KPMG-Studie: Ein Drittel betrachtet Regulierungen im In- und Ausland als Hindernis bei Akquisitionen
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Zürich (ots)
- Hinweis: Die Studie "Run for cover? M&A appetite and strategy in the global insurance industry" kann im pdf-Format unter http://www.presseportal.ch/de/story.htx?firmaid=100001147 kostenlos heruntergeladen werden -
Eine von der Economist Intelligence Unit bei 200 Führungskräften von Versicherungen durchgeführte Umfrage ergab, dass u. a. der Mangel an attraktiven Zielsetzungen mit 54 Prozent, verkäuferseitige Preisvorstellungen mit 52 Prozent und fehlende Finanzressourcen mit 33 Prozent sie daran hinderten, mehr in M&A zu investieren. Diese von KPMG International beauftragte Untersuchung stellt darüber hinaus einige Skepsis bei den Industrie-Führungskräften fest, was den Mehrwert für die Aktionäre auf Grund eines erwerbsorientierten Wachstums anbelangt.
Trotz dieser Schwierigkeiten gaben 71 Prozent der Befragten an, dass sie in den nächsten drei Jahren mit einer beschleunigten Konsolidierung auf dem gesamten Versicherungssektor rechnen, da die Branche einerseits auf Grund von Neueintritten, andererseits auf Grund der Kundennachfrage ein zunehmend konkurrenzbetontes Umfeld erwartet. Über 60 Prozent der europäischen und nordamerikanischen Befragten vertraten die Ansicht, dass die Konsolidierung auf ihren nationalen Märkten zunehmen wird. Dahingegen erwarten nur 43 Prozent der Befragten aus dem Raum Asien-Pazifik dieselbe Entwicklung auf ihren eigenen Märkten.
Bill Schiller, Partner, Financial Services von KPMG Schweiz kommentierte dieses Ergebnis: "Es gibt viele Gründe, warum die Branche mit einer weiträumigen Konsolidierung des Versicherungsmarktes rechnet, wobei dies die Faktoren Kapitaleffizienz und Wachstumsmöglichkeiten voraussetzt. Die Untersuchung zeigt indes, dass die Versicherungsgesellschaften zunächst bereit sein müssen, eine Reihe von Hindernissen zu überwinden, was die Regulierung in ihren eigenen Ländern und im Ausland mit einschliesst. Der auf den Aktienmärkten verzeichnete Rückgang wirkte sich fünf Jahre lang auf die M&A- Tätigkeiten des Versicherungssektors aus. Nun, da die Bilanzen weitgehend wieder ausgeglichen sind, können die Versicherer in hohem Masse positiv auf günstige Gelegenheiten am Markt reagieren."
Die Untersuchung zeigte auch deutlich, dass die einzelnen Länder bei Akquisitionen sehr unterschiedlich vorgehen. Die europäischen Befragten waren die kauffreudigsten mit 36 Prozent, die im Laufe der letzten drei Jahre mindestens eine Firma aufgekauft hatten, während es in Nordamerika nur 26 Prozent und in Asien-Pazifik gar nur 20 Prozent waren. Grössere Unternehmen, deren Jahresversicherungsprämien über USD 500 Millionen betragen, waren tendenziell kauflustiger, da 81 Prozent sich aktiv für Akquisitionen interessierten, im Vergleich zu nur 61 Prozent kleinerer Firmen. Europa, mit fünf der sechs weltgrössten und in Bezug auf Vermögen elf der zwanzig grössten Versicherungsgesellschaften, ist die einzige Region, wo die Befragten in den nächsten drei Jahren Ausgaben über USD 5 Milliarden vorsehen.
Was Wachstumsstrategien anbelangt, so bleiben diese weiterhin wankelmütig, obwohl auch hier regionale Unterschiede zu verzeichnen sind. 36 Prozent der Befragten gaben an, dass ein internes Wachstum strategisch am wichtigsten sei, während nur 22 Prozent ankündigten, dass sie das Hauptaugenmerk auf Wachstum mittels Akquisitionen legen würden.
Die Untersuchung ergab, dass die meisten Geschäfte überwiegend im Inland abgewickelt wurden. So erfolgten zum Beispiel 72 Prozent der Akquisitionen in Europa im eigenen Land. Diese Tatsache spiegelt sich weltweit wider, vor allem in Nordamerika und Asien-Pazifik. Nur 7 Prozent der Transaktionen erfolgten auf internationaler Ebene, wobei es sich mehrheitlich um Akquisitionen europäischer Unternehmen handelte.
58 Prozent der Befragten vertraten die Ansicht, dass Asien-Pazifik die nennenswerteste Region in Bezug auf Wachstum sei, vor allem Indien und China. 20 Prozent gaben in diesem Zusammenhang Russland an; eine vergleichbare Anzahl der Befragten nannten an dieser Stelle Südamerika.
Alle Befragten betrachten Barbestände als wichtigstes Mittel zur Finanzierung von Akquisitionen in den nächsten drei Jahren. 20 Prozent der Befragten nannten Private Equity als wichtigstes Finanzierungsmittel für Firmen mit Prämieneinnahmen unter USD 500 Millionen. Grössere Unternehmen (über USD 500 Millionen) gaben in diesem Zusammenhang Aktienausstattungen mit 18 Prozent und Unternehmensanleihen mit 13 Prozent an.
Bill Schiller meinte dazu: "Die grössere Transparenz hinsichtlich Kapitaleffizienz, die sich aus den neuen Bonitätsanforderungen ergibt, ermöglicht Versicherungsgesellschaften, sich sowohl auf ihre eigenen Kernstrategien als auch auf den Kapitalertrag zu konzentrieren. Der Zufluss von Private Equity Kapital hat den Prozess durch Beschaffung eines flüssigen Marktes für zweitrangige Vermögenswerte gefördert und der Konsolidierung den nötigen Anstoss gegeben."
Ausführlichere Ergebnisse zur Umfrage "Run for cover - M&A appetite and strategy in the global insurance industry" (in Englisch) sind unter www.kpmg.ch downloadbar.
KPMG International ist ein weltweit führender Verbund von Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften und beschäftigt rund 104'000 Mitarbeiter in 144 Länder. Die Tätigkeiten von KPMG Schweiz sind in der KPMG Holding (dem Schweizer Mitglied von KPMG International) zusammengefasst. Unter diesem Dach beschäftigt KPMG in der Schweiz rund 1'470 Mitarbeitende an dreizehn Standorten. Im Geschäftsjahr 2005 erzielte KPMG Schweiz einen Umsatz von 367 Millionen Franken, was einem Wachstum von 12.9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.kpmg.ch.
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