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Am 9. Oktober um 11.45 Uhr wird der Physik-Nobelpreis vergeben
Mit dem neuen Werk "Nobelpreise" lernen Sie alle Physik-Nobelpreisträger der letzten 100 Jahre kennen

Mannheim (ots)

Der Anruf kam um 11.20 Uhr, am 16. Oktober 1985:
"In zehn Minuten wird Ihr Nobelpreis der Presse bekannt gegeben, und
danach sind Sie kein freier Mensch mehr. Deswegen, wenn Sie noch
irgendwelche Anrufe machen wollen, vielleicht Ihre Frau anrufen oder
so, dann tun Sie's jetzt." So ganz überraschend kam dieser Anruf
nicht. Klaus von Klitzing am Stuttgarter Max-Planck-Institut wusste,
dass seine Entdeckung des Quanten-Hall-Effekts in der Fachwelt als
Meilenstein in der Geschichte der Physik galt. Fünf Jahre zuvor wurde
von Klitzing, damals noch Stipendiat am Hochfeld-Magnetlabor in
Grenoble, bei Messungen mit einem Feldeffekt-Transistor auf
Veränderungen in der Anzahl der Elektronen aufmerksam. Eine Sensation
für die Grundlagen der Physik als auch der Weiterentwicklung
schneller Schaltelemente!
Ein Indiz für die Renommiertheit des Nobelpreises: Fortan wird von
Klitzing umworben, kann sich vor Einladungen kaum mehr retten. Sein
Rat für zukünftige Nobelpreisträger: Nicht zu viele Einladungen zu
Tagungen annehmen. Aber nach Stockholm wird er dieses Jahr noch
einmal reisen: Zum 100-jährigen Jubiläum des Nobelpreises ist auch
Klaus von Klitzing eingeladen. "Alle Nobelpreisträger, die ich
getroffen habe," sagt von Klitzing, "sagen, das steht mit höchster
Priorität in ihrem Kalender!"
Das Genie: Albert Einstein
Grund zum Feiern hatten schon so geniale Denker wie Albert
Einstein aus der schwäbischen Kleinstadt Ulm. Als Angestellter am
Patentamt in Bern, Schweiz, war Einstein in der Fachwelt ein
Unbekannter. Und doch legte er 1905 gleich drei Arbeiten vor: Eine
zum photoelektrischen Effekt mit der Lichtquantenhypothese, die als
Pionierarbeit der Quantentheorie gilt; eine zweite zur Brownschen
Molekularbewegung lieferte die theoretische Fundierung der
Atomhypothese und eine dritte Arbeit zur Elektrodynamik bewegter
Körper, die spezielle Relativitätstheorie, aus der Einstein später
die Allgemeine Relativitätstheorie entwickelte, revolutionierte die
Grundlagen der Physik von Grund auf. Den Nobelpreis erhielt Albert
Einstein 1921 für die Arbeit zum photoelektrischen Effekt. Das
verwundert, gilt die Relativitätstheorie doch als eine der grössten
Leistungen menschlichen Geistes. Aber die Relativitätstheorie war
damals einigen Wissenschaftlern noch nicht genügend empirisch unter
Beweis gestellt - Grund für Anfeindungen mit antisemitischen
Untertönen. Einstein hatte den Aufstieg vom Patentamtsangestellten
zum Professor für Physik in Zürich, Prag und Berlin geschafft. Der
Jude Albert Einstein musste aber auf Druck der Nationalsozialisten
Deutschland im Jahre 1932 verlassen - einer der dunkelsten Momente
deutscher Wissenschaftsgeschichte. Einstein starb 1955 in Princeton,
USA, wo er seither arbeitete und sich immer wieder mit pazifistischen
Äusserungen zu Themen der Politik meldete.
Entdecker der Strahlen: Wilhelm C. Röntgen
Den ersten Nobelpreis in Physik bekam vor 100 Jahren Wilhelm
Conrad Röntgen überreicht. In seinem Würzburger Labor entdeckte
Röntgen zuvor nie registrierte elektromagnetische Wellen. Was er
selbst mit X-Strahlen bezeichnete, wurde bald als Röntgensche
Strahlung bekannt. Es war Zufall, dass Röntgen die Strahlen bemerkte:
Ein unbeabsichtigt abgelegtes Papier, für den Versuchsaufbau mit
einer speziellen Beschichtung bestrichen, fluoreszierte. Und das,
obwohl die strahlende Röhre mit schwarzer Pappe abgeschirmt war.
Von da an experimentierte Röntgen weiter, hielt verschiedene
Gegenstände in die Strahlen und entdeckte Erstaunliches. Bei
Aufnahmen einer Holzkiste werden darin liegende Metallgewichte
sichtbar, die Knochen einer Hand erscheinen dunkler als das Gewebe.
Ein Meilenstein für die medizinische Diagnostik.
Um mehr von fundamentalen Entdeckungen in der Physik zu erfahren:
Das Buch "Nobelpreis" aus dem Hause F. A. Brockhaus bietet einen
umfassenden Überblick. Die Beiträge dienen nicht nur der
Allgemeinbildung, sondern liefern auch eine spannende Lektüre.
Das Werk gibt es in jeder gut sortierten Buchhandlung.

Kontakt:

Klaus Holoch
Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dudenstrasse 6
D-68167 Mannheim
Tel. +49 621 39 01-385
Fax +49 621 39 01-395
E-Mail: klaus.holoch@bifab.de

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