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Fraport-Chef will "Luftverkehrsstandort Deutschland stärken" - Bender will Fünf-Punkte-Programm mit Masterplan zur Flughafenentwicklung in Deutschland

Frankfurt (ots)

Einen "Fünf-Punkte-Plan zur Stärkung des
Luftverkehrsstandortes Deutschland und seines zentralen Drehkreuzes
in Frankfurt" hat der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG, Dr.
Wilhelm Bender, am Donnerstag vorgelegt. Vor Journalisten erhob der
Chef des Frankfurter Flughafens nachfolgende Forderungen:
1. Deutschland braucht endlich einen Masterplan für seine
bundesweite Flughafenentwicklung. Ausserdem muss der Ausbau des
Frankfurter Flughafens, der 100'000 neue Arbeitsplätze bringt, als
Aufgabe von nationalem Rang begriffen werden.
2. Entlastungen statt weiterer Belastungen für die
Luftverkehrswirtschaft sind erforderlich. Die neu aufgeflammte
Diskussion über Steuern auf Kerosin oder Flugreisen ist Gift für die
Konjunktur und sollte rasch beendet werden.
3. Die Gewährleistung eines Höchstmasses an Sicherheit hat für
Flughäfen oberste Priorität, doch darf es keine Abwälzung der Kosten
für hoheitliche Aufgaben auf die Airports geben. Die Sicherstellung
von Recht und Ordnung ist Sache des Staates, weitere
Kostenbelastungen verschlechtern die Position Deutschlands im
internationalen Wettbewerb. Erhöhte Sicherheitsstandards an den
Flughäfen zur wirksamen Terrorismusbekämpfung werden in vielen
Ländern vom Staat finanziert.
4. Eine Novellierung des Fluglärmgesetzes sollte mit Augenmass
geschehen und bei der Festlegung der Grenzwerte zum Schutz der
Bevölkerung vor Fluglärm den aktuellen Stand der
Lärmwirkungsforschung berücksichtigen. Der zivile Luftverkehr ist
sich seiner Umweltverantwortung bewusst, alleine die deutschen
Flughäfen haben in den letzten 20 Jahren 400 Millionen Euro für
baulichen Schallschutz ausgegeben.
5. Unter der geplanten neuen Bodenverkehrsrichtlinie der
Europäischen Union dürfen die hohen deutschen Qualitätsstandards bei
dieser Flughafendienstleistung nicht leiden. Eine Zulassung von
mindestens zwei Wettbewerbern in Frankfurt und München, wovon zwei
der Wettbewerber unabhängig vom jeweiligen Flughafen und der hier
dominierenden Flugverkehrsgesellschaft sein müssen, trifft vor allem
den Luftverkehrsstandort Deutschland und richtet sich gegen
Arbeitnehmerinteressen. Der Entwurf der Kommission, der dem
Europaparlament im Mai vorgelegt wurde, sollte deshalb verändert
werden.
Zur Begründung des Masterplans für eine bundesweite
Flughafenplanung mit intelligenter Verknüpfung zu Strasse und Schiene
verwies Bender auf den zunehmenden Wildwuchs bei der Entstehung von
Flughäfen und einen verschärften Verdrängungswettbewerb. Die jüngste
Studie der Boston Consulting Group zeige im übrigen, dass sich grosse
Investitionsprogramme wie Terminals sowie Start- und Landebahnen nur
noch für die "Mega-Hubs der grossen Allianzen" rechneten. Der Ausbau
des Frankfurter Flughafens gehöre dazu.
Bender nannte das Zukunftsvorhaben ein "gigantisches
Beschäftigungsprogramm" für die Rhein-Main-Region, deren
wirtschaftliche Prosperität sich wesentlich auf den Flughafen
Frankfurt gründe. Mit 3,4 Milliarden Euro sei der Ausbau eines der
grössten privatwirtschaftlichen Investitionsprogramme der kommenden
Jahre in Deutschland.
Die Diskussion über das Chemiewerk Ticona im Zusammenhang mit dem
Ausbau zeigt nach Ansicht Benders die Notwendigkeit von Richtwerten
in Deutschland, um ein vernünftiges Nebeneinander von Chemie und
Luftverkehr zu ermöglichen. Würden die von der Störfallkommission
angewandten Massstäbe in der Risikobetrachtung künftig grundsätzlich
angewandt, wäre der gesamte Industriestandort Deutschland in Gefahr.
30 Prozent der Abflüge gingen bereits heute über das Werksgelände der
Ticona und hätten in der Vergangenheit nicht gestört. Den formalen
Konflikt mit der EU, nicht bereits im Raumordnungsverfahren die
Risikofrage angesprochen zu haben, glaube man durch einen intensiven
Dialog mit Brüssel lösen zu können.
Bender verwies ausserdem auf die von der Lufthansa, der Deutschen
Flugsicherung, dem Flughafen München und der Fraport gegründete
"Initiative Luftverkehr für Deutschland". Diese von
Bundesverkehrsminister Stolpe moderierte und von mehreren
Bundesländern - darunter Hessen - mitgetragene Aktion habe das Ziel,
durch eine Veränderung der ordnungspolitischen Rahmenbedingungen in
der 750'000 Arbeitsplätze zählenden Luftverkehrswirtschaft die Kosten
nachhaltig zu senken und die internationale Wettbewerbsfähigkeit
dieser Branche zu sichern. Im Gegensatz zu anderen Branchen habe sich
die Luftfahrt als Jobmotor erwiesen.
Abschliessend sagte Bender, die durch den 11. September 2001, den
zweiten Golfkrieg, die lahmende Weltkonjunktur und SARS bedingte
Krise in der Luftfahrt sei überwunden. Die Branche sei wieder im
Steigflug. 2004 gehe man von einem weltweiten Wachstum von über vier
Prozent aus. Der Fraport-Konzern habe im ersten Quartal 2004 ein
Passage-Plus von annähernd zehn Prozent erreicht. Dabei entfalle auf
den Standort Frankfurt - insbesondere aufgrund des starken
Intercont-Verkehrs - ein Wachstum von 6,8 Prozent. Der
Low-cost-Flughafen Hahn setze seinen Erfolgszug mit zweistelligen
Zuwachsraten fort.

Kontakt:

Fraport AG
Unternehmenskommunikation
Pressestelle (UKM-PS)
D-60547 Frankfurt am Main
Tel. +49/69/690-70555
Fax +49/69 690-55071

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