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Sucht Schweiz / Addiction Suisse / Dipendenze Svizzera

Sucht Schweiz Substanzkonsum Schweizer Jugendlicher im Ländervergleich: Gute Noten, aber nicht nur

Lausanne (ots)

Der internationale Vergleich zeigt: 15-Jährige in der Schweiz befinden sich beim Rauchen im unteren Mittelfeld, beim Alkoholkonsum im unteren Drittel, während sie beim Cannabiskonsum einen der vordersten Plätze einnehmen. Der heute publizierte Bericht zur internationalen Schülerbefragung HBSC unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Europa gibt Einblick ins aktuelle Gesundheits- und Konsumverhalten von Jugendlichen in 42 Ländern. Auch weitere Aspekte zum Wohlergehen sind aufschlussreich.

Der Bericht der WHO zur internationalen Schülerinnen- und Schülerstudie HBSC (Health Behaviour in School-aged Children) gibt zahlreiche Einblicke in Lebensstile und Lebensumstände, insbesondere zum Gesundheitsverhalten von Schülerinnen und Schülern in 42 Ländern und Regionen Europas und in Kanada anhand der jüngsten Erhebungen in 2013/14. Untersucht wurde das soziale Umfeld, das Wohlbefinden sowie das Gesundheits- und Risikoverhalten. Im Fokus steht nachstehend der Substanzkonsum der 15-jährigen Schweizer Jugendlichen im internationalen Vergleich.

Beim Rauchen leicht unter dem internationalen Durchschnitt

11% der 15-jährigen Jungen und 9% der gleichaltrigen Mädchen in der Schweiz geben an, mindestens einmal pro Woche zu rauchen. Der internationale Durchschnitt bei beiden Geschlechtern zusammen betrachtet liegt bei 12%. Am meisten rauchen die Jugendlichen in Grönland: hier gaben mehr als die Hälfte an, wöchentlich oder täglich zu rauchen. Die tiefsten Werte verzeichnen Island und Armenien.

Beim Alkoholkonsum im unteren Drittel

Vergleicht man die Häufigkeit des Alkoholkonsums der 15-Jährigen, so liegt die Schweiz im unteren Drittel: 11% der 15-jährigen Jungen und 6% der gleichaltrigen Mädchen trinken hierzulande mindestens einmal pro Woche Alkohol. Der internationale Durchschnitt liegt bei 13%, wobei Malta die Rangliste anführt und Island den tiefsten Wert aufweist. Auf die Frage zur Anzahl der selbst wahrgenommenen Betrunkenheit im Leben, gaben in der Schweiz 16% der 15-jährigen Jungen und 11% der gleichaltrigen Mädchen an, bei zwei Gelegenheiten oder mehr richtig betrunken gewesen zu sein. Der internationale Durchschnitt liegt hier weit höher bei 22%.

Ein Platz weit vorn beim Kiffen

Weniger erfreulich zeigt sich die Situation beim Cannabiskonsum. 29% der 15-jährigen Jungen und 19% der gleichaltrigen Mädchen in der Schweiz gaben an, bereits gekifft zu haben. Im internationalen Durchschnitt sind es 15%. Nach Frankreich und Estland steht die Schweiz hier auf Platz 3. Auch beim Cannabiskonsum im letzten Monat vor der Befragung ist die Schweiz mit 15% der 15-jährigen Jungen und 9% der gleichaltrigen Mädchen nach Frankreich, Kanada und Italien ebenfalls auf einem Platz weit vorne. Der internationale Durchschnitt liegt bei 7% klar tiefer.

