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Deutsche Messe AG

Die Trends und Themen der CeBIT 2010 (mit Bild)
- Vom App-Boom über 3D bis zum digitalen Gesundheitsassistenten
- CeBIT zeigte, was die ITK-Branche in diesem Jahr bewegt

Hannover (ots)

Die Trends und Themen der CeBIT 2010 spannten einen Bogen vom 
App-Boom über 3D-Technologien bis zum digitalen 
Gesundheitsassistenten. Bei den Business-IT-Lösungen standen Cloud 
Computing, SaaS, ERP-Lösungen mit neuen Funktionalitäten und 
energieeffiziente Virtualisierungssysteme im Vordergrund.
Mobiles Internet revolutioniert den Alltag
Die Leitmesse für die digitale Wirtschaft zeigte, wie das mobile 
Internet mit einer Fülle von Anwendungen und Services unseren Alltag 
revolutioniert. Apps, jene praktischen Mini-Programme, die sich mit 
wenigen Fingertipps auf die Smartphones der neuesten Generation laden
lassen, sind ein Milliardengeschäft. Allein in diesem Jahr werden die
Handy-Nutzer rund 4,5 Milliarden Apps aus dem Internet laden. 2013 
werden es schon über 21,6 Milliarden sein - ein Plus von 380 Prozent 
(Studie: Gartner). Auf der CeBIT wurden zahlreiche Apps präsentiert -
vom Lotsen durch die auch im mobilen Web boomenden sozialen Netzwerke
über Augmented-Reality-Lösungen, die reale Bilder mit Infos aus dem 
Netz verknüpfen, bis zu Popstar-Apps, die ein Top-Thema auf der 
erstmals veranstalteten Musikmesse CeBIT Sounds! waren.
Die Webciety mit all ihren Möglichkeiten zur Vernetzung sorgt aber
nicht nur für grenzenloses Entertainment über alle technischen 
Plattformen hinweg. Viele Aussteller präsentierten auf der CeBIT 2010
Tools zur sicheren Datenspeicherung im Netz (Cloud Computing), die 
überall den Zugriff per Smartphone, Netbook oder Laptop erlauben. 
Dazu kommen intelligente Content-Management-Systeme, die sämtliche 
Medienkanäle bedienen und die Inhalte automatisch an jedes gewünschte
Ausgabegerät  weitergeben - vom Printprodukt bis zum Handy.
Schneller, sparsamer und schöner: Smartphones, Netbooks und mehr
Die auf der CeBIT 2010 vorgestellten Handys kann man durchaus als 
Mini-PCs mit Telefonanschluss bezeichnen. Dank einer 
Prozessorleistung von bis zu einem Gigahertz verarbeiten die Geräte 
mehrere Kommandos gleichzeitig und bieten vielfältige Verbindungen. 
So sind die aktuellen Modelle mit WLAN-Schnittstellen und 
HSPA-Funkmodul (Übertragungs¬leistung: bis zu 7,2 Megabit pro 
Sekunde) für den schnellen drahtlosen Zugang ins Internet 
ausgestattet. Der nächste Ausbauschritt der mobilen Breitbandnetze 
(HSPA+ mit bis zu 42 Mbit/s) soll noch in diesem Jahr erfolgen. In 
mehreren Showcases zeigte die CeBIT 2010 auch schon die Zukunft des 
Mobilfunks: Der UMTS-Nachfolger Long Term Evolution (LTE) ermöglicht 
Download-Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s. Mit diesem 
Datendurchsatz sollen dann Live-TV in HD-Qualität und Online-Spiele 
auf dem Handy Realität werden.
Als weitere Highlights boten die meisten auf der CeBIT 2010 
gezeigten Smartphone-Neuheiten Touchscreen-Bildschirme mit 
komfortabler Bedienung per Fingertipp. Bei den Bildschirmen ging der 
Trend in Hannover eindeutig zu AMOLED-Displays (Active Matrix Organic
Light Emitting Diode). Diese Bildschirmtechnik ermöglicht ein 
helleres Bild, bessere Farben, schnellere Reaktionszeiten und einen 
deutlich geringeren Stromverbrauch. Publikumslieblinge auf der 
diesjährigen CeBIT waren auch die kompakten Netbooks, die in jeder 
Tasche Platz finden und sich leistungsmäßig immer stärker an die 
deutlich teureren "ausgewachsenen" Mobilrechner heranpirschen. Bei 
vielen der praktischen Mini-Rechner sitzen mittlerweile Grafik- und 
Hauptprozessor auf einem Chip. Dadurch sparen die Anbieter nicht nur 
Platz auf der Hauptplatine, sondern senken auch den Energiebedarf, 
was eine deutlich längere Akku-Laufzeit zur Folge hat.
