CeBIT 2007 (15. bis 21. März): Wirtschaftsorganisationen begrüßen EU-Mitteilung zur Weiterentwicklung von RFID
Hannover (ots)
- Rahmenbedingungen sollen Vorreiterrolle von Europa stärken - Verstärkte Aufklärung und Dialog wichtige Voraussetzung für Akzeptanz innerhalb Europas - Warnung vor rechtlicher Überregulierung
Die deutschen Wirtschaftsorganisationen BITKOM, AIM-Deutschland, GS1 Germany und Informationsforum RFID haben in einer gemeinsamen Stellungnahme die Mitteilung der EU-Kommission zur Weiterentwicklung der RFID-Technologie begrüßt und an die EU appelliert, die führende Rolle von Europa im Bereich Forschung und Entwicklung von RFID weiter zu stärken: Europa habe die Chance, die technologische Vorreiterrolle bei RFID-Systemen im Hinblick auf die Konkurrenz aus Nordamerika und Asien auszubauen. Die Mitteilung der EU sei hierfür ein wichtiger Schritt. Im Vordergrund stehe die Sicherstellung sowohl von politischen als auch technischen Rahmenbedingungen und das Vorantreiben des Dialogs über RFID auf einer breiten europäischen Ebene: RFID könne sich in Europa nur durchsetzen, wenn der Verbraucher die Technologie akzeptiere. Eine Harmonisierung bestehender und die Nutzung frei werdender UHF-Frequenzen seien ebenfalls wichtige Voraussetzungen. Die Verbände warnten vor einer Überregulierung der Technologie, da der Rechtsrahmen in Europa durch die bestehenden Vorschriften gewährleistet sei.
RFID ist ein wichtiges Schwerpunktthema der CeBIT. Die Messe widmet dem Thema mit dem "Auto ID/RFID Solutions Park" und dem "CeBIT Forum Auto ID/RFID" in Halle 6 einen eigenen Bereich. EU-Kommissarin Viviane Reding hat heute auf der CeBIT erneut die große Bedeutung der Radio Frequenz Identifikation (RFID) für Europa betont und künftige Schritte zur Weiterentwicklung der Technologie bekannt gegeben. Danach will die EU-Kommission u. a. eine europäische RFID Stakeholder Group einrichten, die dafür sorgen soll, dass der Dialog über RFID auf breiter Ebene - sowohl mit Verbraucher- und Datenschutzorganisationen, Marktteilnehmern und staatlichen Gremien - konstruktiv fortgesetzt wird. Darüber hinaus will die EU bis Ende 2007 eine Empfehlung zu den rechtlichen Bestimmungen für den RFID-Einsatz veröffentlichen. Zudem soll die Forschung im Bereich Sicherheit und Datenschutz von RFID-Systemen gefördert werden.
In einem Gespräch vor Journalisten unterstrichen Vertreter des BITKOM, Informationsforum RFID, GS1 Germany, AIM-Deutschland und der CeBIT die Bedeutung von RFID für Europa.
Heinz Paul Bonn, Vizepräsident des BITKOM und Mitglied des Vorstands des Mittelstandsausschusses im BDI: "Die EU-Kommission hat erkannt, wie wichtig RFID für Unternehmen und Verbraucher ist. Bei der zukünftigen Diskussion muss jedoch darauf geachtet werden, dass keine überschießenden und praxisfremden Anforderungen zur datenschutzrechtlichen Einbettung der RFID-Technologie entstehen. Die Datenschutz-Richtlinien der EU bieten den Betroffenen schon jetzt einen ausgewogenen und umfassenden Schutz. Neue gesetzliche Instrumentarien sind daher unnötig."
Prof. Dr. Michael ten Hompel, Vorstandsvorsitzender Informationsforum RFID: "Die Ergebnisse des EU-Konsultationsprozesses zeigen deutlich, dass die Verbraucher in Europa stärker über RFID aufgeklärt werden müssen. Nur durch einen konstruktiven Dialog und zielgerichtete Informationen wird sich RFID in Europa durchsetzen können." Mehr als 60 Prozent der in der Online-Konsultation Befragten wünschten sich eine verstärkte Aufklärung und Wahrnehmung: "Das Informationsforum RFID bietet mit seiner für alle Interessensgruppen offenen Dialogplattform ein wichtiges Angebot, um den intensiven Austausch über RFID zu fördern." Eine Vorreiterrolle nimmt das Informationsforum durch eine im letzten Jahr gestartete Informationskampagne für Verbraucher ein: "Wir machen im Informationsforum in Deutschland bereits das, was die EU nun auf europäischer Ebene anstoßen möchte."
GS1 Germany begrüßt als deutscher Vertreter von EPCglobal den Konsultationsprozess vor allem im Hinblick auf die volle Entfaltung des Potenzials der Technologie. Osman Al Saqaqy, Bereichsleiter EPC/RFID bei GS1 Germany, appelliert bezüglich des wachsenden Datenvolumens durch eine breitere Nutzung: "Die zuständigen europäischen Stellen müssen in den kommenden Jahren ausreichend Frequenzen zur Verfügung stellen. Dazu bieten sich ein Teil der frei werdenden Fernsehfrequenzen durch die Umstellung von analog zu digital an."
Wolf-Rüdiger Hansen, Geschäftsführer AIM-Deutschland: "RFID spielt eine grundlegende Rolle bei der Realisierung des zukünftigen Internet der Dinge. Darunter verstehen wir eine weltweite Informationsinfrastruktur, die Bewegungsdaten über Transportbehältern und Produkte entlang logistischer Ketten aufnehmen und weiterleiten kann. So sollen alle Unternehmen, die in solchen Ketten integriert sind, maximalen Nutzen aus der Datentransparenz erzielen können. Wir begrüßen, dass sich die Europäische Kommission dafür einsetzt, dass europaweit harmonische Verhältnisse für die Nutzung von RFID-Frequenzen und -Technologien hergestellt werden. Weiterhin glauben wir, dass sich zukünftig IT-Services im Markt etablieren werden, die das bisher von EPCglobal dargestellte Netzwerk auf ein breiteres Fundament stellen. Damit würde die Verbreitung der RFID-Technologie beschleunigt."
Reinhold Umminger, Vertriebsleiter CeBIT: "Immer mehr Branchen erkennen Nutzen und Vorteile, die RFID Ihnen bringt. Dass auch auf der CeBIT der Bereich Auto ID/RFID einen immer größeren Raum einnimmt, ist daher nur folgerichtig und bildet die Spitze einer rasanten Entwicklung ab. Wir werden dem Thema Auto ID/RFID im Rahmen der CeBIT auch in Zukunft einen hohen Stellenwert einräumen".
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