Das Enforcementverfahren der FINMA gegen die Groupe Mutuel ist abgeschlossen
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Martigny (ots)
Das von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) im März 2014 eröffnete Enforcementverfahren gegen drei Mitgliedsgesellschaften der Groupe Mutuel ist abgeschlossen. Die höher als die genehmigten Tarife erhobenen Prämien wurden zurückbezahlt. Im Anschluss an dieses Verfahren wurden die Unternehmensführung, das interne Kontrollsystem und das Risikomanagement verstärkt. Die getroffenen Massnahmen sowie die Korrekturen haben keinem Versicherten geschadet und die sehr gute finanzielle Stabilität des Unternehmens in keiner Weise beeinträchtigt. Die Groupe Mutuel ist somit bereit für einen neuen Abschnitt.
Im März 2014 hatte die FINMA ein Enforcementverfahren gegen drei Mitgliedsgesellschaften der Groupe Mutuel eröffnet. Bei einer Kontrolle hatte die FIMNA festgestellt, dass die Groupe Mutuel im Bereich der Zusatzversicherungen Prämien anwendete, die nicht genehmigt wurden. Betroffen waren Prämien von Versicherungsverträgen, welche Arbeitnehmer über den Rahmenvertrag ihrer Arbeitgeber mit der Groupe Mutuel abgeschlossen hatten. Dieser Rahmenvertrag bestimmte zu hohe aber auch zu tiefe Prämien. Insgesamt waren 24'000 Versicherte betroffen. 9'000 davon zahlten zu hohe Tarife und für 15'000 waren die Prämien zu tief. Folglich forderte die FINMA eine umgehende Rückerstattung dieser Prämien. Das von der Finanzmarktaufsicht eröffnete Enforcementverfahren hatte zum Zweck, die verordneten Massnahmen kontinuierlich auf ihre sorgfältige Durchführung zu kontrollieren. Ausserdem sollte sie prüfen, ob die Unternehmensführung angepasst wurde, um solche Vorkommnisse in Zukunft zu verhindern.
- Sämtliche Prämien wurden rückerstattet
Nach der Feststellung dieses Sachverhalts wurden die Versicherten, die zu hohe Prämien bezahlt hatten, kontaktiert und die zu hohen Beträge zurückerstattet. Alle betroffenen Personen seit 2003 wurden identifiziert und benachrichtigt. Ein Gesamtbetrag von Fr. 8'635'283.55 wurde vollständig rückerstattet.
- Verstärkte Unternehmensführung und Kontrollen
Um das Risiko solcher Fehler zu minimieren, wurden das Risikomanagement und die vom internen Kontrollsystem durchgeführten Überprüfungen solcher Risiken verstärkt. Der Vorstand hat hinsichtlich der Unternehmensführung drei Kommissionen gebildet, die ihn in seiner Leitungs- und Überwachungsfunktion unterstützen. Die Kontroll-, Compliance- und interne Audit-Funktion wurden mit neuen Kompetenzen verstärkt. Das neue Vergütungsreglement wurde überprüft und als konform mit den Regeln der Unternehmensführung, dem Grundsatz der Sorgfaltspflicht und den geltenden Gesetzen beurteilt. Der kürzlich veröffentlichte Geschäftsbericht 2014 gibt einen detaillierten Überblick der aktuellen Geschäftsführung der Groupe Mutuel. Das Unternehmen zeigt heute diesbezüglich gute Praktiken.
- Unterdurchschnittliche Verwaltungskosten und eine Qualitätskontrolle, die Früchte trägt
Die Groupe Mutuel führt auf allen Ebenen eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung durch. Reklamationen werden genau geprüft und Verbesserungmassnahmen anschliessend eingeleitet. Die Zahlen von 2014 der Ombudsstelle der Krankenversicherer bestätigen die Wirkung dieser Qualitätsbemühungen. Die Zahl der Fälle, die letztes Jahr bei der Ombudsstelle eingegangen sind, beläuft sich auf 5'004. Davon betreffen weniger als 6% die Groupe Mutuel, während ungefähr 15% der Bevölkerung eine der Mitgliedsgesellschaften der Groupe Mutuel als Versicherer gewählt hat. Diese Bemühungen sind heute ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensentwicklung. Die Qualität des Managements der Zusatzversicherungen entspricht zudem bei weitem den Anforderungen an diesen Tätigkeitsbereich. Die Verwaltungskosten der in diesem Bereich tätigen Mitgliedsgesellschaften der Groupe Mutuel, Groupe Mutuel Versicherungen GMA AG und Mutuel Versicherungen AG, sind seit mehreren Jahren geringer als diejenigen der Konkurrenz von vergleichbarer Grösse. Dadurch bleiben diese Gesellschaften im Bereich der Zusatzversicherungen sehr wettbewerbsfähig, denn die Anzahl Verträge nimmt kontinuierlich zu. Diese administrative Effizienz beizubehalten und zu verstärken bleibt prioritär.
- Die Groupe Mutuel nimmt die Schlussfolgerungen und Massnahmen der FINMA sowie den Abschluss der Untersuchung zur Kenntnis
Seit 2013 hat die Groupe Mutuel konstruktiv, rasch und vorbehaltlos auf die Anmerkungen, Kritik und Berichtigungsanträge der FINMA reagiert. Der Vorstand möchte diesen Kurs uneingeschränkt weiterführen. Die FINMA anerkennt übrigens, dass die Direktion der Groupe Mutuel verschiedene Korrekturmassnahmen getroffen hat und bei der Untersuchung und der Wiederherstellung des ordnungsgemässen Zustandes uneingeschränkt mitgearbeitet hat. Was die am 29. Juni 2015 von der FINMA angeordneten und mitgeteilten Massnahmen betrifft: Die Groupe Mutuel nutzt die gewährte Frist, um eine allfällige Einsprache zu prüfen.
Die Mitgliedsgesellschaften der Groupe Mutuel nehmen den Entscheid der FINMA zur Kenntnis, dass die administrative Untersuchung - als Enforcementverfahren bezeichnet - abgeschlossen wird. Die Vorwürfe betrafen den Zeitraum 2004 bis 2014. Die Wirtschafts- und Finanzlage der Groupe Mutuel war davon nicht betroffen.
Der Vorstand, im Amt seit dem 1. Oktober 2014, führt die Umsetzung der Massnahmen fort, die notwendig sind, um die verlangte Anpassung des Unternehmens an die Vorschriften vorzunehmen. Zudem geht der schrittweise Rücktritt der früheren Verwalter weiter. Nachdem sie den Vorstand und die Verwaltungsräte der Privatversicherungsgesellschaften im September und die Verwaltungsräte der KVG-Versicherer im Dezember verlassen haben, sind sie auch aus den Eigentümer-Stiftungen zurückgetreten.
Heute und in Zukunft verfolgt der Vorstand das Ziel, alles umzusetzen, um für die grossen Herausforderungen im sozialen Bereich, insbesondere dem Gesundheitswesen, gerüstet zu sein. In diesem Sinn sind die Geschäftsentwicklung, das Vertrauen der Versicherten, die Qualität der Dienstleistungen, die Transparenz bezüglich Informationen die Leitlinien aller Massnahmen. Dank der von den Ergebnissen 2014 bestätigten finanziellen Stabilität unserer Gesellschaften können wir der Zukunft zuversichtlich entgegensehen.
Kontakt:
Yves Seydoux, Leiter Unternehmenskommunikation Groupe Mutuel,
Tel. 058 758 39 15, Mobile 079 693 25 64, yseydoux@groupemutuel.ch