3D-Technologien als Attraktion der diesjährigen IT-Schau
Einer der großen Trends der CeBIT 2010 war das Thema 3D. In ihrem 
Schwerpunkt "Next Level 3D" zeigte die Messe, was es derzeit an 
passender Hard- und Software fürs Heimkino und professionelle 
Anwender zu kaufen gibt. Die Bandbreite reichte von 3D-fähigen 
Computermonitoren über Beamer bis zu hochwertigen Gaming-Notebooks. 
Um die packenden, dreidimensionalen Szenen aktueller 
Spiele-Bestseller am PC erleben zu können, liefern einige Hersteller 
die passende 3D-Brille gleich mit. Darüber hinaus waren auf der CeBIT
2010 die ersten Kompaktkameras zu sehen, die Fotos und Videos in 3D 
aufnehmen können - teilweise sogar in HD-Auflösung (1280 x 720 
Pixel). Auch die neuen 3D-Projektoren, die Filme und Spiele in 
dreidimensionalen HD-Bildern auf die Wohnzimmerwand projizieren, 
zogen das Publikum an.
Im "future parc" der CeBIT 2010 wurde die XML3D-Technologie 
vorgeführt, die das Internet-Format HTML um 3D-Fähigkeiten erweitert.
Damit lassen sich schon jetzt entsprechende Elemente in jede Website 
einbauen. Als Zentrum für Innovationen war die Zukunftsschau auch in 
diesem Jahr ein Besuchermagnet. Auf rund 6 000 Quadratmetern stellten
Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Ministerien 
zukunfts¬weisende Projekte vor. Das CeBIT-Motto "Connected Worlds" 
war in diesem Bereich allgegenwärtig. So entführte die Sonderschau 
"Connected Living" die Besucher in die Lebenswelt von Morgen, in der 
verschiedene Hausgeräte in der Lage sein werden, sich untereinander 
zu verständigen - vom digitalen Energieassistenten, der den sparsamen
Umgang mit Heizung und Beleuchtung überwacht, bis zur virtuellen 
Küchenhilfe, die Tipps für eine gesunde Ernährung liefert.
Wachstumsmarkt Telemedizin: Gesundheitsassistenten im 
Praxiseinsatz
Bis 2012 wird sich nach Schätzung des Zentralverbands 
Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) das Marktvolumen für 
telemedizinische Anwendungen in Deutschland nahezu verdreifachen - 
auf rund 1,4 Milliarden Euro. Der Schwerpunkt "TeleHealth" 
veranschaulichte auf der CeBIT 2010, welche neuen Technologien die 
alltägliche Arbeit in Arztpraxen, Kliniken und Apotheken erleichtern.
Aspekte wie die nötige Infrastruktur, die Prävention und Anwendungen 
aus dem Bereich Home Care standen im Fokus der Fachbesucher. 
Spezielle Angebote beschäftigten sich mit Praxisthemen wie der 
IT-unterstützten stationären oder häuslichen Pflege. Hier spielen 
Smartphones mit Bluetooth- und Internetanbindung eine zunehmende 
Rolle. Ein Fazit der CeBIT 2010 ist, dass die allgemeine Akzeptanz 
lebensrettender Technologien zunimmt, selbst wenn sie heute noch in 
vielen Bereichen Zukunftsmusik sind: Jeder vierte Deutsche wäre 
bereit, sich einen Mikrochip unter die Haut pflanzen zu lassen, wenn 
sich dadurch beispielsweise eine schnellere Rettung im Notfall 
gewährleisten ließe. Dies ergab eine anlässlich der CeBIT 
veröffentlichte Umfrage des Branchenverbandes BITKOM.
