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ASTAG Schweiz. Nutzfahrzeugverband

Ein "Milliardenloch" garantiert noch keine Verlagerung ...

Bern (ots)

Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG nimmt
die Studie der Alpeninitiative zum Gotthardbasistunnel ohne 
Überraschung zur Kenntnis. Bei nüchterner Betrachtung bleibt 
unbestritten, dass die bisherige Verlagerungspolitik auf der ganzen 
Linie in eine Sackgasse führen dürfte und vor allem einen riesigen 
Schuldenberg hinterlassen wird - theoretische Verlagerungseffekte hin
oder her. Daran wird auch die Inbetriebnahme des Gotthardbasistunnels
nichts ändern. In diesem Sinne bleiben auch die Forderungen nach noch
mehr Subventionen und Zwangsmassnahmen zulasten des 
Strassentransports in den alten, illusorischen Denkmustern verhaftet.
Notwendig wären stattdessen endlich ein umfassendes Gesamtkonzept und
eine Neuorientierung der Verkehrspolitik.
Die Studie zur Verlagerungswirkung des Gotthard-Basistunnels, die 
die Alpeninitiative heute vorgestellt hat, enthält nach Ansicht des 
Schweizerischen Nutzfahrzeugverbands einmal mehr keine neuen 
Erkenntnisse. Bei einer realistischen Analyse war schon lange 
bekannt, dass die bisherige Verlagerungspolitik definitiv gescheitert
ist. Unumstösslicher Beweis dafür ist die Aufteilung des 
Transportvolumens (Modal Split) auf Schiene und Strasse, die sich in 
den letzten Jahren trotz einseitigen Zwangsmassnahmen zulasten des 
Strassentransports und Milliardeninvestitionen bahnseitig kaum 
verschoben hat. Daran wird auch die Inbetriebnahme des 
Gotthardbasistunnels ab 2017 nichts ändern, auch wenn dies jetzt 
suggeriert wird. Denn die Verkehrsmittelwahl wird weniger durch die 
verfügbare Infrastruktur als vielmehr durch qualitative Parameter wie
Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit bestimmt. Zu diesen Erkenntnissen 
ist vor 20 Jahren auch der Bund gelangt: In seiner NEAT-Botschaft von
1990 hatte der Bundesrat festgehalten, dass auf den Zufahrtslinien im
Norden und Süden weiterhin Engpässe bestehen werden: «Insgesamt liegt
die Kapazität der Basis- und Berglinie zusammen etwa ein Drittel 
höher als die Aufnahmefähigkeit der Zufahrtslinien.»
Utopische Verlagerungsziele kosten Steuerzahler Milliarden
Dessen ungeachtet wandelt die Alpeninitiative weiterhin auf den 
alten, ausgetretenen Pfaden der 80er Jahre. Ihre Forderungen nach 
noch mehr Subventionen und Zwangsmassnahmen gegen den 
Strassentransport weisen in die falsche Richtung bzw. direkt in die 
Sackgasse. Andere Länder versuchen aus nachhaltigen Gründen nach 
Kräften, das Transportgewerbe zu entlasten. In der Schweiz hingegen, 
wo schon heute flächendeckend die europaweit höchsten Abgaben erhoben
werden, soll die Belastung immer mehr zunehmen, damit utopische 
Verlagerungsziele und Luxusvarianten von Bauprojekten finanziert 
werden können. Indessen garantiert ein "Milliardenloch" auch nach 
2017 noch keine Verlagerung ...
Dringend nötig ist erstens eine grundlegende Neuorientierung der 
Verkehrspolitik hin zu mehr Markt und Wettbewerb im Schienensektor. 
Statt Zwangsmassnahmen im Strassentransport braucht es qualitative 
Verbesserungen bei den Bahnen. Die ASTAG fordert deshalb eine rasche 
Umsetzung der Bahnreform 2 und eine Besserstellung des Güterverkehrs!
Und zweitens müsste die gesamte Bahn-Infrastrukturfinanzierung 
endlich neu aufgegleist werden, damit anstelle unrealistischer 
Wunschkonzerte bei Schienenausbauprojekten endlich mehr die 
Wirtschaftlichkeit im Vordergrund stünde.

Kontakt:

ASTAG Schweizerischer Nutzfahrzeugverband
Michael Gehrken
Weissenbühlweg 3, 3007 Bern
031 370 85 24

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