World Vision Schweiz und Liechtenstein
World Vision unterstützt COVAX-Initiative
Ein Dokument
World Vision unterstützt COVAX-Initiative und fordert:
Gemeinden frühzeitig einbeziehen, viel Aufklärung betreiben, Patentschutz aussetzen!
World Vision unterstützt COVAX, eine globale Initiative, die mit Impfstoffherstellern zusammenarbeitet, um Ländern auf der ganzen Welt einen gerechten Zugang zu sicheren und wirksamen Impfstoffen zu ermöglichen. Das Kinderhilfswerk ist weltweit führend in der Gemeindeentwicklung und Gesundheitsförderung und soll helfen sicherzustellen, dass die Einbindung der Gemeinden bei der Einführung von Impfstoffen eine zentrale Rolle spielt.
Aufklärung und Einbeziehung
"Wir wissen aus unserer Erfahrung in der Unterstützung von Gemeinden bei der Reaktion auf Krankheitsausbrüche wie Ebola, Zika und HIV und AIDS, dass, wenn Gemeinden nicht frühzeitig in Planungsprozesse einbezogen werden, ein reales Risiko besteht, dass die Menschen Impfstoffe ablehnen, missverstehen oder sogar falsche Informationen verbreiten," sagt Dan Irvine, Senior Director, Health and Nutrition, World Vision International.
"Wenn es um Gesundheit und Massnahmen geht, die den eigenen Körper betreffen, ist Aufklärungsarbeit enorm wichtig", erklärt Christoph von Toggenburg, CEO bei World Vision Schweiz. "Impfstoffe bereitzustellen ist wichtig, aber wenn die Menschen nicht bereit sind sich impfen zu lassen oder nicht verstehen, warum impfen wichtig und sinnvoll ist, dann war die Mühe vergebens. Wir dürfen nicht unterschätzen, wie wichtig Aufklärung ist und wie viel Arbeit nötig ist, um ein Bewusstsein für die Bedeutung einer Impfung gegen Covid-19 zu schaffen", sagte von Toggenburg weiter.
Das globale Netzwerk von World Vision hat bereits in der Vergangenheit wichtige Aufklärungsarbeit bei Impfkampagnen geleistet. "Wir haben Erfahrungen beim Kampf gegen Ebola, Zika oder HIV gesammelt. Durch unser Netzwerk mit religiösen Respektpersonen, Gesundheitshelferinnen und Lokalpolitikern können wir Millionen Menschen aufklären und vor Fehlinformationen bewahren", sagte von Toggenburg.
Wie wichtig der Kampf gegen Fake-News und Desinformationen im Bereich Gesundheit ist, zeigten die Erfahrungen, die in der Ebola-Bekämpfung gesammelt wurden. Bewusste Falschinformationen und überkommene Traditionen hätten zunächst zur Ablehnung von Impfmassnahmen geführt. Erst massive Aufklärung konnte die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, deutlich steigern.
Gerechte Verteilung auf internationaler Ebene
World Vision appelliert an die führenden Politiker der Welt, dafür zu sorgen, dass die Länder der Dritten Welt bei der Versorgung mit Impfstoffen nicht anders behandelt werden als die reicheren Nationen. Gerade die wohlhabenderen Länder müssen dafür sorgen, dass Menschen überall auf der Welt gleichermassen Zugang zu Medikamenten und Impfstoffen haben.
"Um geimpft werden zu können, müssen die Menschen in ärmeren Ländern Zugang zu Impfstoffen haben und sie müssen auch für die Ärmsten ausreichend vorhanden und bezahlbar sein", erklärt Fiona Uellendahl, Gesundheitsexpertin bei World Vision Deutschland.
Patentschutz aussetzen
Um Zugangsbarrieren abzubauen, haben Indien und Südafrika bei der Welthandelsorganisation einen Vorschlag für eine Ausnahmeregelung für den Patentschutz von Impfstoffen eingebracht. Demnach sollte für die Dauer der Covid-19 Pandemie der Patentschutz für alle Produkte und Technologien, die zur Vorbeugung, Eindämmung und Behandlung von Covid-19 notwendig sind, ausgesetzt werden. Auch die Schweiz sollte diesen Vorschlag unterstützen, ebenso wie die gesamte internationale Gemeinschaft. "Weltweite Solidarität ist jetzt wichtiger denn je. Nur wenn wir die Pandemie überall erfolgreich eindämmen, gibt es Sicherheit vor dem Virus", sagt von Toggenburg.
Medienstelle World Vision Schweiz: Alexander Koch, Mediensprecher Alexander.Koch@worldvision.ch, T 044 / 510 14 28 M 079 / 439 18 54