Bereiche), Reisen und Abenteuer des Geistes (Ethnologie und Zivilisation) sowie Private Schätze (Uhren, Schmuckstücke und Ähnliches). Die Ausstellung der Gegenstände aus Papiermaché ist Teil des Themas Private Schätze und versteht sich als wertvolles Zeugnis einer Miniaturwelt. Der Betrachter soll die Exponate mit grösster Aufmerksamkeit bestaunen sowie ihre hervorragende Qualität und ihren antiken Glanz entdecken können.
Die Sammlung russischer Objekte aus Papiermaché entstand aus einer unerwarteten Begegnung: dem zufälligen Erblicken einiger Schatullen im Schaufenster eines Londoner Antiquariats in den 1960er-Jahren. Eigentlich nichts Besonderes - und doch Grund genug, den Wunsch entstehen zu lassen, diese Gegenstände und ihre Vergangenheit an sich zu nehmen, zumal die Erinnerung an diese, selbst in ihrem Herkunftsland, verloren gegangen war. In der Folge entwickelte sich eine intensive Suche, welche die fast vollständige Vergessenheit dieser Tradition offenbarte. Lediglich eine schwache Spur in Deutschland, minimale Hinweise in Frankreich und etwas deutlichere in den USA liessen sich ausmachen. Die Gegenstände begleiteten die Besitzer auf ihren Wegen und teilten ihr Schicksal, wenn sie denn nicht kaputt- oder verlorengingen. Mit der Zeit tauchten jedoch einige in alten Koffern und auf verlassenen Dachböden wieder auf - zur Freude der wenigen Sammler, die sich in ihren Nachforschungen belohnt sahen und die Objekte wieder zusammenführten, bis eine Sammlung entstand, die das Leben, die Kunst und Kultur einer Epoche widerspiegelte. Die Sammlung ist also nicht nur Ausdruck des Wunsches nach Besitztum oder der Leidenschaft für das Schöne und Rare, sondern dient auch der Erinnerung und Wahrung einer vergangenen Welt.
Die Lackkunst umfasst sämtliche Gegenstände, die künstlerisch aus Lack gefertigt wurden bzw. deren ästhetischer Effekt auf den charakteristischen Eigenschaften dieses Materials - wie Glanz und Glätte - beruht. Ursprünglich stammt diese Kunst aus dem Fernen Osten, der Heimat des Lackbaums (Rhus verniciflua), aus dessen Rinde der beste Lack gewonnen wird. Unter den Ländern, die mit der Herstellung verschiedener Surrogate unterschiedlichster Zusammensetzung den Lack aus Fernost imitierten, entwickelte Russland - später als andere westliche Länder - eine eigene Tradition in dieser Kunst. Der Impuls zur Entstehung einer höfischen Lackkunst in Russland ist Zar Peter dem Grossen (1672-1725) zu verdanken, der auch für erhebliche Fortschritte im administrativen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereich sorgte. Inspiriert von den Lacksalons, die damals in den Niederlanden Mode waren, von den Hofwerkstätten in Berlin, den Lackmanufakturen im Hôtel des Gobelins in Paris und den mit Lackdekorationen verzierten Jolités de Spa, die er auf seinen Reisen in den Westen kennen lernte, wollte der Zar in Russland eine ähnliche Kunst einführen. Aus den darauf folgenden Jahrzehnten sind - neben den Namen von Künstlern, die aus dem Ausland anreisten - zahlreiche Namen russischer Lackkünstler überliefert, die ab dem 19. Jahrhundert ein breites Spektrum an Dekorationen ermöglichten. Die stärksten Impulse in diese Richtung gingen von den grossen Produzenten, der Fabrik von Lukutin und jener der Brüder Vishnyakov, aus.
Für die wissenschaftliche Erforschung dieser Ausstellung und des Albums, das damit einhergeht, konnte BSI AG auf die wertvolle Unterstützung von Frau Dr. Kopplin, Direktorin des Museums für Lackkunst in Münster, zählen.
BSI AG wurde 1873 in Lugano gegründet und ist die älteste Bank im Kanton Tessin. Seit 1998 wird sie vollumfänglich von der Versicherungsgruppe Generali kontrolliert. Die BSI-Gruppe ist auf den wichtigsten internationalen Finanzmärkten vertreten und auf die Vermögensverwaltung sowie Dienstleistungen für private und institutionelle Kunden spezialisiert.
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