Erfreuliche Trends

Die alle vier Jahre durchgeführte Schülerinnen- und Schülerbefragung zeigte im Jahr 2014 eine deutliche Abnahme des Alkohol- und Tabakkonsums der 15-Jährigen in der Schweiz. Beim Cannabis zeichnet sich eine weniger deutliche Veränderung ab. Der Konsum in den letzten 30 Tagen vor der Befragung ging nicht zurück - gleichzeitig berichten weniger Jugendliche als im Jahr 2010, schon einmal im Leben gekifft zu haben. Die Entwicklung in der Schweiz zwischen 2010 und 2014 zeigt Ähnlichkeiten mit gewissen Nachbarländern wie z. B. Deutschland und Frankreich. Betrachtet man den Durchschnitt der 42 teilnehmenden Länder oder Regionen, so ist der Konsumtrend zumindest bei Alkohol und Tabak bei 15-jährigen Jungen und Mädchen rückläufig.

Jugendliche in der Schweiz sind im Grossen und Ganzen zufrieden

Einige Beispiele:

Jugendliche in der Schweiz berichten vergleichsweise häufig, sich von der Familie unterstützt zu fühlen. Bei den 15-jährigen Jungen sind es 78% und bei den gleichaltrigen Mädchen 74%, während der internationale Durchschnitt bei 65% liegt.

Was die wahrgenommene Unterstützung durch Gleichaltrige betrifft, so führt die Schweiz die internationale Rangliste gar an. 75% der 15-jährigen Jungen und 87% der gleichaltrigen Mädchen berichten über einen hohen Support.

Auf die Frage, wie sie die Schule mögen, sagten 13% der 15-jährigen Jungen und 17% der gleichaltrigen Mädchen hierzulande, sie sehr zu mögen. Hier liegt die Schweiz unter dem internationalen Durchschnitt von 23%.

Jugendliche in der Schweiz sind zufrieden mit ihrem Leben. 84% der 15-jährigen Mädchen und 91% der gleichaltrigen Jungen berichten über eine hohe Zufriedenheit. Der internationale Durchschnitt bei beiden Geschlechtern zusammen betrachtet liegt bei 83%. Am zufriedensten sind die 15-Jährigen in Armenien.

Repräsentative Befragung

Die Studie HBSC steht unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Europa und untersucht verschiedene gesundheitsrelevante Verhaltensweisen der 11- bis 15-Jährigen. Für den internationalen HBSC-Bericht wurden die Datensätze von 42 Ländern von 11-, 13- und 15-jährigen Mädchen und Jungen ausgewertet. Sucht Schweiz führte diese Studie im Jahr 2014 zum achten Mal in der Schweiz durch. Die Schweizer HBSC-Studie wurde vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der Mehrzahl der Kantone finanziert.

Link zum Bericht zum Substanzkonsum bei Schülerinnen und Schülern in der Schweiz im Jahr 2014: http://www.suchtschweiz.ch/fileadmin/user_upload/DocUpload/Rapport-Substanzgebrauch-HBSC-2014.pdf

Link zum Bericht der internationalen Schülerstudie auf http://bit.ly/hbsc2016

Link zum Factsheet auf www.hbsc.ch und Streiflicht (http://www.suchtschweiz.ch/aktuell/article/sexualitaet-und-verhuetung-bei-jugendlichen-in-der-schweiz/?tx_ttnews%5BbackPid%5D=2&cHash=046f959c2802ea397f692266f85de299) zum Sexualverhalten der Jugendlichen in der Schweiz

Sucht Schweiz ist ein nationales Kompetenzzentrum im Suchtbereich. Sie betreibt Forschung, konzipiert Präventionsprojekte und engagiert sich in der Gesundheitspolitik. Das Ziel unserer NGO ist, Probleme zu verhüten oder zu vermindern, die aus dem Konsum von Alkohol und anderen psychoaktiven Substanzen hervorgehen oder durch Glücksspiel und Internetnutzung entstehen.

Umfassende Informationen zu Sucht Schweiz finden Sie auf unserer Website www.suchtschweiz.ch

Die vorliegende Medienmitteilung finden Sie hier: http://www.suchtschweiz.ch/aktuell/medienmitteilungen/

Kontakt:

Monique Portner-Helfer
Mediensprecherin
mportner-helfer@suchtschweiz.ch
Tel.: 021 321 29 74

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