Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Luzerner Zeitung mehr verpassen.

Neue Luzerner Zeitung

Media Service: Schlagzeilen Zentralschweiz am Sonntag vom 21. November 2010

Luzern (ots)

Kaspar Villiger hat noch keinen Lust auf Rücktritt
Die UBS schreibt wieder Gewinn, der Kundengeldabfluss ist 
gestoppt. Trotzdem will UBS-Präsident Kaspar Villiger vorderhand an 
seinem Amt festhalten, wie er in einem exklusiven Interview mit der 
«Zentralschweiz am Sonntag» erklärt.  «Noch sind nicht alle Probleme 
ganz gelöst», sagt Villiger. Die Grossbank brauche noch Stabilität in
der Führung. «Deshalb bleiben wir noch eine Weile», sagt Villiger - 
und schliesst seinen Konzernchef Oswald Grübel in diese Aussage 
gleich mit ein. Und wann würde ein Rücktritt für ihn aktuell? 
Villiger: «Es ist klar, dass ich die Bank lieber erst dann verlassen 
will, wenn wir wieder Dividenden zahlen können.» Generell sieht 
Villiger die ins Straucheln geratene Grossbank wieder auf Kurs. 
Gemeinsam mit Grübel sei er der Meinung, «dass wir über den Berg 
sind». Man traue der Bank wieder einiges zu. Villiger verteidigt auch
die 1,3 Milliarden Franken höheren Rückstellungen für die Entlöhnung 
der Investmentbanker. Die UBS sei für Spitzenleute wieder ein 
attraktiver Arbeitgeber. Noch 2009 war dies anders, damals hätten 
sich die dramatischen Lohnkürzungen verheerend ausgewirkt. «Wir haben
Spitzenleute und ganze Teams mit Kunden verloren. Das hat uns 
Ertragsausfälle von mehr als 1 Milliarde Franken verursacht», so 
Villiger.
Hausarrest für den Schläger von Zug
Der 17-jährige, geistig behinderte Bursche aus dem Kosovo, der in 
Zug eine 83-jährige Frau verprügelt hat, darf nicht mehr alleine auf 
der Strasse herumlaufen. Seine Familie hat die Anweisung erhalten, 
dass der Sohn nur in Begleitung das Haus verlassen dürfe. Das heisst,
dass er praktisch unter Hausarrest steht. Die Polizei betont, dass 
der junge Mann, der sich geistig auf dem Niveau eines Vierjährigen 
befindet, vorher nicht als gewalttätig aufgefallen sei. Auch von 
seiner Sonderschule sei nichts Nachteiliges bekannt. Bei der SVP 
herrscht Kopfschütteln über das Verhalten der Zuger Behörden. 
Parlamentarier sind der Meinung, dass der junge Mann entweder zur 
Rechenschaft gezogen oder medizinisch behandelt werden müsse - auf 
jeden Fall nicht frei herumlaufen dürfe. Der junge Mann war vor 
wenigen Tagen vor den Augen eines Kindes bei Rot über die Strasse 
gelaufen. Die Frau hatte ihn zurecht gewiesen, worauf er ausgerastet 
ist.
Richter Giorgio Malinverni: «Ausschaffungsinitiative verletzt 
zwingendes Völkerrecht»
Eine Woche vor dem Abstimmungssonntag schaltet sich Giorgio 
Malinverni (68), der einzige Schweizer Richter am europäischen 
Gerichtshof für  Menschenrechte in Strassburg, in die Debatte zur 
Ausschaffungsinitiative ein. «Die Ausschaffungsinitiative verletzt 
zwingendes Völkerrecht, weil sie das Non-Refoulement-Prinzip 
missachtet», sagte er. Die SVP erwähne im Initiativtext nicht 
ausdrücklich, dass diesem Prinzip Rechnung getragen werde. Das 
«Non-Refoulement»-Prinzip besagt, dass anerkannte Flüchtlinge nicht 
in ein Land ausgeschafft werden dürfen, in dem ihnen Folter und 
unmenschliche Behandlungen drohen. Der ehemalige Professor für 
Verfassungsrecht und internationale Menschenrechte an der Universität
Genf kritisiert zudem, die Initiative laufe auch dem nicht zwingenden
Völkerrecht zuwider: «Die betroffenen strafrechtlich verurteilten 
Ausländer werden ausgeschafft, ohne dass eine Interessenabwägung 
erfolgt. Das widerspricht dem Prinzip der Verhältnismässigkeit, das 
sowohl in der Bundesverfassung als auch in der Europäischen 
Menschenrechtskonvention verankert ist», so Malinverni.
Telekom-Ombudsstelle: Rekordzahl an Beschwerden
Der Ausfall des mobilen Datennetzes, horrende Roaming-Gebühren, 
Abzocker-SMS-Abos: Das sind Probleme, mit denen sich die Kundschaft 
von Telekom-Firmen herumzuschlagen hat. Und der Unmut bei den Kunden 
ist gross. So vermeldet die Schlichtungsstelle für Telekommunikation,
Ombudscom, eine Rekordzahl an eingegangenen Klagen: 1059 sind es 
bislang in diesem Jahr. Vergangenes Jahr lag die Zahl noch bei 698 
Fällen. Oliver Sidler, der zuständige Ombudsmann, führt das 
einerseits auf den zunehmenden Bekanntheitsgrad seiner Institution 
zurück. Andererseits ist die Anzahl der Streitigkeiten bei den 
Roaming-Gebühren dieses Jahr markant gestiegen. So sah sich ein 
Telekom-Kunde, der mit seinem Smartphone im Ausland im Internet 
surfte, mit eine Rechnung von 12 000 Franken konfrontiert.

Kontakt:

Zentralschweiz am Sonntag
Maihofstrasse 76 6002 Luzern Tel. +41 41 429 51 51 Fax. +41 41 429 52
89 redaktion@zentralschweizamsonntag.ch http://www.lzmedien.ch

Weitere Storys: Neue Luzerner Zeitung
Weitere Storys: Neue Luzerner Zeitung