US-Verbraucheranwalt Ralph Nader in der ZEIT: "Höhere Reduktionsziele und kürzere Fristen erzwingen schneller sparsame Technologien"
Hamburg (ots)
Der amerikanische Verbraucheranwalt Ralph Nader hat im Gespräch mit dem Ressort LEBEN in der neuen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT den Inhalt des Kyoto-Protokolls als "schlicht vernachlässigbar" kritisiert. Das Abkommen sei "voller Ausnahmen und Schlupflöcher", so der US-Politiker, der bei den Präsidentschaftswahlen im vergangenen Jahr als Kandidat der amerikanischen Grünen gegen Al Gore und George Bush kandidierte - ein weltweiter Emissionshandel sei "in der Praxis gar nicht zu kontrollieren", und die Fristen für einen geringeren CO2-Ausstoss seien "endlos, obwohl wir längst nicht mehr die Zeit haben".
Die USA sollten zwar "beim Kyoto-Protokoll mitziehen - im Prinzip". Aber, so Nader: "Die ganze Richtung ist falsch." Statt "irgendwo in der Stratosphäre anzufangen", sollten Klimapolitiker nach seiner Ansicht mit der Argumentation bei konkreten Verbraucherinteressen anknüpfen, beim "Familienportemonnaie". Denn höhere Reduktionsziele und kürzere Fristen würden schneller sparsame Technologien erzwingen, die aus jedem Kilowatt Strom und jedem Liter Benzin mehr Wärme, Kühlung und Kilometer herausholten: "Für den positiven Ansatz wären breite Schichten sofort zu gewinnen."
Diese PRESSE-Vorabmeldung aus der ZEIT Nr. 29/2001 mit Erstverkaufstag am Donnerstag, 12. Juli 2001, ist unter Quellen-Nennung DIE ZEIT zur Veröffentlichung frei. Der Wortlaut des ZEIT-Textes kann angefordert werden.
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