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Media Service: swissinfo: Völkerrechtler Kälin fordert Flüchtlingsbericht über Afghanistan

Media Service: swissinfo: Völkerrechtler Kälin fordert Flüchtlingsbericht über Afghanistan
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Bern (ots)

Die Kämpfe in Afghanistan haben Zehntausende von
Menschen in die Flucht getrieben. Laut Walter Kälin, dem 
UNO-Beauftragten für Binnenflüchtlinge, ist die Lage dramatisch. 
Eine effiziente Hilfsarbeit sei praktisch nicht mehr möglich, sagt 
der Berner Völkerrechtsexperte, der soeben aus Afghanistan 
zurückgekehrt ist.
"Der Zugang für humanitäre Hilfsleistungen ist ein sehr grosses 
Problem, denn diese sind fast nicht mehr möglich", sagt Walter Kälin 
nach seiner Rückkehr in die Schweiz gegenüber swissinfo. 
"Hilfswerks-Mitarbeiter wurden angegriffen oder gar getötet, und 
momentan herrscht eine grosse Bedrohung durch Entführungen seitens 
der Aufständischen."
Speziell jene Gebiete seien zu gefährlich geworden, in denen die 
afghanische Armee versuche, Sicherheit und Ordnung zu schaffen. In 
Kabul nahm Kälin an einer von der UNO unterstützten Konferenz über 
den Schutz der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten teil. Das 
dreitägige Treffen war dominiert durch die Betroffenheit über 
hunderte zivile Opfer und viele willkürliche Verhaftungen. Der 
Berner Völkerrechtler erfuhr die instabile Lage am Hindukusch am 
eigenen Leib: Wegen zu grosser Risiken konnte er die Hauptstadt 
nicht verlassen, seine Gespräche mit Vertretern von Regierung und 
Hilfswerken über die Lage der intern Vertriebenen fanden alle in 
Kabul statt.
Alle am Konflikt Beteiligten müssten mehr tun, um Vertreibungen zu 
verhindern. Kälin fordert ebenfalls die vollumfängliche 
Respektierung des internationalen humanitären Rechts.
Von der UNO und der afghanischen Regierung verlangt Kälin jetzt 
einen Bericht, der ein genaues Bild über die Lage der intern 
Vertriebenen zeichnet sowie die Einigung auf eine kohärente 
Strategie zur Lösung des Problems.
"Was in diesem Land fehlt, ist eine klare Strategie, was unternommen 
werden kann und wie dies unter den schwierigen aktuellen Bedingungen 
geschehen könnte", lautet die Analyse Kälins.
Ganzes Interview: www.swissinfo.org
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