Zwei grosse Biometrie-Tests am Frankfurter Flughafen
Frankfurt/M. (ots)
Auch als Test-Standort ist der grösste deutsche Flughafen gefragt: In Kürze beginnt hier ein zweiter grosser Praxisversuch mit automatischer Personenerkennung auf der Basis biometrischer Merkmale.
Am 12. Februar war im Rahmen des "Testprogramms Biometrie" die Erprobung der "Automatisierten und Biometriegestützten Grenzkontrolle" angelaufen. Beteiligt sind das Bundesinnenministerium, die Fraport AG als Hausherr und die Lufthansa. Passagiere haben nach einer Registrierung beim Bundesgrenzschutz damit die Möglichkeit, zunächst testweise für sechs Monate gekennzeichnete Sonderspuren bei der Passkontrolle zu nutzen und zeitraubende Warteschlangen zu umgehen.
Die automatisierte Grenzkontrolle bei der Ein- und Ausreise von/nach Nonschengen-Ländern steht Vielfliegern offen. Zur Personenerkennung stützt man sich hierbei ausschliesslich auf die Merkmale der menschlichen Iris. Bei dem Pilotprojekt geht es vor allem darum, die Akzeptanz beim Publikum herauszufinden (mittlerweile haben sich schon mehr als 2'000 Passagiere registrieren lassen) und die Funktionsfähigkeit der Anlagen im Alltagsbetrieb unter Beweis zu stellen. Bei gleichbleibend hohem Sicherheitsstandard lässt sich damit die Passagierabfertigung komfortabler gestalten und beschleunigen.
Die Leitung beim zweiten Test, der am 15. März beginnt und im Gegensatz zum ersten Pilotprojekt intern abläuft, hat das Bonner Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Beteiligt sind neben dem BKA als Fachberater Fraport und Lufthansa - beide Unternehmen wollen am Flughafen Frankfurt jeweils 1.000 Beschäftigte als Testpersonen gewinnen. BIOP II wird ebenfalls bis zum Sommer laufen, ist aber breiter angelegt als die automatisierte Grenzkontrolle: Insgesamt geht es um drei biometrische Merkmale, nämlich um Gesichtserkennung, Iris und Fingerabdrücke.
Auch beim internen Pilotprojekt stehen die Akzeptanz bei den Teilnehmern und die Zuverlässigkeit technischer Systeme im Mittelpunkt. Die Testpersonen werden einmal registriert und sollen sich dann jeweils kurz an- bzw. abmelden. Das Bonner Bundesamt, das im Auftrag des Bundesinnenministeriums BIOP II startete, möchte hiermit in erster Linie Hinweise bekommen, welche biometrischen Merkmale am besten für die Einbeziehung in neue Personaldokumente gewählt werden sollten. Denkbar ist auch, dass die Ergebnisse von BIOP II in weiter verbesserte Zugangskontrollen für sensible Sicherheitsbereiche zum Beispiel auf Flughäfen einfliessen.
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