5. Red Bull Bike Attack in Lenzerheide-Valbella
Chur (ots)
Rennen der Rekorde
Die zweiten Siegfahrt von René Wildhaber am Red Bull Bike Attack wurde zur Rekordfahrt. Erstmals benötigte ein Fahrer weniger als eine Stunde für die 27,5 km lange Schussfahrt vom Rothorn nach Chur. Zweiter wurde der Franzose Alexandre Balaud vor dem überraschenden Crosscountry-Spezialisten Silvio Bundi. Mit 480 Teilnehmern konnten die Veranstalter einen neuen Teilnehmerrekord verzeichnen.
Nach dem ersten Drittel hatte es allerdings noch nicht nach einem Sieg für Wildhaber ausgesehen. Durch das dichte Zuschauerspalier am Bossihang in Lenzerheide schoss zuerst das Duo Peter Monsch und Alexander Balaud, der heuer am Langstrecken-Downhill von der Alpe d`Huez bereits den zweiten Rang hinter Wildhaber erreicht hatte. Obschon dieser am Bossihang einen Rückstand von 45 Sekunden aufwies, zeigte «Wildi» mit einem dem Namen entsprechenden Sprung, wie viel Spass ihm das Rennen bereitete. Die Zuschauer quittierten mit tosendem Applaus. Wenige Sekunden später erreichte auch der erstaunliche Silvio Bundi den Bossihang, der sich von Jahr zu Jahr mehr zur Attraktion des Red Bull Bike Attack mausert. Keine 17 Stunden zuvor hatte der Churer als drittbester Schweizer die Crosscountry-Europameisterschaften in Zürich als 15. beendet. Während Monsch kurz nach Lenzerheide mit technischen Problemen ausschied, konnte Bundi vor Churwalden zu Wildhaber aufschliessen. Gemeinsam machten sie sich auf die Verfolgung des führenden Franzosen. «Ich war nicht schlecht überrascht, dass Silvio zu mir aufschloss», zeigte sich Wildhaber erfreut über Bundis Begleitung. Auf den flachen Stücken wechselten sich die beiden in der Führung ab, ehe Bundi Wildhaber in der Schlussabfahrt ziehen lassen musste. «Ich hatte an meinem Crosscountry-Bike fürs Bike Attack lediglich eine Gabel mit mehr Federweg eingebaut. Ohne Hinterradfederung habe ich in der Abfahrt nach Chur keine Chance gegen Rene gehabt. Zumal er mir in den fahrtechnisch schwierigen Abfahrten ohnehin weit überlegen ist», fand Bundi respektvolle Worte für Wildhabers Leistung ohne zu vergessen sich über den eigenen unerwarteten dritten Rang zu freuen. Wildhaber bekam buchstäblich Flügel als er merkte, dass Balaud nicht mehr zusetzen konnte. «Ich musste mich allerdings mächtig anstrengen müssen, denn Alexandre ist ein hohes Tempo gefahren», erklärte Wildhaber, der in Chur bereits zum zweiten Mal als Sieger einfahren konnte.
Nicht auf Touren kam diesmal Marc Vessaz, der das Red Bull Bike Attack in den Vorjahren dreimal für sich entschieden hatte. «Zu einem schlechten Start erwischte ich keinen optimalen Tag. Technisch hatte ich zwar keine Probleme, doch das hohe Tempo machte mir konditionell zu schaffen», erklärte der frühere Downhill-Schweizermeister. Das steigende Leistungsniveau spiegelte sich auch in den Resultaten: Mit dem Zürcher Christian Weber (4.), dem Churer Daniel Solèr (6.) und Ueli Guntli (8.) aus Mels klassierten sich weitere aktuelle oder frühere Crosscountry-Spezialisten in den vordersten Rängen des Downhill-Marathons.
Als erste Frau traf Sara Spadot gut eine Viertelstunde nach Wildhaber auf dem Churer Arcas-Platz ein. Die 24-Jährige war mit der Zielsetzung gestartet, nach ihrem zweiten Platz im Vorjahr (hinter Brigitta Kasper) zu gewinnen, was ihr diesmal auch problemlos gelang. Mit Siegen an den Freeride-Rennen in Nendaz, Laax und Küblis blickte die Downhill-Spezialistin aus Zofingen schon vor dem Start auf dem Rothorn auf ihre bisher beste Saison zurück.
Resultate:
Herren (27,5 km): 1. René Wildhaber (Flumserberg) 0:57:19. 2. Alexandre Balaud (Fr) 0:13. 3. Silvio Bundi (Chur) 0:45, 4. Marc Vessaz (Faulensee) 2:54. 5. Christian Weber(Zürich), 3:02. 6. Daniel Solèr (Chur) 3:04. 7. Nino Schurter (Tersnaus) 3:17. 8. Ueli Guntli (Mels) 4:18. 9. Philipp Zenklusen (Brig) 4:27. 10. Chirstian Studer(Sax) 4:36. Damen: 1. Sara Spadot (Zofingen) 1:13:19. 2. Karen Eller (De) 8:34. 3. Florence Scheibli (Basel) 10:01.
Fotos bereits am 4.8.02 bei Keystone.
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