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Städteinitiative Sozialpolitik

Städteinitiative Sozialpolitik: Teufelskreis der Armut durchbrechen - mit vernetzter Politik

Bern (ots)

Sozialpolitik darf sich nicht auf das Kurieren von
sozialen Problemen beschränken. Die Städteinitiative Sozialpolitik
will mit einer breit verstandenen Integrationsförderung - nicht nur
für Zugewanderte - der Armut und dem sozialen Ausschluss vorbeugen.
Mit der Frühförderung von Kindern beispielsweise. Und mit einer
Stadtentwicklung, die das Soziale mehr gewichtet. Sozialpolitik muss
zudem über alle drei staatlichen Ebenen koordiniert und gemeinsam
gestaltet werden.
Die sozialpolitische Diskussion der letzten Jahre polarisiert. Sie
wird reduziert auf wachsende Kosten und Fallzahlen in der
Sozialhilfe, der Invalidenversicherung oder der
Arbeitslosenversicherung. "Sozialpolitik ist mehr als wirtschaftliche
Existenzsicherung. Sie darf die gesellschaftlichen Ursachen von
Desintegration, Armut oder Gewalt nicht ausser Acht lassen", stellte
Ruedi Meier, Präsident der Städteinitiative Sozialpolitik, bei der
Präsentation der neuen Strategie 2015 fest. Unter dem Titel
"Sozialpolitik öffnen und vernetzt handeln" formuliert die
Städteinitiative eine präventive Politik und stellt neben die nach
wie vor wichtige Existenzsicherung eine zweite Säule: eine umfassend
verstandene Integrationsförderung für alle Bevölkerungsgruppen und
Schichten.
Gleiche Startchancen
Die Städteinitiative Sozialpolitik will versuchen, mit dem ersten
Themenschwerpunkt Frühförderung den Teufelskreis von Armut schon im
frühkindlichen Alter zu unterbrechen. "Je früher wir ansetzen, umso
bessere Resultate erzielen wir. Denn ungleiche Startchancen sind kaum
mehr aufzuholen. Die Schule kommt zu spät", sagte die Berner Sozial-
und Bildungsdirektorin Edith Olibet.
Investitionen in eine integrative Politik kosten zunächst Zeit und
Geld. Aber damit lassen sich soziale Folgekosten reduzieren, zum
Beispiel teure Heimaufenthalte für Jugendliche. Die Städteinitiative
will den Mehrwert einer integrierenden Politik berücksichtigen; erst
dann könne man von Kostenwahrheit sprechen.
"Trialog Sozialpolitik Schweiz"
Die Städte, herausgefordert durch Entwicklungen, die sich hier
ausgeprägter und früher zeigen, seien oft in der Rolle von
sozialpolitischen Vordenkerinnen, sagte Maja Ingold,
Sozialvorsteherin der Stadt Winterthur. "Die Städteinitiative setzt
sich dafür ein, dass auch in der Stadtentwicklung Lebensqualität und
soziale Integration für alle als Ziele aufgewertet werden." Das
heisst, alle Politikfelder auf das Ziel einer sozialen Stadt hin zu
bündeln: Bildung, Gesundheit, Wohnen und Umwelt, Wirtschaft und
Arbeit, Sport und Kultur.
Die Städteinitiative versteht Sozialpolitik als Verbundaufgabe.
Thematisch und gleichzeitig über die drei staatlichen Ebenen hinweg.
Sie setzt sich ein für eine neue Form der Zusammenarbeit, den
"Trialog Sozialpolitik Schweiz". In diesem Gefäss sollen Städte,
Kantone und der Bund gemeinsam eine soziale Politik gestalten, sagte
der Lausanner Stadtrat und Vizepräsident der Städteinitiative
Sozialpolitik, Jean-Christophe Bourquin.
Unterlagen der Medienkonferenz: www.staedteinitative.ch

Kontakt:

Ruedi Meier
Präsident der Städteinitiative Sozialpolitik
Tel.: +41/41/208'81'32

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