MeteoSchweiz: Sommersmog bis zu den höchsten Alpengipfeln
Zürich (ots)
Sommersmog bis zu den höchsten Alpengipfeln
Am 13. August entwickelte sich eine mit Ozon stark verschmutzte Smogschicht bis zu 4.5 km Höhe. Die ganze Schweiz wurde von diesem dicken Luftkissen überzogen. Die darin gemessenen Ozonkonzentrationen erreichten Spitzenwerte, welche seit dem Beginn der MeteoSchweiz Messungen in Payerne vor 35 Jahren kaum je erreicht wurden. Ob im Mittelland oder auf den Bergen, jedermann war dieser Luftverschmutzung ausgesetzt.
Die Ozonschicht in der höheren Atmosphäre schützt uns von der gefährlichen ultravioletten Strahlung. In Bodennähe aber wirkt das Ozon bei sehr hohen Werten gesundheitsschädigend. Die höchsten Werte werden dort an Sommertagen erreicht. Die starke Sonnenstrahlung und die hohen Temperaturen fördern nämlich die chemischen Reaktionen, welche die vorhandenen Luftschadstoffe in Ozon umwandeln.
MeteoSchweiz und das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) arbeiten in der Ozon-Überwachung zusammen. Das BUWAL ist für die Messungen in Bodennähe und für die Luftreinhaltung verantwortlich. MeteoSchweiz misst dagegen Ozon in der ganzen vertikalen Ausdehnung der Atmosphäre. In Payerne wird seit 35 Jahren dreimal pro Woche eine Ozonsonde unter einem Ballon angebracht, welcher 30 35 Kilometer Höhe erreicht. Diese Messungen dienen nicht nur der Überwachung der Ozonschicht in der Stratosphäre zwischen 10 und 35 Kilometer. Sie zeigen auch die Mächtigkeiten der mit Ozon verschmutzten Luftschicht an, die das Schweizer Mittelland bei Sommersmog überdeckt.
Die extrem grosse Mächtigkeit der mit Ozon belasteten Luftschicht am 13. August über der Schweiz lässt sich mit der starken Luftinstabilität und der Hitze erklären. Das aus den Abgasen entstandene Ozon konnte sich somit über die ganze instabile Luftschicht verteilen und wurde durch die Höhenwinde verbreitet. Die Ozonkonzentrationen erreichten Werte von 90 100 Ozonmolekülen pro Milliarde Luftmoleküle. Dies entspricht beinahe 200 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft auf der Höhe Mittelland, was den Immissionsgrenzwert von 120 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft stark übersteigt. Das BUWAL hat ähnlich hohe Ozon-Bodenwerte an seinen zwischen Mittelland und Jungfraujoch auf verschiedenen Höhen gelegenen Stationen gemessen.
Siehe Grafik unter : www.meteoschweiz.ch/de/Portrait/ Presse
Kontaktperson : Pierre Jeannet, MétéoSuisse, Station aérologique, 1530 Payerne, 026 662 62 46, pierre.jeannet@meteosuisse.ch