Intelligente Telematik im Trend: Das Auto denkt weiter
Die sofortige Ortung nach einem Unfall, ohne dass der Fahrer etwas
tun muss, war auch ein Thema im neu geschaffenen Ausstellungsbereich 
"Destination ITS" (Intelligent Transport Systems). Dort konnten sich 
die Besucher aus erster Hand über das europäische Notrufsystem eCall 
informieren, das in wenigen Jahren zur Pflichtausstattung aller 
Neufahrzeuge gehören soll.
Neben Navigationssystemen wurden hier auch die neuesten Parkleit- 
und Flottenmanagement-Lösungen gezeigt. Das Forum "CeBIT in Motion" 
informierte über die jüngsten Entwicklungen der intelligenten 
Verkehrssteuerung.
Einen Blick in die Zukunft warf eine Fahrzeugstudie mit 
LTE-Breitbandzugang: Das "Smartphone auf Rädern" kann über einen 
Großserver im Netz (Cloud) selbstständig mit anderen Autos 
kommunizieren, um sie beispielsweise vor Staus zu warnen.
Software und Dienstleistungen als Wachstumstreiber der deutschen 
Wirtschaft
Der Besucherandrang in den Hallen 2, 3, 4 und 5 machte klar, dass 
Business-Lösungen in allen Branchen auf den Investitionslisten der 
Entscheider einen vorderen Platz einnehmen. Aussteller, darunter 
Branchengrößen wie IBM, Microsoft und SAP ziehen eine positive 
Bilanz. Software und Dienstleistungen sind die Wachstumstreiber der 
deutschen Wirtschaft, so auch das Ergebnis einer Studie, die das 
Karlsruher Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung 
ISI erstellte und auf der CeBIT 2010 erstmals der Öffentlichkeit 
präsentierte. Im Jahr 2030 wird der ITK-Sektor in Deutschland eine 
Bruttowertschöpfung von 90 Milliarden Euro erwirtschaften und damit 
die ehemaligen Paradepferde der deutschen Volkswirtschaft wie 
Maschinen- und Fahrzeugbau auf die Plätze verweisen. Bis zu 452 000 
neue Arbeitsplätze werden im genannten Zeitraum in der Software- und 
IT-Dienstleistungsbranche entstehen.
SAP World Tour 2010
Erstmals wurde die CeBIT in diesem Jahr zum Zentrum der 
SAP-Gemeinde. In den Hallen 19 und 20 schlug der Software-Riese aus 
Walldorf die Zelte für seine jährliche Kundenveranstaltung auf. Mehr 
als 3 000 SAP-Experten, -Kunden und -Partner nutzten die Gelegenheit,
zeitgleich die CeBIT 2010 zu besuchen.
Siegeszug von Cloud Computing und SaaS
Der Siegeszug von Cloud Computing und SaaS (Software as a Service)
setzte sich auch in diesem Jahr auf der CeBIT 2010 fort. Cloud 
Computing versetzt auch kleinere und mittelständische Unternehmen in 
die Lage, für ihre Geschäftsprozesse von modernster Technologie zu 
profitieren, ohne in teure Hard- und Software zu investieren. Der 
Kostenfaktor und eine einfache Verwaltung sind Treiber von SaaS. 
Außerdem lassen sich durch SaaS Lösungen problemlos skalieren. Dies 
ermöglicht ein schnelles Mitwachsen der Lösungen, wenn das 
Geschäftsvolumen steigt. Auf der CeBIT 2010 präsentierten zahlreiche 
Anbieter branchenspezifische Lösungen, die dem Mittelstand den 
schnellen Einstieg in Cloud Computing und SaaS erleichtern.
ERP-Systeme mit neuen Funktionalitäten
Neue ERP-Systeme integrieren umfassende Funktionalitäten für 
E-Commerce, Mobile Computing und Business Intelligence (BI). 
Zahlreiche Lösungen adressieren speziell den Mittelstand. 
Mittelständische Unternehmen sind seit jeher das Rückgrat der 
deutschen Wirtschaft, müssen sich aber zunehmend im globalen 
Wettbewerb behaupten. Mit flexiblen IT-Anwendungen, welche die 
Geschäftsprozesse über die Unternehmensgrenzen hinaus mit denen von 
Partnern, Lieferanten und Kunden verbinden, kann der Mittelstand den 
Herausforderungen der Weltmärkte begegnen. Dafür bieten ERP-Systeme 
heute ein integriertes Business-Process-Management (BPM), das 
vordefinierte Standardprozesse enthält, aber auch die Definition 
eigener Geschäftsprozesse erlaubt. Zu den Ausstattungsmerkmalen 
moderner ERP-Systeme gehört zudem eine anwenderfreundliche 
Bedieneroberfläche.
