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Kunsthaus Zürich

Kunsthaus Zürich erhält Werke von Claude Lorrain und Annibale Carracci

Kunsthaus Zürich erhält Werke von Claude Lorrain und Annibale Carracci
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Zürich (ots)

Querverweis auf Bild: www.newsaktuell.ch/d/galerie.htx?type=obs
Durch die Kennerschaft und Grosszügigkeit von S.E.
Karim Khan und des "Holenia Trusts zur Erinnerung an Joseph H.
Hirshhorn" gelangten in den letzten Wochen zwei "Perlen" der
Barockmalerei in die Sammlung des Kunsthaus Zürich.
Neben den monumentalen Auftragswerken malten die Meister des 17.
Jahrhunderts gelegentlich in kleineren Formaten, in denen sich ihre
Kunst unmittelbar und konzentriert entfaltet und die schon von den
zeitgenössischen Sammlern als "Perlen" gepriesen wurden. Auf Kupfer
gemalt und deshalb in der ganzen hellen Klarheit der Farben perfekt
erhalten, sind sie heute selten und gesuchte Kostbarkeiten: Die
"Taufe Christi" (1603) von Annibale Carracci (1560-1609), mit
Caravaggio Begründer der italienischen Barockmalerei, zeigt seine
ausserordentliche Gestaltungskraft in den von Michelangelo
inspirierten Figuren. Für Besucher des Kunsthaus Zürich ist ein
Vergleich mit der gleichzeitig entstandenen grossen Landschaft
Domenichinos aus der Sammlung Koetser aufschlussreich. In dessen Werk
wird dieselbe Figurengruppe von der anderen Seite gezeigt. Die
erstaunliche physische Unmittelbarkeit im Werk Annibales versucht
sein Schüler Domenichino psychologisch zu differenzieren. Der
Betrachter gewinnt Einblick in die Diskussion zwischen den Künstlern
in dieser Werkstatt, in der die Grundlagen der Barockmalerei
erarbeitet wurden.
Die "Landschaft mit dem Tanz der Jahreszeiten" (1662) hat Claude
Lorrain (1600-1682) für sich selbst gemalt: hier erholte sich der
bedächtig arbeitende Meister von den grossen arbeitsintensiven
Gemälden, zu deren Fertigstellung ihn die Agenten der geistlichen und
weltlichen Fürsten Europas antrieben. Ohne Zweifel inspirierte ihn
sein Nachbar Poussin zu dieser, seiner einzigen Allegorie, hatte er
doch dreissig Jahre zuvor die gleiche Idee Giulio Rospigliosis, des
nachmaligen Papst Clemens IX. und einer der wenigen gemeinsamen
Auftraggeber, gestaltet. Im Bild ist Chronos, nicht der todbringende
Sensenmann sondern der Gott der Zeit, der Harfe spielend die Klänge
der rhythmisch ablaufenden, in sich kreisenden Zeit vergegenwärtigt.
Anders als bei Poussin führt Apoll, der Gott der Sonne und der
Künste, den Reigen der Jahreszeiten an; im Wechsel des Lichtes vom
Morgen zum Abend, vom Frühling zum Winter, entfaltet sich die
Schönheit der Erde und des Himmels, die Claude in seinen Landschaften
nachschöpfend zu erfassen suchte.
Die Werkgruppe von Gemälden Claude Lorrains in der Sammlung des
Kunsthaus Zürich wird durch diesen Neuzugang um eine besonders schöne
Facette bereichert. Beide Werke sind trotz des umbaubedingten knappen
Raumangebotes ab sofort in der Sammlung zu sehen. Ihr Besuch lässt
sich gut mit einem Rundgang durch die bis zum 20. Juni verlängerte
Ausstellung "Ferdinand Hodler - Landschaften" verbinden.
BESUCHERINFORMATIONEN
Kunsthaus Zürich
   Heimplatz 1
   CH-8001 Zürich
   Tel. +41/1/253'84'84
   Internet: www.kunsthaus.ch
Öffnungszeiten: Di - Do  10 - 21 Uhr, Fr - So 10 - 17 Uhr
Eintritt in die Sammlung CHF 6.- / 4.- reduziert
   Kombiticket Sammlung/Ausstellung CHF 16.- / 10.- reduziert
Kontakt und Bildmaterial:
Björn Quellenberg
Tel.    +41/1/253'84'11
E-Mail:  bjoern.quellenberg@kunsthaus.ch