Computermagazin CHIP verleiht Negativ-Auszeichnung an Firmen-Konsortien "Bremse des Jahres" für "Blu-Ray" und "HD-DVD"
Hannover (ots)
Mit den jährlich verliehenen CeBIT-Highlights würdigt das Computermagazin CHIP Hersteller, die mit innovativen Produkten die IT-Branche voranbringen. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Deshalb vergibt CHIP auch die "Bremse des Jahres" - als Denkzettel an Unternehmen oder Institutionen, die den Fortschritt in der digitalen Welt blockieren. 2005 geht die Negativ-Auszeichnung an zwei Firmen-Konsortien, die "Blu-Ray Disc Association" und die "HD-DVD Promotion Group". Beide Lager wollen ihren eigenen Standard für die neuen, hochauflösenden Abspielgeräte und Medien durchsetzen. Nach Ansicht der CHIP-Redaktion blockieren sich die beteiligten Unternehmen im Kampf um den DVD-Nachfolger gegenseitig und erweisen den Verbrauchern einen Bärendienst: "Jeder Käufer läuft Gefahr, auf das falsche Pferd zu setzen und wird sich entsprechend zurückhalten."
Die Redaktion attestiert dem DVD-Nachfolger riesiges Zukunftspotential. Doch die technologische Entwicklung, die dem Kunden eine überragende Bildqualität und der Industrie enorme Marktchancen verspreche, werde durch die mangelnde Konsensfähigkeit beider Lager ausgebremst. In der Begründung heißt es: "Manchmal führen zu viel Konkurrenz und zu wenig Kooperationsbereitschaft dazu, dass technologisches und wirtschaftliche Potenzial im großen Maßstab verschleudert wird. Die Käufer, aber auch die Hersteller von Betamax- oder Video 2000-Recordern etwa haben bei der Einführung des Videorecorders diese bittere Erfahrung machen müssen." Nach Ansicht der CHIP-Redaktion hat die Industrie nicht dazugelernt: "Ob Super-Audio-CD contra DVD-Audio oder Plus- contra Minus-DVD-Rohlinge - der Standardstreit geht munter weiter. Mit dem Chaos um den DVD-Nachfolger hat er nun einen neuen Höhepunkt erreicht."
Hinter der "Blu-Ray Disc Association" und der "HD-DVD Promotion Group" stehen namhafte IT-Firmen wie Sony, HP oder Philips auf der einen und Toshiba oder NEC auf der anderen Seite. Sollten beide Lager ihren Standard durchsetzen, gäbe es noch nicht einmal bei den vorbespielten Medien eine einheitliche Lösung. Dann müsste zum Beispiel beim Kauf von Spielfilmen auf die Kompatibilität zum Abspielgerät geachtet werden - ein Unding, so die CHIP-Redaktion: "Wer Kunden auf diese Art verunsichert und Kaufentscheidungen verzögert, bremst den Fortschritt. Deshalb geht die 'Bremse des Jahres' erstmals an zwei Institutionen, die beide für diese unerfreuliche Situation verantwortlich sind."
Die ersten Geräte und Spielfilme in fantastischer Bildauflösung werden voraussichtlich im Herbst in die Läden kommen. "Noch wäre Zeit, eine Einigung zu erzielen - in diesem Sinne soll die Bremse auch beide Parteien wachrütteln. CHIP fordert daher im Namen aller Anwender: Einigt Euch endlich!"
Seit 2002 verleiht das Computermagazin CHIP auf der IT-Branchenmesse CeBIT die "Bremse des Jahres". Erster Preisträger war der Dachverband der deutschen Phonowirtschaft wegen seines Feldzugs gegen private Audio-Kopierer. Die Bremse 2003 kassierte das Industrie-Konsortium TCPA (heute TCG) für die Absicht, den PC der Zukunft mit fragwürdigen und schwer durchschaubaren Kontrolltechniken auszurüsten. Im Vorjahr bekam die Bundesagentur für Arbeit eine Bremse für ihre missratenes Job-Portal im Internet.
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