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Sucht Schweiz / Addiction Suisse / Dipendenze Svizzera

SFA : Zu viele grosse Biere im Sortiment

Lausanne (ots)

Eilige Zugspassagiere finden im Bahnhof eine
breite Auswahl an gekühltem Bier. Die Schweizerische Fachstelle für 
Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) hat sich in grossen 
Bahnhöfen umgesehen. Fazit der Beobachtung: Das Angebot an Bieren in 
5-dl-Büchsen ist äusserst breit. Wer weniger trinken möchte, hat das 
Nachsehen. Die vielen grossen Biere setzen gerade für junge 
Konsumentinnen und Konsumenten einen problematischen Trinkstandard. 
Die SFA ruft den Detailhandel auf, kleinere Verpackungseinheiten zu 
fördern.
Die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere 
Drogenprobleme (SFA) hat das Biersortiment in Geschäften und von Take
away-Ständen in den Bahnhöfen von Zürich, Basel, Bern, Biel, 
Freiburg, Genf und Lausanne angeschaut. Hier finden eilige Reisende 
den vor allem in der wärmeren Jahreszeit beliebten Gerstensaft fast 
an jeder Ecke. In Zürich sind es mehr als 30 Verkaufspunkte. Wer nach
Feierabend im Zug ein Bier trinken will, hat die Qual der Wahl. 
Mehrere bekannte Biermarken buhlen um die Gunst der Kundschaft.
Die Beobachtung der SFA beruht auf keiner repräsentativen 
Erhebung. Es fällt jedoch auf, dass das Angebot an Bieren in 
5-dl-Büchsen dominiert. Bis zu zehn Sorten stehen auf die Schnelle 
zur Auswahl. Gekühlt drängen sie sich für den raschen Konsum durch 
eine Person auf. Wer weniger als einen halben Liter trinken möchte, 
hat meist deutlich weniger oder praktisch keine Wahl. Zudem sind die 
meisten 3,3-dl-Behälter nur als Glasflaschen mit Kapselverschluss 
verfügbar -sie sind somit weniger praktisch.
Grosse Behälter beeinflussen das Trinkverhalten
Die SFA geht davon aus, dass Konsumeinheiten als Norm wahrgenommen 
werden, welche das individuelle Trinkverhalten beeinflussen. Das 
grosse Angebot an Bieren in 5-dl-Dosen suggeriert: Es ist normal, 
einen halben Liter Bier auf einmal zu trinken. Dies ist gerade für 
Jugendliche und junge Erwachsene ab 16 Jahren problematisch. Junge 
Menschen haben noch wenig Erfahrung mit Alkohol und sollten ihn 
deshalb mit Vorsicht geniessen.
Für einen risikoarmen Konsum haben Präventionsfachleute eine 
Faustregel etabliert: Risikoarm mit Alkohol umzugehen, bedeutet für 
gesunde erwachsene Frauen, pro Tag ein Standardglas zu trinken. 
Dieses entspricht der üblicherweise in einem Restaurant 
ausgeschenkten Menge. Das kann eine Stange Bier (3 dl mit ca. 5% 
Vol.), ein Glas Wein oder ein
Gläschen Schnaps sein. Gesunde, erwachsene Männer sollten nicht mehr 
als zwei Standardgläser pro Tag trinken.
SFA plädiert für kleinere Behälter
Während das meistgetrunkene Lagerbier einen Alkoholgehalt von rund 5%
Vol. enthält, finden sich im Angebot auch hochprozentige Biere bis zu
über 11% Vol. Täglich ein halber Liter eines solchen starken Bieres 
liegt selbst für Männer deutlich über der empfohlenen Menge.
"Produzenten und Detailhändler setzen mit den grossen 
Verpackungseinheiten einen problematischen Konsumstandard", fasst 
Sabine Dobler, Präventionsfachfrau der SFA, zusammen. Die SFA ruft 
dazu auf, kleinere Verpackungseinheiten zu fördern und am Verkaufsort
in den Vordergrund zu stellen. Alle könnten so von einem breiteren 
Bierangebot in Behältnissen von zumutbarer Grösse profitieren.
Neben dem umfassenden und jederzeit verfügbaren Angebot macht der 
Preis das Produkt Bier breit zugänglich. Aus Präventionssicht ist 
dies bedenklich: Bierdosen von einem halben Liter sind nicht nur zu 
gross, sie sind nach Auffassung der SFA auch zu billig. Meist kosten 
sie weniger als ein kleiner Becher Kaffee.
Die SFA in Kürze
Für die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere 
Drogenprobleme (SFA) steht der Schutz der Gesundheit im Zentrum. Die 
SFA will Probleme verhüten oder vermindern, die aus dem Konsum von 
Alkohol und anderen psychoaktiven Substanzen hervorgehen. Die SFA 
konzipiert und realisiert Präventionsprojekte, engagiert sich in der 
Gesundheitspolitik und der psychosozialen Forschung. Die SFA ist eine
private, parteipolitisch unabhängige Organisation mit gemeinnützigem 
Zweck.
Diese Medienmitteilung finden Sie auch auf der Internetseite der 
SFA:
http://www.sfa-ispa.ch/index.php?IDtheme=64&IDcat24visible=1&langue=D

Kontakt:

Monique Helfer
Medienverantwortliche SFA
mhelfer@sfa-ispa.ch
Tel.: 021 321 29 74

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