Terre des hommes lanciert einen Appell für die Bevölkerung Afghanistans
Zürich (ots)
Die Stiftung Terre des hommes hat heute durch ihre Delegation in Pakistan positive Nachrichten von ihren afghanischen Teams erhalten: Die Aktivitäten, die während einiger Tage teilweise eingestellt werden mussten, können wieder aufgenommen werden.
Zwei Wochen nach den Attentaten in den Vereinigten Staaten am 11. September 2001 und trotz der Zerstörung der ehemaligen amerikanischen Botschaft durch die Taliban scheint in Kabul allmählich wieder der Alltag einzukehren. Die Expatriierten von Terre des hommes, die Afghanistan aus Sicherheitsgründen verlassen mussten, bereiten sich auf ihre Rückkehr ins Land vor. In der Zwischenzeit haben die rund 100 afghanischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Terre des hommes, die Fortsetzung der Projekte überwacht.
Terre des hommes ist seit 1996 in Afghanistan vertreten und arbeitet beiderseits der Front, das heisst sowohl in Kabul als auch in der Provinz Rustaq (ein von der Nordallianz kontrolliertes Gebiet). Die Stiftung hat in erster Linie Gesundheits-, Erziehungs- sowie Entwicklungsprojekte in ländlichen Gebieten aufgebaut, die sich an Mütter und Kinder richten, aber auch Betreuungsstrukturen für Strassenkinder.
Die vor kurzem in den Vereinigten Staaten geschehene Katastrophe ist sowohl ein Terrorakt als auch ein Angriff auf Werte, die Terre des hommes verteidigt. Fundamentalisten, die unschuldige Menschen töten und universale menschliche Werte angreifen, müssen verhaftet und verurteilt werden. Dieses Verbrechen unterstreicht einmal mehr die Notwendigkeit einer Verschärfung der internationalen Strafjustiz (Artikel 7 der Statuten des künftigen Strafgerichtshofs für Verbrechen gegen die Menschlichkeit).
Eine militärische Antwort, die erneut unschuldige Bevölkerungsgruppen treffen würde, ist hingegen unzulässig. Umso mehr als diese Bevölkerung schon seit Jahren unter Konflikten, Hungersnot, dem Fehlen staatlicher Einrichtungen und dem Zerfall des Sozialwesens zu leiden hat. Angesichts des an den Grenzen zu erwartenden Zustroms von Flüchtlingen ist deren Aufnahme von Gesetzes wegen eine internationale Verpflichtung (Prinzip der Nichtzurückweisung im Falle eines erhöhten Risikos der Verletzung von Menschenrechten).
Terre des hommes fordert alle betroffenen Parteien auf, der humanitären Hilfe den Zugang zu allen in Afghanistan verbliebenen Menschen zu erleichtern, insbesondere zu den verletzlichsten wie Frauen und Kinder. Zudem fordert Terre des hommes, dass allen humanitären Organisationen, nationaler und internationaler Herkunft, die notwendige Bewegungsfreiheit und Sicherheit gewährleistet wird, die sie für die Ausübung ihrer Aktivitäten zugunsten der afghanischen Bevölkerung benötigen.
Kontakt:
Terre des hommes
Thomas Kurmann, Informationsverantwortlicher
Tel.: + 41 (0) 1 242 80 69
E-Mail: thomas.kurmann@tdh.ch
Internet: www.tdh.ch
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