KPMG-Studie: Mutiger verhandeln bei Kreditfinanzierungen - Noch viel Spielraum bei den Margen
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Zürich (ots)
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Die "Financing Benchmark Studie 2006" von KPMG Schweiz analysiert die Kreditkosten, die mittelgrosse Schweizer Unternehmen für ihre Finanzierungen aufwenden. Aufgrund der vorliegenden Analyse konnte KPMG festhalten, dass es zwischen den bezahlten Kreditmargen und der Bonität der Unternehmen keinen statistischen Zusammenhang bzw. keine Gesetzmässigkeit besteht. Nicht die Bonität eines Unternehmens entscheidet alleine über die Kreditmarge, sondern zu einem erheblichen Teil auch das Verhandlungsgeschick des CFO.
Als Ausgangslage der Studie hinsichtlich Kreditfähigkeit und Entwicklung ihrer Finanzkennzahlen zeigt sich die Mehrheit der Unternehmen optimistisch oder zumindest zuversichtlich. Dies ist mit dem ansprechenden Konjunkturzyklus zu erklären, aber auch als ein Resultat der in der Vergangenheit umgesetzten strukturellen und organisatorischen Anpassungen innerhalb der Unternehmen. Vier von fünf Unternehmen gehen von einer Steigerung von Umsatz, EBITDA(1) und EBIT(2) in den nächsten drei Jahren aus und 76 Prozent der Gesellschaften erwarten einen höheren Reingewinn.
Kompetenz und Verhandlungsgeschick der Unternehmen entscheiden über die Marge
Bei der Kreditaufnahme sind so genannte Upfront Fees, eine einmalige Kreditvergabeprämie, weit verbreitet. Erwartungsgemäss liegt die Upfront Fee für Refinanzierungen tiefer als bei Neufinanzierungen, vorausgesetzt dass die Refinanzierung mit derselben Bank abgewickelt wird. Aufgrund der Studienergebnisse muss davon ausgegangen werden, dass die Bonität, die Laufzeit oder die Kredithöhe keinen Einfluss auf die Höhe des Upfront Fee haben. Offensichtlich wird die Höhe der Upfront Fee sehr stark durch das Verhandlungsgeschick der Unternehmung beeinflusst.
Bei der Vergabe von Kreditkonditionen zeigen die Ergebnisse, dass Kreditnehmer bei der Neufinanzierung intensiver verhandeln als bei der Refinanzierung. Sowohl bei der Neu- wie bei der Refinanzierung von Krediten beträgt der Median der Initial Margin 1.4 Prozent. Die Neukundengewinnung und die damit verbundene Kompromissbereitschaft der Banken kann dabei eine mögliche Erklärung sein.
Zusätzlich zeigen die Ergebnisse der Umfrage, dass es innerhalb einer Risikoklasse erhebliche Unterschiede und zwischen den verschiedenen Risikoklassen deutliche Überlappungen gibt. Die Studienergebnisse zeigen weiter auf, dass Unternehmen aus höheren Risikoklassen zum Teil attraktivere Finanzierungskosten aufweisen als Unternehmen aus tieferen Risikoklassen.
Claudio Steffenoni, Partner, Head of Financing, KPMG Schweiz, führt aus: "Eine Interpretation der Studienergebnisse ist, dass der Kreditmarkt verzerrt und damit Zufälligkeiten ausgesetzt und so nicht ausreichend transparent ist. Die Preisbildung bei einer Unternehmensfinanzierung wird somit auch wesentlich durch die Kompetenz und das Verhandlungsgeschick des CFO mitbestimmt."
Werden die CFO nach den Kriterien gefragt, nach welchen sie sich für eine kreditgebende Bank entscheiden, so zeigt sich ein eindeutiges Bild zugunsten der Kreditmarge. Die Marge wird von zwei Dritteln der erfassten Unternehmen als wichtigstes und einem weiteren Viertel als zweitwichtigstes Kriterium genannt.
Claudio Steffenoni fast zusammen: "Diejenigen Unternehmen, die einen Auswahl- und Bieterprozess für die Unternehmensfinanzierung anwenden, profitieren nicht nur von besseren Konditionen sondern leisten damit auch einen Beitrag zur Transparenz und Vergleichbarkeit im Markt. Das Optimierungspotenzial durch die Schweizer Unternehmen wird nach wie vor noch nicht ausgeschöpft."
KPMG Schweiz hat im Mai 2006 bei 260 mittelgrossen Schweizer Unternehmen die jährliche Umfrage zur Höhe ihrer Finanzierungskosten durchgeführt. Die diesjährige vorliegende "Financing Benchmark Studie 2006" fasst die Erkenntnisse aus den 70 beantworteten Fragebogen zusammen.
Ausführlichere Ergebnisse zur Umfrage "Financing Benchmark Studie 2006" sind unter www.kpmg.ch downloadbar.
KPMG International ist ein weltweit führender Verbund von Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften und beschäftigt rund 104'000 Mitarbeiter in 144 Länder. Die Tätigkeiten von KPMG Schweiz sind in der KPMG Holding (dem Schweizer Mitglied von KPMG International) zusammengefasst. Unter diesem Dach beschäftigt KPMG in der Schweiz rund 1'470 Mitarbeitende an dreizehn Standorten. Im Geschäftsjahr 2005 erzielte KPMG Schweiz einen Umsatz von 367 Millionen Franken, was einem Wachstum von 12.9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.kpmg.ch.
(1) EBITDA = Earnings before interest, taxes, depreciation and amortization = Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte
(2) EBIT = Earnings before interest and taxes = Gewinn vor Zinsen und Steuern
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