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Alkoholische Mixgetränke: gefährlicher Boom
Lausanne (ots)
Der Verbrauch von alkoholischen Mixgetränken ist laut Statistik der Eidgenössischen Alkoholverwaltung (EAV) im Jahre 2001 extrem angestiegen. Diese Getränkegruppe scheint dem Zeitgeist zu entsprechen und hat besonders bei jungen Menschen Erfolg. Die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) in Lausanne sieht die Gesundheit und Sicherheit Jugendlicher durch diese Lifestyle-Getränke gefährdet und fordert die strikte Durchsetzung der Verkaufsbestimmungen sowie Preiskontrollen.
Die soeben erschienene Statistik der Eidgenössischen Alkoholverwaltung (EAV) bringt es an den Tag: In der Schweiz hat sich der Verbrauch alkoholischer Mixgetränke wie Alcopops und Designerdrinks innerhalb Jahresfrist verzwanzigfacht. Dieser Anstieg entspricht einem weltweiten Wachstum dieser neuen Getränkegruppe. Die mit Spirituosen gemischten Limonaden und sonstigen Mixturen auf der Basis von Spirituosen, Wein und Bier finden besonders bei jungen Menschen reissenden Absatz - vor allem bei Mädchen und jungen Frauen.
Die Marktforschung erklärt den Boom der Mixgetränke mit der Suche nach Neuem und Abwechslung bei Nahrungsmitteln sowie mit dem Wunsch der Konsumenten und Konsumentinnen nach verbraucherfreundlich vorbereiteten Produkten. In der Tat entsprechen die trendig getrimmten und bequem vorgemixten Mixgetränke gerade diesen Bedürfnissen.
Die andere Seite der Mixgetränke
Für die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) stellen die alkoholischen Mixgetränke vor allem für Heranwachsende aber auch ein Gefahrenpotenzial für die Gesundheit und Sicherheit dar. "Diese Getränke haben einen Alkoholgehalt von bis zu 5,6 Prozent, und der Zucker- und Kohlensäuregehalt sorgt für die schnelle Aufnahme des Alkohols ins Blut, was wiederum schnelleres Betrunkensein bedeutet", stellt SFA-Direktor Richard Müller klar. Was da in immer neuer Lifestyle-Verkleidung auf den Markt kommt, verführt durch seinen Geschmack und die trinkfertige Zugänglichkeit zum leichten Drink, der oft gar nicht als alkoholhaltig wahrgenommen wird. Umfragen der SFA bei Schüler- und Schülerinnen belegen den Erfolg der Mixgetränke. Der von der EAV festgestellte Boom dieser Getränke sollte nach Ansicht der SFA Anlass sein, die kürzlich in der revidierten Lebensmittelverordnung verschärften Vorschriften der Abgabe und Bezeichnung strikt durchzusetzen und gegebenenfalls durch Preiskontrollen zu verschärfen. Nur so kann ein weiterer schwindelerregender Verbrauchsanstieg der Modegetränke gebremst werden.
Kontakt:
SFA Lausanne
Sekretariat Prävention und Information
Tel. +41/21/321'29'76