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Deutsche Messe AG

Erfolgreiche Premiere des CeBIT-Symposiums "eHealth"

Hannover (ots)

- Kongress unterstreicht Chancen und Perspektiven der Telematik im
     Gesundheitswesen
   - Überwältigende Resonanz mit 200 Teilnehmern
Das erste Fachsymposium im Vorfeld der CeBIT hat seine Premiere
mit Bravour gemeistert. Wie groß das Interesse an dem Thema  "eHealth
und Gesundheitskarte" ist, zeigt die überwältigende Resonanz auf das
Symposium am 10. Februar in Berlin. Weit über 200 Teilnehmer aus
Ärzteschaft, Krankenkassen, Verbänden sowie Angehörige medizinischer
Heilberufe diskutierten mit mehr als 20 hochkarätigen Referenten über
Chancen und Perspektiven der elektronischen Gesundheitskarte.
Veranstalter des Forums waren die Deutsche Messe AG, Hannover, und
der BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation
und Neue Medien e. V., Berlin) in Kooperation mit der Verlagsgruppe
Handelsblatt. Unterstützt wurde das Symposium vom Bundesministerium
für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS).
In zahlreichen Vorträgen und engagierten Diskussionsrunden wurden
die Chancen und Herausforderungen der Gesundheitskarte für die
deutsche ITK-Industrie vorgestellt und die Telematik im
Gesundheitswesen sowohl als Wirtschaftsfaktor als auch als Beitrag
zum Bürokratieabbau dargestellt. Weitere spannende Themen waren
"Entlastungen der Leistungserbringer", Patientensouveränität und
Arzneimitteltherapiesicherheit. Referenten und Teilnehmer waren sich
einig, dass neben den technischen Vorraussetzungen für die
elektronische Gesundheitskarte vor allem strukturelle
Rahmenbedinungen geschaffen werden müssen. Deutlich wurde auch, dass
für ein Gelingen des Projekts eine umfassende Aufklärung und mehr
Transparenz bei der Kosten-Nutzen-Analyse erforderlich sind.
"Die elektronische Gesundheitskarte wird letztendlich zur
Entbürokratisierung des Gesundheitswesens, zur Verbesserung der
Gesundheitsversorgung und zur Kostensenkung beitragen", sagte Norbert
Paland, Ministerialdirigent und Leiter der Projektgruppe "Telematik -
Gesundheitskarte" im BMGS in seiner Eröffnungsrede. Die große
Herausforderung des Projekts sei nicht die technische Umsetzung der
Gesundheitskarte, sondern die Integration aller Beteiligten, die
später mit der Karte verbunden würden. "Mit der Gesundheitskarte
bauen wir heute eine Straße, über die künftig das gesamte
Gesundheitswesen bedient wird", machte Paland deutlich.
Ein wichtiger Aspekt der Karte sei die Integration des
"Elektronischen Rezepts". Ärzte können damit beispielsweise
Verordnungen von Arzneimitteln digital auf der Karte speichern. Der
Patient legt seine Gesundheitskarte in der Apotheke vor und erhält
die verschriebene Medikation. "Das elektronische Rezept ist eine der
Schlüsselanwendungen und damit Teil der Lösungsarchitekturen, die
heute für die Gesundheitskarte entwickelt werden müssen", führte der
Ministerialdirigent aus. An der Vorbereitung derartiger
Lösungsarchitekturen arbeiten die Beteiligten derzeit mit Hochdruck.
"Wir werden die Meilensteine auf dem von uns gesetzten Zeitplan
einhalten, so dass die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte
in 2006 wie geplant stattfinden kann", unterstrich Paland während des
eHealth-Symposiums.
Jörg Menno Harms, Vizepräsident des Industrieverbandes BITKOM,
machte in seiner Keynote deutlich, dass "die Umsetzung der
elektronischen Gesundheitskarte auch eine große Bedeutung für den
