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Sucht Schweiz / Addiction Suisse / Dipendenze Svizzera

Aufhören mit dem Rauchen: Frauen haben es schwerer

Lausanne (ots)

Der Tabakkonsum der Frauen in der Schweiz bleibt
insgesamt auf hohem Niveau, in den jüngeren Altersgruppen steigt er
sogar. Ein Grund dafür liegt auch in der Tatsache, dass es Frauen
schwerer fällt, mit dem Rauchen aufzuhören. Die Schweizerische
Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) weist auf
amerikanische Untersuchungen hin, die diesem Phänomen nachgehen.
Angst vor Gewichtszunahme, schnelleres Weichen vor dem Druck
rauchender Bezugsgruppen und mangelnde Unterstützung durch männliche
Partner stehen als geschlechtsspezifische Barrieren vor dem
rauchfreien Leben.
Die Ergebnisse der Schweizerischen Gesundheitsbefragungen aus den
Jahren 1992 und 1997 haben es gezeigt: der Anteil rauchender Frauen
im Lande ist in den neunziger Jahren mit 28% unverändert hoch
geblieben und in jungen Altersgruppen sogar dramatisch angestiegen
(bis 40%). Dieser bedrohliche weibliche Trend zur Zigarette sollte
nach Ansicht der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und andere
Drogenprobleme (SFA) in Lausanne allerdings nicht vergessen lassen,
dass über 60% der schätzungsweise 500 000 tabakabhängigen Frauen in
der Schweiz bereits daran gedacht haben, aus gesundheitlichen Gründen
die Glimmstengel endgültig fortzuwerfen. Doch mit dem Rauchen
aufzuhören, ist für Frauen mit offenbar geschlechtsspezifischen
Schwierigkeiten verbunden, wie der neue Bericht des US-amerikanischen
Gesundheitsministeriums "Women and Smoking. A Report of the Surgeon
General - 2001" festhält.
Wenn Frauen nicht mehr rauchen wollen
Zwar gelingt es laut dem US-Tabakbericht generell genauso vielen
Frauen wie Männern, aus dem Tabakkonsum auszusteigen, doch finden
sich nach Erkenntnissen der Medizinischen Fakultät der University of
Pittsburgh einige Extrahürden auf dem Weg zum rauchfreien Leben. Wer
sie kennt, überwindet sie leichter. Abgesehen von einigen offenbar in
der Biologie des weiblichen Geschlechts angelegten Faktoren, die
gewisse zur Raucherentwöhnung angewandte Medikamente weniger wirksam
sein lassen, sind es besonders psychische Barrieren, die den Ausstieg
erschweren. Die US-Forscher haben vor allem die Angst der Frauen,
nach der Raucherentwöhnung gehörig an Gewicht zuzulegen, und eine
höhere Bereitschaft, während des Aufhörversuches, auf Aussenanreize
zum Rauchen einzugehen, als geschlechtsspezifische Hürden vor dem
Rauchstopp erkannt. Doch sollte man die Vorstellung der
figurfixierten und leicht beeinflussbaren Weiblichkeit nicht
überstrapazieren, ein weiterer wichtiger Faktor, der Frauen den
Ausstieg erschwert, ist die mangelnde psychische Unterstützung durch
ihre männlichen Partner.
Quellen:
   Women and Smoking: A report of the Surgeon General - 2001
(www.cdc.gov/tobacco)
KA Perkins, Smoking Cessation in Women: Special considerations.
CNS Drugs 2001, 15,5: 391-411

Kontakt:

Sekretariat Prävention und Information
Tel. +41 21 321 29 76

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