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Sucht Schweiz / Addiction Suisse / Dipendenze Svizzera

Medikamentenkauf im Internet: Risiken der grenzenlosen Heimapotheke

Lausanne (ots)

Die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und
andere Drogenprobleme (SFA) warnt vor der Beschaffung von
ausländischen Arznei- und Heilmitteln per Mausklick. Wer sich mit
Medikamenten oder vielversprechenden Heilmitteln am Bildschirm
versorgt, riskiert unkontrollierte Produkte ohne Beratung durch Arzt
und Apotheker zu konsumieren oder aber auf betrügerische Wundermittel
hereinzufallen. Mit der Arzneimittelsicherheit sollte man nicht
spassen.
Im Zeitalter des PCs und des Internets ist die grenzenlose
Heimapotheke nur einen Mausklick entfernt. Ob Doping- und
Potenzstärkungsmittel oder die letzte Wunderpille für den endgültigen
Gewichtsverlust: wer sich im weltweiten Netz auskennt, kommt an fast
alles heran und kann es sich postwendend aus dem Ausland anliefern
lassen. Die rechtliche Situation des Imports von Heilmitteln ist nach
Auskunft des Rechtsdienstes der Interkantonalen Kontrollstelle für
Heilmittel nicht geregelt, solange das eingeführte Präparat für den
Eigengebrauch bestimmt und in der Schweiz nicht verboten ist. Für die
Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme
(SFA) in Lausanne steht damit Tür und Tor eines
Medikamentenmissbrauches offen.
Wundermittel aus dem Netz?
In der Schweiz gelten strenge Bestimmungen für die Zulassung und
den Vertrieb von Heilmitteln. Gleiches kann man für andere Länder
nicht behaupten, wo im drug store an der Strassenecke für alles
Mögliche und Unmögliche mit dem grössten Heilversprechen geworben
werden darf. Wer seine Medikamente am Bildschirm bestellt, verpasst
nicht nur die professionelle Beratung der Mediziner und Apotheker,
sondern kann zusätzlich im Falle unerwünschter Nebenwirkungen
keinerlei Produktehaftung gegenüber dem Pillenhersteller geltend
machen. Diese Form der medikamentösen Selbstversorgung ist deshalb
mehr als riskant. Wer unbedingt ein ausländisches und hierzulande
nicht erhältliches Produkt zu benötigen glaubt, sollte mit seinem
Arzt darüber sprechen und es sich per Rezept verschreiben lassen. Die
meisten Apotheken besitzen dann die Möglichkeit des offiziellen
Imports. Was auf diesem Wege nicht zu beschaffen ist, dürfte
unsinnig, gefährlich oder verboten sein.
SFA Lausanne
Sekretariat Prävention und Information, Tel. +41 21 321 29 76

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