9. Internationale Architekturausstellung in Venedig
12. September bis 7. November 2004
Offizieller Beitrag der Schweiz: Christian Waldvogel Größere Erde
Globus Cassus
Bern (ots)
Auf Vorschlag der Eidgenössischen Kunstkommission (EKK) ist die Schweiz mit dem Künstler und Architekten Christian Waldvogel (*1971) aus Zürich an der 9. Internationalen Architekturausstellung in Venedig offiziell vertreten. Im Schweizer Pavillon in den Giardini auf dem Gelände der Biennale, bietet der Künstler und Architekt einen Einblick in sein Denken und Schaffen. Am 9., 10. und 11. September 2004 hat die internationale Presse im Rahmen einer Vorbesichtigung freien Zutritt auf das Gelände der Biennale
Christian Waldvogel schlägt vor, die Erde abzubauen und aus ihrem Material eine neue, hohle und viel grössere Welt zu bauen: den Globus Cassus. Die Transformation der Erde in den Globus Cassus, detailliert beschrieben und präzise ausformuliert, bildet den Kern der Ausstellung, in der Christian Waldvogel den menschlichen Umgang mit der Erde und den Fortschritt auf eindringliche Art und Weise paraphrasiert. Die Transformation des Planeten Erde in ein bewohnbares Monument von majestätischer Eleganz. Die vorgeschlagene Umstülpung der Erde würde die Menschheit in die Situation bringen, ihre Welt selber erschaffen zu haben. Ein Beispiel dafür, daß jeder Mensch frei ist, die Welt neu zu sehen und bestehende Grenzen des Denkens aufzuheben. Mit Zeichnungen und einem Modell wird das Projekt vorgestellt. Grossformatige Bilder, kombiniert mit Texten des Schweizer Schriftstellers Michael Stauffer aus Biel, ergänzen die Ausstellung. Christian Waldvogel läßt die Besucherinnen und Besucher den Verlauf einer der grössten Unternehmungen in der Geschichte der Menschheit mitverfolgen:
Christian Waldvogel studierte Architektur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich sowie an der Rhode Island School of Design (USA). Sein Architekturdiplom erwarb er 1999. Seither betätigte sich Christian Waldvogel als Architekt, Künstler, Programmierer, Grafiker und Musiker. Neben der theoretischen und bildnerischen Auseinandersetzung mit architektonischen Utopien und Zukunftsvorstellungen umfassen seine Arbeiten CD-Covers, Websites, Computermusikprogramme und elektroakustische Improvisationen. In den Jahren 2002 und 2003 wurden seine utopischen Projekte mit vom Bundesamt für Kultur verliehenen Eidgenössischen Preis für Kunst ausgezeichnet. Für ein Jahr weilte Christian Waldvogel als Mitglied des Schweizerischen Instituts in Rom.
Das Bundesamt für Kultur legt aus Anlass der Ausstellung Grössere Erde in Venedig unter dem Titel Christian Waldvogel: Globus Cassus beim Verlag Lars Müller Publishers, Baden, eine Katalogpublikation in einer deutsch-/englischsprachigen Ausgabe auf, die eine französisch- und italienischsprachige Übersetzung enthält. Boris Groys, Claude Lichtenstein, Michael Stauffer und Christian Waldvogel verfassten die Texte. Das Atelier The Remingtons von Ludovic Balland und Jonas Vögeli gestalteten die Publikation.
Verantwortlicher Kommissär für den Beitrag der Schweiz ist Dr. Urs Staub, Chef der Sektion Kunst und Design des Bundesamtes für Kultur.
BUNDESAMT FÜR KULTUR Kommunikation
Auskünfte: Dr. Urs Staub, Chef der Sektion Kunst und Design, urs.staub@bak.admin.ch, Tel. 031 322 92 70,