Lungenliga Schweiz / Ligue pulmonaire Suisse / Lega polmonare svizzera
15. Schweizerisches Tuberkulose-Symposium zum Welt-Tuberkulose-Tag
Bern (ots)
Die Lungenliga Schweiz hat am 23. März 2006 ihr jährliches Tuberkulose-Symposium zum Welt-Tuberkulose-Tag durchgeführt. Das Symposium war ausschliesslich der latenten Tuberkulose-Infektion gewidmet, einem besonderen Aspekt der Tuberkulose-Erkrankung.
Vor der Erkrankung durchlaufen Tuberkulosepatienten die so genannte latente Tuberkulose-Infektionsperiode. Diese Phase kann unterschiedlich lang dauern. Während dieser Zeit sind die Bakterien im Organismus vorhanden und führen nicht zur Erkrankung, solange sie vom Immunsystem blockiert werden. Wenn sich die Immunabwehr abschwächt, entwickeln sich die Bakterien und führen zur Tuberkulose-Erkrankung.
Bis heute war es sehr schwierig, mit Sicherheit festzustellen, wer sich im Stadium einer latenten Tuberkulose-Infektion befindet. Aufgrund dessen konnte auch keine präventive Behandlung vorgeschlagen werden, bevor die Krankheit ausbricht. In den vergangenen Jahren wurden neue Tests entwickelt, die erlauben, die latente Tuberkulose-Infektion schneller und mit grösserer Sicherheit zu erkennen.
Die 120 Teilnehmenden aus dem In- und Ausland wurden am Tuberkulose-Symposium über den neuesten Stand der in der Schweiz verfügbaren Tests informiert. Des Weiteren wurde über die Möglichkeiten, die Grenzen sowie die notwendigen Voraussetzungen dieser Tests diskutiert, um sie im Rahmen der Tuberkulosebekämpfung in der Schweiz einzusetzen.
Während dem Symposium kamen auch praktische Probleme zur Sprache. Insbesondere wurde die Schwierigkeit angesprochen, dass bis zum Entscheid durch das Eidg. Departement des Inneren über einen entsprechenden Antrag zur Aufnahme in die Analysenliste, die Tests nicht von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung übernommen werden können. Mittelfristig sollten sie aber für das Gesundheitswesen ein Sparpotential bieten.
Im wissenschaftlichen Teil haben verschiedene Redner aus der Schweiz und aus dem Ausland referiert. Unter anderem auch Prof. A. Lalvani aus Oxford, einer der "Erfinder" der neuen Tests. Er sprach über Gründe und Voraussetzungen, die den Bakterien erlauben, im Organismus zu überleben, und über Faktoren, die ihre Entwicklung fördern. Ein besseres Verständnis dieser Mechanismen sollte langfristig erlauben, Personengruppen, die von Tuberkulose-Erkrankung bedroht sind, erfolgreicher zu überwachen.
Nationales Kompetenzzentrum Tuberkulose
Das Kompetenzzentrum Tuberkulose nimmt seit März 2003 seine Aufgaben als Informations- und Koordinationsplattform wahr. Es stellt sicher, dass die Weiterbildung von TB- Fachpersonen und Ärzten gewährleistet ist, dass die gratis TB-Hotline 0800 388 388 für medizinisches Personal weiter geführt wird und dass Informationsmaterial zur Verfügung gestellt werden kann. Des Weiteren ist das Kompetenzzentrum für die Sicherstellung des schweizerischen Bedarfs an Antituberkulotika, den Aufbau eines Netzwerkes für interkulturelle Übersetzungen und die Beschaffung von ergänzenden Informationen für das BAG über Umgebungsuntersuchungen und Behandlungsresultate verantwortlich.
Die Lungenliga Schweiz hat zur Aufklärung der Bevölkerung die umfassende Broschüre "Tuberkulose" mit wichtigen Hinweisen zur Diagnose, Behandlung und Vorbeugung der Krankheit publiziert. Diese Broschüre ist in Deutsch, Französisch, Italienisch erhältlich. Interessierte können die Broschüre über die Homepage der Lungenliga www.lungenliga.ch, per E-Mail via info@lung.ch oder per Telefon unter 031-378 20 50 bestellen.
Weitere Informationen: http://www.tbinfo.ch http://www.stoptb.org
Kontakt:
Für Fragen zur Tuberkulose-Situation:
Lungenliga Schweiz
Kompetenzzentrum Tuberkulose
Dr. Jean-Pierre Zellweger
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3000 Bern 14
Tel. +41/31/378'20'50
Fax +41/31/378'20'51
E-Mail: tbinfo@lung.ch
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