Innovationsstandort Deutschland" habe. Doch mit der technischen
Ausführung allein sei es nicht getan. "Zunächst müssen Verfahren und
Strukturen im Gesundheitswesen verändert werden und dann die
entsprechenden Technologien aufgesetzt werden", so Harms weiter. Die
Gesundheitskarte sei ein komplexes System, in dem die eigentliche
Karte nur einen kleinen Baustein bilde. Aus seiner Sicht liegen die
Vorteile der Gesundheitskarte auf der Hand: Durch das Speichern einer
elektronischen Patientenakte auf der Karte könnten teure
Mehrfachuntersuchungen vermieden und Arzneimittelunverträglichkeiten
aufgrund von Wechselwirkungen zwischen verschiedenen bereits
verordneten Präparaten verhindert werden. Harms: " Mit einer
konsequent genutzten elektronischen Gesundheitskarte könnte die
Kommunikation und Vernetzung aller Beteiligten rund um die
Patientengesundheit erheblich verbessert werden."
Dr. Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender der Ärztevereinigung
Marburger Bund, stellte in seinem Vortrag heraus, dass für ein
Gelingen des Projekts "Elektronische Gesundheitskarte" eine
umfassende Aufklärung notwendig sei. "Wir befinden uns bei der
Kommunikation im Gesundheitswesen noch im Steinzeitalter", skizzierte
Montgomery die derzeitige Situation. "Mit der Gesundheitskarte
könnten Informations- und Medienbrüche umgangen werden." Auf der
Patientenseite müsse zudem die Angst vor Manipulation und Missbrauch
der Daten durch intensive Aufklärungsarbeit beseitigt werden. "Wir
müssen die Befürchtungen der Patienten ernst nehmen und deshalb
rechtzeitig umfassend informieren und somit Vertrauen schaffen." Auch
er betonte, dass dazu Strukturänderungen im Gesundheitswesen
notwendig seien. "Wenn sich bestehende hemmende Strukturen nicht
aufbrechen lassen, kann die Technik nicht greifen", so Montgomery.
Norbert Englert, Vice President Business Consulting Services bei
der IBM Deutschland GmbH, und Dr. Rolf Hoberg, Vorstandsvorsitzender
der AOK Baden-Würtemberg, waren sich einig, dass die Anforderungen an
die Lösungsarchitekturen der Gesundheitskarte dem Geschäfts- und
Praxisalltag des Gesundheitswesens entsprechen müssen. Dazu seien
auch methodisch vorbereitete Testläufe in verschiedenen
Modellregionen notwendig. Die Erfahrungen aus den Pilotprojekten
sollen dann in das endgültige Projekt Gesundheitskarte einfließen.
Kontrovers diskutiert wurde auf dem eHealth-Symposium die Frage nach
der Finanzierung. Sowohl auf der Entwickler- als auch auf der
Ärzteseite wurde bemängelt, dass die Kostenlast zu einseitig verteilt
würde. Hier wurde noch mehr Transparenz bei der Kosten-Nutzen-Analyse
gefordert.
Die Einsatzmöglichkeiten moderner Informations- und
Telekommunikationstechnik im Gesundheitswesen bilden ein Kernthema im
Ausstellungsschwerpunkt "Public Sector Parc" auf der kommenden CeBIT
vom 10. bis 16. März in Hannover. Rund 250 Unternehmen und
Institutionen präsentieren dort ihre Lösungen für die Modernisierung
der öffentlichen Verwaltungen und Gesundheitssysteme. Übrigens: Für
Mitarbeiter und Beamte des Öffentlichen Dienstes besteht erstmals die
Möglichkeit, sich den Besuch des "Public Sector Parc" als Sonder- und
Bildungsurlaub anrechnen zu lassen.

Pressekontakt:

Ansprechpartnerin für die Redaktion:
Gabriele Dörries
Tel.: +49-(0)5 11 - 89-3 10 14
Fax: +49-(0)5 11 - 89-3 26 31
E-Mail: gabriele.doerries@messe.de

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