Mobilität ist eines der Schlagworte der IT. Mobile Clients, wie 
Blackberrys, Smart Phones oder andere tragbare Devices müssen heute 
jederzeit auf Daten aus dem ERP-System zugreifen können oder diese 
vom Einsatzort außerhalb des Unternehmensnetzes übertragen können. 
Die zeitnahe Aktualisierung von Daten ist ein wichtiger Faktor im 
weltweiten Wettbewerb.
Customer Relationship Management als Wachstumsmotor
Kundenbeziehungsmanagement gehört im Bereich der 
Geschäftsanwendungen zu den Wachstumsmotoren. Das Interesse an 
CRM-Anwendungen ist hoch. Mitarbeiter aus dem  Kundensupport oder dem
Vertrieb haben somit vor Ort beim Kunden direkten Zugriff auf alle 
aktuellen Daten und Abläufe und können gleichzeitig von unterwegs aus
Prozesse anstoßen, um Kundenwünsche schneller zu erfüllen.
ECM- und DMS-Hersteller bündeln Anwendungen
Unter den Oberbegriffen Enterprise-Content-Management (ECM) und 
Dokumentenmanagement Systeme (DMS) bündeln Hersteller eine Vielzahl 
von Anwendungen wie Office-, Records-, Knowledge- und 
eMail-Management sowie die nahtlose Integration von Office-Lösungen. 
Hinzu kommen elementare Funktionen wie die Archivierung und 
Workflow-Optionen für die transparente Abwicklung von 
Geschäftsprozessen. Es kommen mehr und mehr Systeme auf den Markt, 
die sich an den individuellen Anforderungen von kleinen und 
mittelständischen Unternehmen ausrichten. Maßgeschneiderte 
Komplettpakete unterstützen die Unternehmen, Abläufe transparenter zu
gestalten und Prozesse zu optimieren.
Modernisierung der öffentlichen Verwaltungen
Die öffentlichen Verwaltungen müssen in den nächsten 15 bis 18 
Monaten Herkulesaufgaben meistern. Es heißt, mit immer schmaleren 
Mitteln zu haushalten. Der Public Sector Parc bildete auf der CeBIT 
2010 ab, was die Modernisierung in den öffentlichen Verwaltungen 
vorantreibt. Bürokratieabbau, Bürgerservice und 
Dienstleistungsorientierung, Shared Services sowie das Konzept der 
vernetzten Verwaltung standen dabei im Fokus. Ein stark beachtetes 
Thema war die Einführung des neuen Personalausweises, die am 
1.November 2010 ansteht. Der intensive Dialog und das hohe 
Fachbesucheraufkommen im Public Sector Parc hat die zunehmende 
Innovationsbereitschaft der öffentlichen Verwaltung deutlich gezeigt.
Green IT: Produzieren und Leben im Energiespar-Modus
Die unabhängige Non-Profit-Organisation The Climate Group geht in 
ihrer aktuellen Studie "SMART 2020 - Entwicklung zu einer 
emissionsarmen Wirtschaft im Informationszeitalter" davon aus, dass 
mit der Unterstützung neuer Informations- und 
Kommunikationstechnologien bis zum Jahr 2020 weltweit etwa 15 Prozent
aller Kohlendioxid-Emissionen und 600 Milliarden Euro Energiekosten 
eingespart werden können.
Die CeBIT 2010 war eine wichtige Station auf dem Weg dorthin: mit 
energieeffizienten Virtualisierungssystemen (Smart Infrastructure) 
sowie zahlreichen Strom sparenden und umweltschonend produzierten 
Servern, Displays und Notebooks. Auch das Thema Wertstoff-Recycling 
kam nicht zu kurz. Schließlich wird auch das schönste, technologisch 
perfekte Gerät irgendwann zum Auslaufmodell. Denn die IT-Welt dreht 
sich immer weiter - bis zur nächsten CeBIT vom 1. bis 5. März 2011 in
Hannover.

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